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Re: wie umgehen mit Zweifeln an Paulus und Lukas ?
von Burgen am 14.08.2025 08:28
Hallo Suchender
Habe gestern auch schon deine 'Niederschrift' des Gesprächs mit deinem studierten Pfarrer gelesen.
Mystik ist in Kiel ein Fach, welches innerhalb des theologischen Profils an der Uni ein Studienfach - geworden ist. Mit Schwerpunkt ua bezogen auf die alten christlichen, meist griechisch und lateinischen Männer und einiger Frauen. Oft aus der orthodoxen Richtung kommend. So habe ich dieses zumindest 'verstanden'. Es ist nach 750 Jahren der Geschichte, sogar eine Frau, die dieses Fach als Prof. Dr. studiert und untersucht.
Die Thorarollen werden meines Wissens, ebenfalls als Studienfach, per Hand und besonderem Stift, Buchstabe um Buchstabe auf diese Buchrolle abgeschrieben. Wie Cleo oben schrieb, wird alles Verworfen, tritt auch nur ein einziger Fehler während der Abschrift auf, alles zerscnitten und verworfen.
Im Buch Jeremia bekommen wir von dieser Art einen Eindruck mit. Der damalige König ist so überheblich, dass er jedes gelesene Teil der Briefes abschnitt und ins Feuer warf. Der Schreiber musste dann im Auftrag des Propheten alles noch einmal schreiben - ohne Computer oder eine Kopie davon erstellt zu haben.
In der Losung heute steht zB: 4.Mose 14,20:
Ich habe vergeben, wie du {Mose} es erbeten hast.
Trotzdem kam das ganze Volk nicht in das gelobte Land, weil die ausgeschickten 10 von 12 Kundschafter aus Menschenangst schlechte Nachrichten bei ihrer Rückkehr berichteten. Denn es war Gottes Plan für sein Volk, es innerhalb ihrer Wüstenwanderung in ihr neues und gelobtes Land, welches ihnen gehören sollte, zu bringen. Erst nach 40 Jahren Wüste, nachdem die ganze erwachsene damalige Generation verstorben war, ließ er sie nach dem Tod von Mose unter Josua das Land einnehmen.
Und genauso, in oft denselben Lebensabschnitten von zwischen 30 und 40 Jahren, in der Zeitlinie betrachtet, erkennt jemand, wer Gott eigentlich ist. Er ist der vertrauenswürdigste Gott, Mensch geworden wie wir, dennoch Gott ist, dem wir unser buchstäbliches Leben schenkend dann neu und vergebend zurückerhalten. Und IHM natürlich durch und mit Hilfe des Geistes Gottes folgen, ihn liebend anbeten. Und Früchte des Geistes hervorbringen werden.
Die Bibel in ihrer Ganzheit - ist das wertvollste Geschenk, welches er uns neben oder ausser seinem Sohn, und Heiligem Geist von sich selbst gegeben hat.
Allein die Schrift - allein Jesus. Selbst nach dem Uni-Abschluss eines Hochschulprofessors hört das Lernen Gottes im Vertrauen und so, nicht auf. Viele dieser studierten Menschen können einmal an ihrem Lebensende sagen mit Hiob zusammen:
Ich kannte dich nicht. Habe nur von dir gehört. Nun habe ich die gesehen ... so ähnlich ...
Wohl dem, der nicht zweifelt ... und IHM durch das Wort der Bibel hinein oder hindurch glaubt. Und nicht 'mehr' zu den verlorenen Söhnen gehört - sei er männlich oder weiblich ; es ist derselbe Geist, der Jesus in den Himmel zurück aufhob in den Wolken. Und genauso wird er kommen und seine Braut, zu sich holen ..., bevor er zurückkommen wird ... Glauben wir das?
Ohne das geschriebene, aufgeschriebene Wort zwischen den Buchdeckeln wären wir 'aufgeschmissen'.
Burgen
Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden!
2.Kor 5,17 (Schl 1995)
In Ihm leben, weben und sind wir! (als wiedergeborene Christen)
Re: wie umgehen mit Zweifeln an Paulus und Lukas ?
von Cleopatra am 14.08.2025 07:33Guten Morgen,
ich kann das, was der Pfarrer gesagt haben soll, auch nicht nachvollziehen.
Das Problem hier ist ja genau das Gleiche wie beim Thema "Sprache".
