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nusskeks

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Re: Guten Tag

von nusskeks am 30.07.2025 06:52

Sei gegrüßt und willkommen in diesem Form. (-:

gruß
nk

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nusskeks

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Re: Israel braucht unser Gebet. Terror , Gazarstreifen , Jerusalem

von nusskeks am 29.07.2025 07:20

Auch in meinem Umfeld mehren sich nun kritischen Stimmen gegen Israel. Die großen Medien, mit Ausnahme der WELT, tragen ihren Teil dazu bei. Das die Kritik an der Regierung Israels dazu genutzt wird um auch antisemitisches Verhalten zu rechtfertigen, sollte mich nicht wundern. Tut es aber trotzdem. Man merkt, dass die Aufmerksamkeit westlicher Medien leicht zu steuern ist. Nun komme ich mir schon selber fast wie ein "Schwurbler" vor. 

Israels Vorgehen zu verteidigen bringt jedenfalls einige Aufregung mit sich, selbst in meinem Umfeld. Dabei steht völlig außer Frage, dass ich Leid nicht gut finde und es auch nicht unterstütze. Die Forderung, man solle sofort alle Makpfhandlungen einstellen, klingt daher auch für mich sehr vernünftig. Es stellt sich mir dabei die Frage, was denn die Alternative dazu wäre. Alle anderen Vorgehensweise hat Israel in den letzten Jahrzehnten mehrfach durch. Sie führten zum 07. Oktober 2023.

Gott sagt uns in der Bibel, dass sich die Welt am Ende der Endzeit gegen Israel wenden wird. Man könnte den Eindruck bekommen, dass dies derzeit tatsächlich geschieht. Gleichzeitig werden auch klare christliche Positionen immer mehr zu Themen, die uns Extremismusvorwürfe einbringen. Ob es sich weiter zuspitzt oder ob sich die "Wehe" noch einmal entspannt, bleibt anzuwarten.

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nusskeks

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Re: Impulse

von nusskeks am 27.07.2025 15:39

Getröstet im Leiden – gewiss im Frieden"
(Römer 5,1-11)

Nach Römer 5,1 ist der Gläubige „gerechtfertigt aus Glauben" – ein vollendeter, göttlicher Akt. Das griechische „δικαιωθέντες" (Aorist Passiv) macht klar: Wir haben diesen Zustand nicht selbst herbeigeführt, sondern empfangen – als Ergebnis des stellvertretenden Todes Jesu Christi. Aus dieser Rechtfertigung folgt eine neue Realität: „Frieden mit Gott" (εἰρήνην ἔχομεν πρὸς τὸν θεόν). Es ist nicht bloß ein inneres Gefühl, sondern ein objektiver Friede – die Feindschaft ist beendet (vgl. Kol 1,21–22).


Darüber hinaus leben wir fortan „in der Gnade" (V.2). Das griechische Wort „προσαγωγή" (Zugang) erinnert an das Vorrecht, in die Gegenwart eines Königs treten zu dürfen. Unser Glaube hat uns nicht nur hineingeführt, sondern wir stehen darin. Der Stand ist dauerhaft – kein flüchtiger Besuch, sondern eine bleibende Stellung vor Gott.

Doch dann folgt etwas Unerwartetes: „Wir rühmen uns auch der Bedrängnisse" (V.3). Warum das? Weil Gott selbst das Leid in einen geistlichen Prozess hineinnimmt: Bedrängnis – Geduld – Bewährung – Hoffnung. Dieser Weg ist weder oberflächlich noch leicht. Aber er zeigt: Gott gebraucht das Leid, um unser Vertrauen zu vertiefen. Die Bewährung ist nicht unsere Leistung, sondern das Werk seines Geistes in uns.

In V.5 heißt es: „Die Hoffnung macht nicht zuschanden" – sie enttäuscht nicht. Diese Hoffnung ist nicht Wunschdenken, sondern fest gegründet, denn: „Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist". Das Perfekt „ἐκκέχυται" betont: Gottes Liebe wurde ein für alle Mal in uns hineingegossen – und bleibt. Selbst wenn wir nichts fühlen, bleibt sie wirksam, weil sie durch den Geist vermittelt ist.

Wie aber kann man in Not wirklich gewiss sein, dass Gott liebt? Paulus verweist aufs Kreuz (V.6–8): Nicht unsere Umstände, sondern die Tat Christi am Kreuz ist der höchste Beweis göttlicher Liebe. Und das in einem Moment, als wir noch gottlos, schwach und Sünder waren. Die Liebe Gottes ist nicht Antwort auf unsere Frömmigkeit, sondern reines Erbarmen in unserem Elend.