Weißt du, wie damals die Abschriften passiert sind?
Man hat exakt gleich abgeschrieben. Sogar die Anzahl der Buchstaben mussten gleich sein von dem, wie es abgeschrieben wurde.
Gab es Fehler, wurde eine teils Tage- oder Wohenlange Arbeit einfach weggeschmissen.
Das lässt sich auch historisch herausfinden.
Damals gab es kein Abschreiben wie bei uns in der Schule: Schnell, schnell, schnell.
Das war ganz präzise Arbeit, die da gemacht wurde.
Die Briefe wurden ganz ordentlich verwahrt und teils dann an die nächsten Gemeinden weitergegeben.
Dieses "da wurden immer mehr Fehler beim Abschreiben reingesetzt" so, wie es bei der heutigen schnellen Abschreibemöglichkeit sein könnte, ist eben nicht so. Das sind Argumente, um von der Heiligkeit der Bibel wegzuschicken.
Denn wenn wir anfangen, zu zweifeln- wer sagt uns denn dann, welcher Teil bindend ist und welcher nicht...?
Ich kann da nur zur Vorsicht warnen.
Das Geheimnis liegt meistens in der Sprache, Gramatik und im damaligen Kulturverständnis.
Das Thema hier ist ja eben, wie man mit diesen und ähnlichen Zweifeln umgehen soll.
Drüber reden/schreiben zB ist ein Punkt. Es anzusprechen und gemeinsam mit Anderen die Lösungen finden.
Aber man muss auch die Antworten überprüfen.
Als kleine Randbemerkung (als Thema hier führt es zu weit): Paulus hat Gottes Regel und Maßstäbe ergänzt, bzw durch den neuen Bund erklärt. Das war kein Widerspruch zu Jesu Sicht zu bestimmmten Dingen, wie die Sicht der Frau. Die Sicht/ Rolle der Frau kann man auch im alten Testament erkennen, wieso sollte Jesus das immer wiederholt haben, was im alten Testament durch die Regeln schon bekannt war? Eine bestimmte Rolle und Aufgabe bedeutet nicht eine andere Wertigkeit und Paulus hat immer begründet. Wenn wir hier dann jetzt auch anfangen, quasi Jesus und Paulus gegenseitig auszuspielen, als seien sie gegensätzlicher Meinung, dann wird das kein gutes Ende haben. Wo soll das denn dann weitergehen...?
LG Cleo
Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder
Re: wie umgehen mit Zweifeln an Paulus und Lukas ?
von Suchender am 13.08.2025 21:47Lieber Nusskeks,
vielen Dank für deine schnelle und umfangreiche Antwort.
Mein Pfarrer – ein studierter Theologe und langjähriger Gemeindeleiter – hat mir heute neben dem Satz „Die Bibel ist eine Mischung aus Realität und Fiktion" noch einen weiteren Spruch mitgegeben, der mir seither nicht mehr aus dem Kopf geht:
„Du findest im Internet jede Lüge dieser Welt perfekt begründet."
Und ich muss sagen: Je mehr ich über deine Antwort nachdenke, desto mehr erkenne ich, wie treffend dieser Satz ist – gerade dann, wenn die fundierten Kenntnisse meines Pfarrers über die Entstehung der biblischen Schriften durch eine KI-Antwort in Zweifel gezogen werden.
Denn zwischen meinem Beitrag um 18:43 Uhr und deiner Antwort um 19:20 Uhr liegen gerade einmal 37 Minuten. Die Länge, Struktur und theologische Präzision deiner Antwort lassen für mich keinen Zweifel:
Sie wurde von einer KI formuliert oder zumindest stark unterstützt. Das ist nicht verwerflich – aber es verändert die Gesprächsbasis.
Mein Vorschlag: Wir sollten es in diesem Forum bleiben lassen, KI-generierte Texte zu posten.
Denn wenn wir das zulassen, treten nicht mehr Menschen in den Austausch, sondern KI gegen KI.
Und das ist ein endloser Kreislauf – denn eine KI wird niemals sagen: „Ich weiß darauf keine Antwort."
Sie wird jede These, jede Sichtweise, jede Lüge dieser Welt perfekt begründen – allein schon, um die Diskussion am Laufen zu halten.
Ich möchte künftig lieber wieder mit echten Menschen sprechen – mit all ihren Ecken, Zweifeln und Pausen. Denn darin liegt für mich die wahre Tiefe des Austauschs unter Christen im Forum.
Herzliche Grüße Suchender
Re: wie umgehen mit Zweifeln an Paulus und Lukas ?
von nusskeks am 13.08.2025 19:20Lieber Suchender,
vielen Dank, dass du so offen teilst, was dein Pfarrer dir gesagt hat und wie dich das beschäftigt. Ich kann gut verstehen, dass dich so eine Aussage zunächst ernüchtert. Wenn man bisher davon ausging, dass jede biblische Szene so überliefert ist, wie sie tatsächlich geschah, und dann hört, dass angeblich „Realität und Fiktion" gemischt seien, kann das wie ein Schlag ins Gesicht wirken.
1) „Viele unbekannte Hände – Mischung aus Realität und Fiktion?"
Diese Erklärung wirkt zunächst plausibel, passt aber weder zum Selbstzeugnis der Schrift noch zur inneren Evidenz von Lukas–Apostelgeschichte. Schon Apg 1,1–3 knüpft ausdrücklich an das „erste Buch" an (Lk 1,1–4) – dieselbe Adressatenschaft, derselbe Stil, dieselbe Zielsetzung: sorgfältige Erkundung und geordnete Darstellung. Dazu kommen die Wir-Abschnitte (z. B. Apg 16; 20–21; 27–28), die auf Augenzeugennähe hindeuten. Das Bild, eine Schrift sei „durch viele Hände" frei ausgeschmückt worden, erklärt weder die literarische Geschlossenheit noch die zahlreichen präzisen Sachdetails (Titel, Orte, Reisewege), die gerade Lukas/Apg kennzeichnen. Selbst wo es Textformen gibt (wie bei manchen Handschriften), reden wir von Varianten, nicht von einem Mosaik aus Fiktion und Realität.
2) Die drei Damaskus-Berichte
Die Spannungen lassen sich binnentextlich plausibel erklären, ohne zu Fiktion zu greifen:
– „Hören / nicht hören": Apg 26,14 ergänzt die hebräische Sprache; die Begleiter nahmen etwas akustisch wahr (Apg 9,7), verstanden aber die an Paulus gerichtete Rede nicht (Apg 22,9).
– „Licht sehen / niemand sehen": Die Begleiter sahen kein Personensubjekt (9,7), wohl aber das Licht (22,9).
– „Ich fiel / wir alle fielen": 9 und 22 fokussieren Paulus, 26 weitet den Blick auf die Gruppe.
Das ist Perspektive und Fokus, nicht Absicht zur Dramatisierung.
3) Bibelkritik – Prüfauftrag ja, Grundmisstrauen nein
„Prüft alles, das Gute behaltet" (1Thess 5,21) ist keine Einladung, die Schrift unter das Primat des Misstrauens zu stellen. Genau davor warnen Autoren, die die historisch-kritische Schule von innen kennen und später bewusst auf das biblische Selbstverständnis zurückgekehrt sind: Entscheidend sind die Voraussetzungen. Wenn ich Übernatürliches vorab ausschließe oder mit der Annahme starte, die Texte seien ein Zusammenschnitt unbekannter Redaktionen, werde ich – fast zwangsläufig – bei „Mischung aus Realität und Fiktion" enden. Nimmt man dagegen den Anspruch der Schrift ernst (Joh 10,35; 2Tim 3,16) und Jesu Umgang mit der Schrift (Joh 5,39), liest man Geschichte mit Theologie: Gottes reales Handeln wird in sinnstiftender Sprache bezeugt – nicht in erfundenen Mythen.
Was dir helfen könnte, wieder „Harmonie" zu finden
Lege Lk 1,1–4 neben Apg 1,1–3: Sieh dir an, wie eng beides verbunden ist.
Lies Apg 9; 22; 26 nebeneinander und markiere nur die gemeinsamen Kernaussagen (Erscheinung des auferstandenen Jesus, Stimme, Auftrag, Wendepunkt im Leben des Paulus). Die Unterschiede sind Erzählfokus, der Kern ist konstant.
Halte an zwei Leitfragen fest: (a) Erklären sich die Spannungen innerhalb des Textes? (b) Entspricht meine Methode dem Selbstanspruch der Schrift – oder importiere ich ein Raster, das die Schrift vorher schon relativiert?