Daraus folgt eine tiefe Gewissheit: Wenn Christus schon für uns starb, als wir Feinde waren – wie viel mehr wird Gott uns jetzt, als seine Gerechtfertigten, vor dem kommenden Zorn bewahren (V.9–10). Diese Argumentation „vom Größeren zum Kleineren" (πολλῷ μᾶλλον) zeigt: Unsere Rettung ist nicht wackelig, sondern fest im Handeln Gottes gegründet.

Am Ende steht in V.11 das höchste Ziel: Rühmen in Gott selbst, durch Christus. Nicht mehr wir stehen im Mittelpunkt, sondern er. Und in dieser Freude an Gott, geboren aus Gnade, gehalten durch das Kreuz und lebendig gemacht durch den Geist, finden wir Kraft – auch im Leiden.

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Re: Impulse

von nusskeks am 20.07.2025 19:56

Epheser 2,8

Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch – Gottes Gabe ist es."

(Epheser 2,8)

Dieser Vers aus dem Epheserbrief ist einer der kompaktesten und zugleich tiefgründigsten Aussagen über das Wesen der Errettung im Neuen Testament. Paulus spricht hier nicht nur von einer theologischen Wahrheit, sondern von der geistlichen Grundlage jeder lebendigen Beziehung zu Gott: der Gnade.

1. „Denn aus Gnade seid ihr errettet" – χάριτί ἐστε σεσῳσμένοι
Das griechische Wort „χάρις" (charis) bedeutet Gnade – eine freie, unverdiente Zuwendung Gottes. Paulus verwendet hier die Perfektform „σεσῳσμένοι" (gesōsmenoi) – ihr seid gerettet worden und bleibt es auch. Es ist eine abgeschlossene, göttliche Tat mit bleibender Wirkung. Die Errettung ist kein Prozess, der durch menschliches Bemühen ergänzt werden müsste, sondern ein von Gott vollendetes Werk.

Dass dies aus Gnade geschieht, bedeutet: Es geschieht nicht aufgrund unseres Wertes, unserer Werke oder unserer Entscheidungen. Gottes Zuwendung zu uns entspringt allein seinem Wesen – seiner Liebe, seinem Erbarmen, seinem Heilswillen. Diese Gnade ist nicht billig, sondern teuer erkauft durch das Blut Jesu Christi (vgl. Eph 1,7).

2. „durch den Glauben" – διὰ πίστεως
Die Gnade Gottes wird durch den Glauben empfangen. Der Glaube (griech. pistis) ist dabei keine Leistung, sondern das vertrauende Sich-Ausstrecken nach dem, was Gott in Christus getan hat. Glaube ist die leere Hand, die annimmt, was Gott schenkt. Er ist das Gegenstück zur Gnade – nicht als menschlicher Beitrag, sondern als das Mittel, durch das das göttliche Geschenk empfangen wird.

Paulus macht an dieser Stelle auch deutlich, dass der Glaube nicht die Ursache, sondern der Weg ist: nicht „wegen des Glaubens", sondern „durch den Glauben". Selbst der Glaube ist kein Verdienst, sondern – wie der Vers fortfährt – ein Geschenk Gottes.

3. „Und das nicht aus euch – Gottes Gabe ist es"
Mit besonderer Betonung schließt Paulus jede menschliche Mitwirkung aus: „nicht aus euch" (οὐκ ἐξ ὑμῶν). Weder die Errettung noch der Glaube kommen aus uns selbst. Beides ist Gottes Gabe (δῶρον τοῦ θεοῦ). Der Ausdruck δῶρον bezeichnet ein freies, unverdientes Geschenk. Errettung ist kein Handel, keine Belohnung, sondern eine Gabe, die der Mensch nur annehmen kann.

Gerade hierin liegt der Trost dieses Verses: Wenn die Errettung aus uns käme, könnten wir sie verlieren. Wenn sie aber auf Gottes Gnade gründet, dann ist sie sicher – weil Gott sich selbst treu bleibt.

Fazit
Epheser 2,8 lehrt uns Demut und Dankbarkeit. Unsere Errettung ruht allein auf Gottes Gnade, wird durch den Glauben empfangen, und bleibt in Gottes Hand bewahrt. Jeder Stolz, jede Selbstgerechtigkeit verstummen angesichts dieser Wahrheit. Gleichzeitig dürfen wir in tiefer Freude und Zuversicht leben – nicht, weil wir treu sind, sondern weil Gott treu ist. Darin besteht die ganze Herrlichkeit des Evangeliums: „Gottes Gabe ist es."