Ich verstehe, dass der Satz „Mischung aus Realität und Fiktion" erst einmal Sicherheit zu geben scheint. Meiner Erfahrung nach nimmt er sie am Ende weg. Verlässlichkeit wächst, wenn wir die Bibel so lesen, wie sie sich selbst versteht: Gottes wahres Wort, historisch verankert und theologisch gedeutet – beides zusammen.
Jesus selbst begegnete den Schriften nicht mit Grundmisstrauen, sondern mit tiefem Vertrauen und als Legitimationsbasis. Er zitierte sie als göttliche Autorität („Es steht geschrieben...") und sah in ihnen das Zeugnis über sich selbst (Joh 5,39). Für ihn waren sie der Maßstab, an dem sich alles messen lassen muss – und zugleich der sichere Boden, auf dem der Glaube ruht. Wer an Jesus festhält, darf auch seiner Sicht auf Gottes Wort vertrauen.
gruß
nk
p.s.: Wir leben in einer Zeit, in der leider auch manche, die das Evangelium verkünden sollten, selbst nicht mehr fest an die Wahrheit der biblischen Botschaft glauben. Das macht es umso wichtiger, dass wir uns nicht allein auf menschliche Worte verlassen, sondern auf das verlassen, was Gott in seinem Wort selbst sagt.
Hoditai, Mensch des Weges
One of Israel
Re: wie umgehen mit Zweifeln an Paulus und Lukas ?
von Suchender am 13.08.2025 18:43An @alle,
so Lieben,
bin eben nach Hause gekommen von einem eineinhalbstündigen Gespräch im Garten meines Pfarrers.
Er sagte, dass diese sich widersprechenden Darstellungen in Apg 9, Apg 22 und Apg 26 möglicherweise wie folgt zu erklären sind :
Er geht zunächst davon aus, dass Lukas nicht blöd war und dem Lukas deshalb selbst aufgefallen wäre, dass sich die Darstellungen widersprechen.
Dass Lukas das Ereignis absichtlich unterschiedlich berichtete, schließt er aus, denn er erkennt da keinen Grund.
Aber : Tatsächlich weiß keiner, wer der Autor der Apg ist, bzw. wie viele Autoren die uns vorliegende Apostelgeschichte geschrieben haben.
Man kann davon ausgehen, dass Lukas die Apg initiiert hat.
Aber - wie das damals so üblich war - ging die Schrift durch viele Hände.
Jede Hand übernahm den Inhalt und die Kernaussage, fügte jedoch etwas dazu oder schmückte etwas aus oder veränderte eine Kleinigkeit, bevor die nächste Hand das mit dieser Schrift ebenso tat.
Man weiß also nicht, wie viele Autoren letztendlich die Apostelgeschichte bearbeitet haben, bis diese endlich - Jahrhunderte später - den Konzilen zur Kanonisierung vorgelegt wurde. Dies mag diese Ungereimtheiten erklären.
Im übrigen gilt das für alle biblischen Schriften, sagt er. Es waren angeblich 44 Autoren, welche die Bibel geschrieben haben ? Da musste er lachen und sagte, dass kein Mensch weiß, wie viele Autoren an den biblischen Texten geschrieben haben. Eben auch, weil jede einzelne Geschichte sich aus Quellen anderer Geschichten zusammensetzt, deren Autoren vielfach unbekannt sind. Das gilt auch für die Evangelien.
Was also konnte ich für mich nach Hause nehmen ?
Den Spruch vom Pfarrer : "Die gesamte Bibel ist eine Mischung aus Realität und Fiktion".
Nun ja, ich bin ein wenig ernüchtert, denn wenn ich eine biblische Geschichte lese, dann läuft bei mir im Kopf ein Film ab, es entstehen Bilder in meinem Kopf und ich genieße das, weil ich jedes Bild für die unbedingte Wahrheit hielt.
Und nun muss ich mich erst an die Realität gewöhnen, dass sich widersprechende Darstellungen wohl ihren Grund darin haben, dass viele Menschen an der Gestaltung solcher Texte bis zur Endfassung beteiligt waren, sich deshalb der eine oder andere Detailfehler eingeschlichen hat und das aktuelle Bild in meinem Kopf möglicherweise ein Redaktionsfehler ist .....
Mehr kann ich im Augenblick nicht hinzu fügen. Ich werde sehen wie ich mit dieser Realität klar komme und wieder zur Harmonie finden werde ....
Re: Bibelkritik - Was macht das mit dem eigenen "Gottesbild"?
von nusskeks am 13.08.2025 15:53Danke für deine Gedanken – ich kann dir in vielem zustimmen.
Gerade der Hinweis aus 1. Thessalonicher 5,21 ist wichtig: Prüft alles, das Gute behaltet! Das bedeutet für mich, dass wir einerseits wachsam mit Behauptungen umgehen, die die Bibel relativieren oder entkräften wollen – andererseits aber auch ehrlich prüfen dürfen, ob etwas wirklich dem Wort Gottes widerspricht oder ob es vielleicht nur eine Frage der Auslegung ist.
Bibelkritik im modernen Sinn zielt leider oft darauf ab, die Bibel nicht mehr als von Gott inspiriertes, unfehlbares Wort zu behandeln, sondern als rein menschliches Produkt. Damit verschiebt sich das Fundament: Nicht mehr Gottes Wort richtet uns, sondern wir richten über Gottes Wort. Das Ergebnis ist in der Geschichte klar zu sehen: Wo diese Sicht Einzug hält, schwindet das Vertrauen in die Bibel – und mit ihm die geistliche Kraft.
Archäologische und historische Funde bestätigen dagegen immer wieder die Zuverlässigkeit der biblischen Berichte. Das gibt uns eine starke Basis, um der Skepsis nicht nachzugeben. Gott ist ein Gott der Wahrheit, er kann nicht lügen (Titus 1,2), und darum ist auch sein Wort verlässlich – in seiner geistlichen Botschaft und in den berichteten geschichtlichen Ereignissen.
Deshalb ist es für uns Christen entscheidend, das Wort gut zu kennen, im Glauben fest darin verwurzelt zu sein und den Heiligen Geist um Unterscheidungsvermögen zu bitten. So können wir zwischen berechtigter Prüfung und destruktiver Bibelkritik unterscheiden. Und letztlich dürfen wir darauf vertrauen: Wer Gottes Wort annimmt und daran festhält, steht auf einem sicheren Fundament – auch in einer Zeit, in der Wahrheit oft relativiert wird.
Soweit, erste Gedanken.
nk
Hoditai, Mensch des Weges
One of Israel
Bibelkritik - Was macht das mit dem eigenen "Gottesbild"?
von Burgen am 13.08.2025 14:49
Hallöchen ihr Lieben,
Bibelkritik? Ernst nehmen? Was sind die Gründe?
Jesus selber sagt ja in seinem Wort: Prüft alles und das Gute behaltet!
Das hat Paulus gesagt und ist legitimiert von Jesus, das zu sagen. Der eigentliche Bibelvers steht 1.Thessalonicher 5,21. Das war zu der Zeit als es das geschriebene Wort so wie wir es heute vorliegen haben, noch nicht gab. Zur damaligen Zeit wurde noch sehr viel auswendig gelernt und erzählt. Allerdings gab es im AT schon den Beruf des (auf)Schreibers.
Im TV gab und gibt es manchmal Doumentation, die besondere Themen beleuchten. Meist zwischen Kritikern und denen, die die Bibel wörtlich und auch historisch nehmen. Jede Seite kann in den Filmen auf archäologisch historische Funde und Entdeckungen zurückgreifen.
Ebenso in der üblichen Buchliteratur mancher hochgelehrten Theologen findet man während des Lesens ebenso den einen oder anderen Satz, der vielleicht so nicht mit der Bibel übereinstimmt.
Und denke, es ist wirklich sehr wichtig, das ist besonders heutzutage wichtig, die Bibel zu kennen, wissen was darin steht und verankert sein sowie natürlich im Glauben Gottes, der uns ja sein Wort gegeben hat. Gott kann nicht lügen. Menschen hingegen schon und sie merken es nicht mal.
Der Geist Gottes kann den Geist der Unterscheidung schenken - und den brauchen Christen mehr denn je.
Es heißt ja auch dass viele Diskussionen oftmals nicht zielführend sind.
Um sich selbst zu schützen, ist es wichtig das Wort Gottes als das Wort Gottes anzunehmen und im Glauben dankend gutheißen. Gott hat sich f ü r den Menschen entschieden, jedoch wer sich 'mutwillig' in Spitzfindigkeiten verliert, schadet sich, glaube, selbst.