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Re: Impulse

von nusskeks am 18.07.2025 14:44

Warum Jesus in Gleichnissen sprach
(nach Matthäus 12–13)


Warum sprach Jesus in Gleichnissen? Waren sie einfach nur Geschichten, um komplexe Wahrheiten anschaulich zu machen? Oder steckt mehr dahinter?

Ein Blick in Matthäus 12 und 13 zeigt, dass sich in Jesu Dienst ein klarer Wendepunkt vollzieht. In Kapitel 12 wird deutlich: Viele religiöse Führer wollten nicht glauben. Obwohl sie Jesu Wunder mit eigenen Augen sahen – sogar eine ausschließlich vom Messias durchführbare Dämonenaustreibung – warfen sie ihm vor, in der Kraft Satans zu handeln (Mt 12,24). Das war mehr als Zweifel. Es war eine bewusste Zurückweisung der Wahrheit trotz eindeutiger Zeichen.

Daraufhin ändert Jesus seine Lehrweise. In Matthäus 13 beginnt er, in Gleichnissen zu sprechen. Als seine Jünger ihn fragen, warum, antwortet er überraschend deutlich:

Euch ist's gegeben, zu wissen die Geheimnisse des Himmelreichs, diesen aber ist's nicht gegeben." (Mt 13,11)

Gleichnisse sind also nicht bloß veranschaulichend – sie sind trennend, ein Zeichen von Gericht. Sie offenbaren die Wahrheit denen, die bereit sind zu hören. Und sie verschließen sie denen, die das Licht schon zurückgewiesen haben.

Ein Beispiel ist das Gleichnis vom Sämann. Der Same ist das Wort Gottes – der Boden ist das menschliche Herz. Nur wer mit aufrichtigem Herzen hört und das Gehörte festhält, bringt Frucht (Mt 13,23). Die Gleichnisse selbst sind ein Test: Offenbart sich darin die Bereitschaft, Gottes Wort wirklich aufzunehmen?

Oder das Gleichnis vom verborgenen Schatz (Mt 13,44): Ein Mann entdeckt in einem Acker einen Schatz – und verkauft alles, um das Feld zu kaufen. So zeigt Jesus: Wer das Reich Gottes erkennt, wird bereit sein, alles andere hintanzustellen. Es ist nicht sichtbar für alle, aber es ist da – und wer es erkennt, wird es über alles andere stellen.

Jesus sprach in Gleichnissen, um deutlich zu machen: Das Reich Gottes ist gegenwärtig – aber verborgen. Es ist nicht offensichtlich, nicht spektakulär, nicht politisch. Es wächst still, wie ein Same im Acker, wie Sauerteig im Teig. Nur wer geistlich sehen kann und will, erkennt es.

Und wie steht es um uns?

Sind wir bereit zu hören – auch wenn nicht alles auf Anhieb verständlich ist? Jesus verheißt: Wer sich dem Wort öffnet, wird mehr verstehen. Aber wer sich verschließt, wird selbst das verlieren, was er zu haben meinte (Mt 13,12).

Die Gleichnisse sind wie Fenster: Wer hinsieht, wird Licht erkennen. Wer abwendet, bleibt im Dunkeln.

Aber selig sind eure Augen, dass sie sehen, und eure Ohren, dass sie hören." (Matthäus 13,16)

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Re: Impulse

von nusskeks am 17.07.2025 12:46

Zum Lob seiner Herrlichkeit – wozu lebst du wirklich?
Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben." (Joh 3,16)
„...damit wir zum Lob seiner Herrlichkeit leben, die wir zuvor auf Christus gehofft haben." (Eph 1,12)


Viele fragen sich: Was ist der Sinn meines Lebens?

Jesus antwortet nicht mit Selbstverwirklichung, sondern mit Gottes Selbsthingabe.

In Johannes 3,16 offenbart sich der lebendige Gott als derjenige, der liebt, gibt und rettet. Der Sohn wird „gegeben" – das griechische δίδωμι steht hier im Aorist und betont die Einmaligkeit und Zielgerichtetheit dieser Handlung: Der Vater gibt den Sohn in den Tod, damit Leben möglich wird. Ewiges Leben ist nicht bloß die Abwesenheit von Tod, sondern – wie Jesus selbst sagt (Joh 17,3) – die innige Gemeinschaft mit dem lebendigen Gott.

Doch dieses Leben beginnt nicht erst nach dem Tod. Es beginnt mit der Wiedergeburt, die – wie Jesus im selben Kapitel erklärt – von oben kommen muss (Joh 3,3.5). Niemand kann sich selbst neues Leben geben. Der Glaube, durch den wir gerettet werden, ist kein Werk des Menschen, sondern eine Gabe Gottes (Eph 2,8). So wird klar: Die Erlösung ist der Beginn, nicht das Ziel.

Aber wozu dann dieses neue Leben?

Epheser 1 schaut tiefer. Vor Grundlegung der Welt – also noch bevor wir existierten – hat Gott einen Plan gefasst: Menschen in Christus zu erwählen, sie zu erlösen, zu heiligen und ihnen eine neue Identität zu geben: Söhne und Töchter Gottes. Und das alles, „zum Lob seiner Herrlichkeit" (Eph 1,6.12.14). Das ist der rote Faden.

Der Mensch ist nicht geschaffen, um sich selbst zu genügen. Er ist geschaffen, Gott zu erkennen, ihn zu lieben, ihm zu dienen und ihn widerzuspiegeln. Das ist wahre Freiheit, weil es der ursprünglichen Bestimmung entspricht. Alles andere ist Verlust.

Wer in Christus ist, hat ein neues Ziel: Nicht mehr für sich selbst zu leben, sondern für den, der für ihn starb und auferstanden ist (2Kor 5,15). Nicht, weil er muss – sondern weil er liebt. Christus wird zum Inhalt des Lebens. Ihn zu kennen, ist das Leben selbst. Ihm zu gefallen, ist wahre Erfüllung. Und ihn zu verherrlichen – im Alltag, im Leiden, im Dienst – ist der tiefste Sinn unserer Existenz.

Was treibt dich an?
Wenn du Christus hast, hast du das Leben – und du hast den Sinn deines Lebens gefunden.

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Re: Impulse

von nusskeks am 11.07.2025 08:27

Johannes 14,23 – Liebe, die Wohnung schafft


Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen." (Johannes 14,23; Elberfelder)

Jesus spricht diese Worte in der Nacht seines Verrats. Es ist eine Unterweisung an seine Jünger – nicht an die Welt. Der Vers ist daher kein ethisches Prinzip für alle Menschen, sondern eine Beschreibung des Wesens echter Jüngerschaft. Dabei stellt Jesus eine tiefe geistliche Wahrheit vor Augen: Wahre Liebe zu Christus bleibt nicht abstrakt – sie zeigt sich im Hören auf sein Wort und im Leben aus diesem Wort heraus.

Die Formulierung im Griechischen ist bemerkenswert. Das Verb τηρήσει („wird halten") ist Futur Aktiv, was sowohl eine Zukunftsaussage als auch einen Ausdruck des inneren Willens anzeigt. Doch diese Aussage steht nicht im Imperativ – Jesus fordert hier nicht auf, sondern beschreibt, was geschieht, wenn jemand ihn wirklich liebt. Es ist die Frucht der Liebe, nicht ihre Voraussetzung.

Diese Liebe entspringt nicht dem natürlichen Herzen des Menschen. Im Licht des Neuen Bundes – wie ihn Jeremia 31,33a verheißt („Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben...") – ist sie das Werk Gottes. Der Vater selbst schenkt das neue Herz, das zu Jesus gezogen wird (Joh 6,44), und der Geist wirkt die Liebe, aus der der Gehorsam wächst (vgl. Römer 5,5; Galater 5,22). Es geht nicht um Leistung, sondern um Verwandlung.

Der zweite Teil des Verses ist tief trinitarisch: „... und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen." Hier wird die Verheißung greifbar, dass Gott selbst im Gläubigen wohnt – nicht nur durch den Heiligen Geist (vgl. V. 16–17), sondern in Gemeinschaft von Vater und Sohn. Das griechische Wort für „Wohnung" (μονή) kommt nur noch einmal im Neuen Testament vor, nämlich in Joh 14,2: „In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen ..." – dort ist die Wohnung beim Vater, hier ist der Vater beim Jünger.

Es ist eine tiefe Umkehrung des alten Bundes: Nicht mehr der Mensch kommt zum Tempel Gottes, sondern Gott selbst kommt und macht im Herzen des Menschen Wohnung. Die Liebe zu Christus, sichtbar im Hören und Leben seines Wortes, ist Ausdruck dieser geistgewirkten Wirklichkeit.