Ausserdem braucht es doch nicht schon weit über 3 Tausend Jahre immer wieder neu erfunden werden. Aber da immer Jetzt das Heute ist, führt wohl kein Weg dran vorbei ;)
Jesus wurde schon damals gefragt: Was ist Wahrheit? Und das war vor 2000 Jahren und steht wohl noch immer im Raum, irgendwie.
Daneben jedoch auch Hochmut, Stolz und Besserwissen als Gott es weiß. Das ist eigentlich 'lächerlich', wenn es nicht so traurig wäre.
Dennoch - ER liebt Jesus und glaubende Menschen in IHM.
Und lernen haben wir alle bis zum Übergang - Ausatmen - in die Herrlichkeit. Denke, da wollen sicher auch die Bibelkritiker hin, oder?
Es heißt ja auch, nichts kann uns scheiden von seiner Liebe ...
Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden!
2.Kor 5,17 (Schl 1995)
In Ihm leben, weben und sind wir! (als wiedergeborene Christen)
Re: Raum der Stille und des Gebets
von Merciful am 13.08.2025 08:58Re: wie umgehen mit Zweifeln an Paulus und Lukas ?
von nusskeks am 13.08.2025 08:50Lieber Suchender,
danke für deine Klarstellungen. Ich gehe knapp auf die drei Blöcke ein – erst Sachliches, dann ein kurzer Blick auf die Vertrauensfrage.
6) „Nur ein Autor, kein Zeugenplural?"
Unabhängige Quelle zu Lukas: Die Paulusbriefe sind zeitlich vor der Apostelgeschichte entstanden und bilden eine eigenständige Quelle. Wenn Paulus in Gal 1–2 seine Begegnungen mit Kephas (Petrus), Jakobus und Johannes schildert und die „rechte Hand der Gemeinschaft" beschreibt (Gal 2,9), ist das nicht Lukas, sondern Paulus selbst. Damit hast du mindestens zwei voneinander unabhängige Stränge: Paulus (autobiographisch) und Lukas (historiographisch).
„Wir"-Abschnitte in Apg: Die Wir-Berichte (Apg 16; 20–21; 27–28) markieren Eigenbeteiligung. Das ist kein Beweis im mathematischen Sinn, aber es ist innenbiblische Evidenz für Augenzeugennähe.
Ananias: Auch ohne externen Ananias-Bericht tragen die Paulusbriefe den Kern (Berufung, Anerkennung durch Jerusalemer Säulen). Lukas ergänzt die lokale Vermittlung durch Ananias – das macht die Szene nicht unglaubwürdig, sondern konkret.
7) Jesus, Paulus und Sexualethik / Frauen
Kontinuität, nicht Innovation: Jesus definiert die Ehe schöpfungsbezogen (Gen 1–2; Mt 19,4–6) und nennt porneía als das, was von innen „verunreinigt" (Mk 7,21–23). Im damaligen Judentum umfasste porneía die Tora-Verbote (u. a. Lev 18; 20). Paulus übersetzt diese Jesus-/Tora-Logik in den heidnischen Kontext: arsenokoîtai ist kein „neues Paulusrecht", sondern aus der LXX-Formulierung von Lev 18,22/20,13 gebildet (Wort aus der Tora in paulinischer Kurzform). Darum schließt 1Kor 6,9–11 mit Gnade: „Solches sind etliche von euch gewesen; aber ihr seid gewaschen..." – keine Abwertung von Personen, sondern Ruf in die Nachfolge.
Frauenbild: Paulus verbietet Frauen nicht generell „Stimme" – im Gegenteil: Frauen beten und weissagen in der Gemeinde (1Kor 11,5); Priska unterweist zusammen mit Aquila den Apollos (Apg 18,26); Phoebe ist diakonos und prostatis (Röm 16,1–2); Junia wird als herausragend unter den Aposteln genannt (Röm 16,7, so traditionell verstanden). Die umstrittenen Texte (1Kor 11; 1Tim 2) sprechen Ordnung und Lehrautorität an, nicht den Wert. Jesus würdigt Frauen – Paulus tut es ebenfalls, wenn auch mit Aussagen zur Ordnung der Gemeinde. Das ist Spannung, aber kein Widerspruch im Kern.
8) Kanon – „zirkulär" und „nur menschlich"?