So ist Joh 14,23 keine moralische Bedingung, sondern eine liebevolle Zusicherung. Wer Christus liebt – weil er selbst geliebt wurde – wird erleben, wie sich das Wort Gottes in seinem Leben erfüllt, und darf gewiss sein: Gott ist gegenwärtig – nicht als Beobachter, sondern als wohnender Vater und Sohn im Herzen des Gläubigen. Eine solche Gemeinschaft lässt sich nicht erzwingen, aber sie offenbart sich dort, wo Gottes Liebe das Herz wirklich ergriffen hat.

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Re: Impulse

von nusskeks am 09.07.2025 07:49

Vom Herz zur Frucht

„Folge deinem Herzen" – klingt schön. Mutig. Frei. Nah bei sich selbst. Doch als biblischer Ratschlag taugt dieser Satz wenig. Die Bibel zeichnet kein romantisches Bild vom menschlichen Herzen. In 1. Mose 8,21 sagt Gott: „Das Dichten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf." Und Jeremia 17,9 schreibt nüchtern: „Es ist das Herz ein trotzig und verzagt Ding; wer kann es ergründen?"

Unser Herz ist nicht neutral. Es ist geprägt von Egoismus, Selbsttäuschung und wechselhaften Gefühlen. Natürlich findet sich dort auch Sehnsucht nach Gutem – aber sie ist vermischt mit Stolz, Angst, Bitterkeit und Wunschdenken. Wer sich bei wichtigen Entscheidungen allein auf sein Herz verlässt, folgt nicht der Wahrheit, sondern oft nur seiner inneren Stimme – und riskiert, in die Irre zu gehen.

Jesus lehrt einen anderen Weg. In Galater 5,22–23 nennt Paulus die Frucht des Geistes: „Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit." Wer Jesus nachfolgt, ist berufen, nicht dem eigenen Herzen zu folgen, sondern dem Heiligen Geist Raum zu geben – Tag für Tag.

An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen" (Mt 7,16), sagt Jesus. Nicht an guten Gefühlen, nicht an scheinbarer Freiheit, sondern an dem, was ein Leben hervorbringt. Wenn du vor einer Entscheidung stehst oder nach deiner Berufung fragst, dann schau nicht zuerst auf dein Bauchgefühl oder deinen Wunschtraum – sondern auf die Frucht: Was dient anderen? Was bringt echte Liebe und bleibenden Segen hervor? Was ehrt Gott?

Der Weg zur Berufung führt nicht über Selbstverwirklichung, sondern über Gehorsam, Gebet und Frucht. Es kann sein, dass du dich anfangs leer fühlst, unbeachtet, sogar überfordert. Aber wenn die Frucht wächst – wenn durch dein Leben Menschen ermutigt, gestärkt, getröstet oder zu Jesus geführt werden – dann gehst du auf dem richtigen Weg. Auch wenn dein Herz dabei manchmal schreit: „Geh einen leichteren Weg!"

Unser Herz ist ein schlechter Lotse. Der Geist Gottes aber führt uns in alle Wahrheit (Joh 16,13). Darum: Folge nicht deinem Herzen. Folge dem Geist. Und seine Frucht wird wachsen – in dir und durch dich.

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Re: Impulse

von nusskeks am 08.07.2025 07:34

Ein Grab als Zeugnis der Hoffnung – Genesis 23

Sarah ist tot. Die Matriarchin Israels, Mutter der Verheißung, stirbt mit 127 Jahren – als einzige Frau, deren Lebensalter in der Bibel genannt wird. Abraham trauert. Der hebräische Text beschreibt seine Reaktion so:

וַיָּבֹא אַבְרָהָם לִסְפֹּד לְשָׂרָה וְלִבְכֹּתָהּ – „Und Abraham kam, um Sarah zu beklagen und um sie zu beweinen."

Besonders auffällig: In vielen hebräischen Handschriften ist das „Kaf" in לִבְכֹּתָהּ („sie zu beweinen") kleiner geschrieben. Rabbiner sehen darin einen Hinweis auf eine stille, zurückhaltende Trauer – Abraham weint, aber nicht laut und öffentlich, sondern mit Ehrfurcht vor dem Gott, der gibt und nimmt.


Und doch steht Abraham nun vor einem ganz praktischen Problem: Er besitzt kein Stück Land, in dem er seine Frau begraben kann. Das ist mehr als eine organisatorische Frage. Gott hatte ihm das ganze Land verheißen (Gen 17,8), aber nach Jahrzehnten des Wanderns hat er nicht einen einzigen Quadratmeter in Besitz genommen. Was tut ein Mensch des Glaubens, wenn die Verheißung noch unerfüllt ist?

Abraham geht zu den Hethitern in Hebron und bittet demütig um ein Grab. Er sagt:
גֵּר־וְתוֹשָׁב אָנֹכִי עִמָּכֶם – „Ein Fremder und Beisasse bin ich unter euch."
Das ist bemerkenswert. Abraham pocht nicht auf das göttliche Versprechen. Er beansprucht nichts, fordert nichts. Stattdessen erkennt er öffentlich an, dass er noch ein Fremder ist – aber einer mit Hoffnung. Diese Spannung lebt der Glaube: Er ist überzeugt, dass Gottes Zusagen wahr sind, aber er wartet auf Gottes Zeit.

Abraham kauft die Höhle von Machpela bei Hebron zum vollen Preis. Der lange und detailreiche Kaufbericht (Verse 3–16) ist kein Nebenschauplatz. Er betont: Dieses Landstück gehört Abraham rechtlich, sichtbar, unwiderruflich. Es ist der erste Besitz im verheißenen Land – und es ist ein Grab.

Was wie ein Ende aussieht, ist in Wahrheit ein Anfang. In dieser Höhle werden später Abraham, Isaak, Rebekka, Jakob und Lea begraben (Gen 49,31). Machpela wird zur Familiengrabstätte der Verheißung, ein Ort des Glaubens. Noch ist nichts erfüllt – aber das Grab sagt: Gott wird es tun.

Der Hebräerbrief greift diesen Gedanken auf:
Diese alle sind gestorben im Glauben und haben die Verheißungen nicht ergriffen, sondern sie nur von ferne gesehen und gegrüßt und haben bekannt, dass sie Gäste und Fremdlinge auf Erden sind." (Hebr 11,13). So wird der Kauf der Höhle zu einem prophetischen Zeichen. Es bezeugt: Der Glaube rechnet mit Gottes Treue – über den Tod hinaus.

Auch für uns – ob jüdisch oder nichtjüdisch, aber verbunden im Glauben an den Gott Abrahams – ist dieses Kapitel eine Einladung: Gott hat große Verheißungen gegeben. Auch wenn wir heute noch „Fremde" sind, leben wir mit Blick auf das, was kommen wird. Denn der Gott Abrahams ist treu. Und der, der sein Volk aus Staub auferweckt, wird sein Wort erfüllen – in der Auferstehung, im Messias, im verheißenen Reich.

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Re: Rettungsschiff MS Jesus.

von nusskeks am 07.07.2025 17:58

Shalom, pausenclown.


Ich möchte mich kurz bei dir melden – nicht um weiterzudiskutieren, sondern um etwas richtigzustellen.

Rückblickend sehe ich, dass meine Beiträge in diesem Thread zwar gut gemeint waren, aber bei dir offenbar so angekommen sind, als wollte ich dich belehren oder einordnen. Das tut mir leid – das war nicht meine Absicht.

Ich habe großen Respekt vor deinem Weg, deiner Geschichte und deiner Identität als messianischer Jude. Gerade weil ich davon überzeugt bin, dass es nur einen Leib des Messias gibt, sind mir solche Begegnungen kostbar. Und auch herausfordernd.

Ich glaube, dass Einheit in Jeschua keine Gleichmacherei bedeutet. Und dass wir voneinander lernen können – in Liebe, ohne Zwang. Dass du deinen Weg mit ihm gehst, mit all dem, was deine Herkunft und Geschichte mit sich bringt, empfinde ich als Zeugnis der Treue Gottes.

Wenn du irgendwann wieder Interesse an Austausch hast – gerne, ganz ohne Druck. Wenn nicht, verstehe ich das auch.

Shalom und Gottes Segen dir
nusskeks


P.S.: Wenn du irgendwann doch einmal schreiben magst, weshalb es dir wichtig ist, dich nicht „Christ" zu nennen – ich höre gerne zu, ohne zu widersprechen. Einfach um zu verstehen.


pausenclown: P.S. und ich möchte auch hier keinen Austausch mit dir Nusskeks, natürlich kannst du weiter ungefragt belehren und meine Postings kommentieren, ich uberlese es einfach.
Liegt vielleicht eine Verwechslung vor? Ich habe in keinen Deiner bisherigen Beiträge in diesem Forum etwas gefunden, in dem Du den Austausch mit mir abgelehnt hättest.

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 10.07.2025 10:14.
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