Nicht zirkulär: Wenn ich Gal 1–2 anführe, argumentiere ich nicht mit Lukas über Lukas, sondern mit Paulus über Lukas – einer unabhängigen Frühquelle.
Wie wurde entschieden? Die alten Kriterien waren Apostolizität (Augenzeugennähe/ apostolische Autorität), Übereinstimmung mit der Regel des Glaubens (kein anderes Evangelium) und katholische Rezeption (breiter Gebrauch in den Gemeinden). Dass z. B. 2Petr/Hebr länger diskutiert wurden, belegt Sorgfalt, nicht Willkür.
Historische Zuverlässigkeit: Gerade Lukas/ Apostelgeschichte ist reich an überprüfbaren Details (Ämter, Titel, Orte, Reisewege). Die Kirche hat nicht „nützliche Literatur" gewählt, sondern Schriften, die das apostolische Zeugnis von realen Ereignissen tragen. Der Prozess war menschlich und geistlich – und die frühe, weite Annahme quer über Gemeinden und Regionen ist historisch bemerkenswert.
Kurz zur Vertrauensfrage: Du bekennst Christus – das ist der Grund. Der nächste Schritt ist m. E. fair zu prüfen, ob die apostolischen Zeugen im Kern übereinstimmen (sie tun es) und ob die Spannungen plausibel erklärbar sind (bei Apg 9/22/26: ja – Sprache, Perspektive, Fokus). Vertrauen in Gottes Wort ist nicht blind; es ruht auf historischer Verankerung und der inneren Kohärenz des Gesamtzeugnisses. Statt „persönlicher Bereinigung" schlage ich vor: Lies die Texte kanonisch – lass Schrift Schrift auslegen, und miss Paulus an Jesus' Schöpfungslogik, nicht an modernen Erwartungen.
Jesu Sicht auf die Schrift
Einen Punkt möchte ich bewusst ergänzen: Jesus, dem Du (an)gehörst, selbst spricht von der Schrift als Gottes Wort, „das nicht gebrochen werden kann" (Joh 10,35), und als Zeugen für seine Person und sein Werk (Joh 5,39). Er sieht sie nicht als loses Stimmengewirr, das wir nach Belieben sortieren, sondern als von Gott gegebenes Zeugnis, das uns zu ihm führt und Autorität hat. Wenn wir Jesus in diesem Punkt folgen wollen, bedeutet das auch, die apostolischen Zeugen nicht primär von außen zu richten, sondern uns von ihrem Wort richten und leiten zu lassen. Aus eigener Erfahrung kann ich dazu ebenfalls nur ermuntern.
gruß
nk
Hoditai, Mensch des Weges
One of Israel
Re: Tageslese (28) *** In keinem andern ist das Heil, auch kein anderer Name ...
von Burgen am 13.08.2025 07:03
Mittwoch
Gottes Wahrheit ist Schirm und Schild. Psalm 91,4
Wer die Wahrheit tut, der kommt zu dem Licht, damit offenbar wird,
dass seine Werke in Gott getan sind. Johannes 3,21
TagesL: Sprüche 8,12-21 fortlL: Apg 21,27-40 Ps 14
{Schirm und Schild kann man sich recht gut vorstellen - Schild vielleicht weniger
in der heutigen Zeit. Sonnenschirm, Regenschirm da schon eher.
Und zum Schild, was früher ein gängiger Schutz war, vielleicht den Brustpanzer
sich als Bedeckung des Leibes vor Pfeilen vorstellen?}
Ps 91,1-16
Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt
und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt,
der spricht zu dem HERRN:
Meine Zuversicht und meine Burg,
mein Gott, auf den ich hoffe. V 1-2
Denn der HERR ist deine Zuversicht,
der Höchste ist deine Zuflucht.
Denn er hat seinen Engeln befohlen,
dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen,
dass sie dich auf den Händen tragen
und du deinen Fuß nicht an einen stein stoßest. V9. ... 11-12
{Im Epheser lesen wir auch von der geistlichen Waffenrüstung für den Tag nicht
vergessen anzuziehen. Denn der Teufel schläft nicht, und Gott will uns helfen
und ein Schutzwall geistlich praktisch sein.}
Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden!
2.Kor 5,17 (Schl 1995)
In Ihm leben, weben und sind wir! (als wiedergeborene Christen)