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Re: Impulse
von nusskeks am 30.10.2025 13:33„Der eine Hirte"
Johannes 10
Es ist Winter in Jerusalem. Beim Fest der Tempelweihe erinnert man sich an dunkle Zeiten und an Gottes überraschende Bewahrung. Genau dort steht Jesus – und spricht Worte, die tief in die Geschichte Israels zurückreichen: „Ich bin der gute Hirte."
Für die Menschen, die ihn hören, klingt das nicht nur schön oder poetisch. Diese Worte wecken Erinnerungen. Sie kennen Psalm 23: „Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln." Seit Jahrhunderten war das ihr Trost: Gott führt, nicht das Chaos. Gott schützt, nicht der Feind. Gott versorgt, selbst im Tal des Todesschattens. Die Stimme des Hirten war für Israel immer ein Bild für Gottes Nähe.
Doch diese Verheißung hat auch eine scharfe Seite. In Hesekiel 34 spricht Gott ein Gericht über die Hirten Israels: Sie kümmerten sich um sich selbst, nicht um die Schwachen. Sie heilten die Verwundeten nicht, führten die Zerstreuten nicht zurück. Statt zu dienen, herrschten sie mit Härte. Daraufhin kündigt Gott etwas Erstaunliches an: Er selbst will seine Schafe suchen, sammeln, verbinden, stärken. Und er verspricht: „Ich werde einen Hirten über sie erwecken – meinen Knecht David." Nicht mehrere. Einen. Einen, der Gottes eigene Hirtenschaft sichtbar macht.
Wenn Jesus nun im Tempel sagt: „Ich bin der gute Hirte", dann nimmt er nicht nur ein vertrautes Bild auf – er stellt sich mitten in diese Verheißung hinein. Er identifiziert sich mit dem angekündigten davidischen Hirten, durch den Gott selbst sein Volk führt. Deshalb ist seine Aussage so kraftvoll: Die Zeit der falschen Hirten ist vorbei. Der wahre Hirte ist da.
Jesus beschreibt die Beziehung zu seinen Schafen mit warmen, einfachen Worten: Er kennt sie – wirklich, persönlich. Er ruft sie, und sie hören seine Stimme. Sie folgen ihm, weil sie wissen, dass seine Wege Leben bringen. „Leben im Überfluss" ist kein Wohlstandsversprechen, sondern die Zusage innerer Fülle: Frieden, Heimat, Sicherheit in der Nähe des Hirten.
Dann sagt Jesus den Satz, der den Kern seines Hirtendienstes offenlegt: „Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe." Falsche Hirten fliehen, wenn Gefahr droht, aber der wahre Hirte stellt sich vor die Herde. Er schützt, indem er sich selbst hingibt. Hier verbinden sich Psalm 23 und Hesekiel 34 mit der Realität des Messias: Gottes Rettung geschieht nicht aus der Distanz, sondern durch Opferliebe.
Am Ende macht Jesus eine Zusage, die in ihrer Schlichtheit fast unbegreiflich ist: „Niemand wird sie aus meiner Hand reißen." Und er stellt diese Bewahrung unter das doppelte Siegel: die Hand des Sohnes und die Hand des Vaters.
So erfüllt Jesus die Verheißung: Gott ist selbst zum Hirten geworden.
Hoditai, Mensch des Weges
One of Israel
Re: Impulse
von nusskeks am 28.10.2025 07:36Jesus - das Licht der Welt
Joh 8,12–20
Im Tempel von Jerusalem, dort, wo während des Laubhüttenfestes die großen Leuchter den Himmel erhellten, spricht Jesus: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern das Licht des Lebens haben." (Joh 8,12) Diese Worte treffen mitten ins Herz der Feier, denn das Fest erinnert an die Licht- und Wasserwunder der Wüstenzeit, an Gottes sichtbare Gegenwart in der Wolkensäule und an seine Versorgung. Genau in diesem Moment stellt Jesus sich selbst als dieses göttliche Licht vor. Das ist kein poetisches Bild, sondern ein Anspruch: Gott selbst ist im Sohn gegenwärtig.
Die Pharisäer reagieren mit scharfem Einwand: „Du gibst Zeugnis von dir selbst; dein Zeugnis ist nicht wahr." (V.13) Sie berufen sich auf das mosaische Gesetz, das fordert, dass jede Sache durch zwei oder drei Zeugen bestätigt wird (5. Mose 19,15). Nach menschlicher Logik haben sie recht: Niemand darf sich selbst bestätigen. Doch Jesus antwortet anders, als sie erwarten. Er sagt: „Auch wenn ich von mir selbst zeuge, ist mein Zeugnis wahr, denn ich weiß, woher ich gekommen bin und wohin ich gehe." (V.14) Er macht deutlich, dass Wahrheit nicht von Zustimmung abhängt, sondern von Ursprung. Er spricht aus göttlicher Autorität, aus der Einheit mit dem Vater.
Zugleich gibt Jesus seinen Gegnern keine Flucht in das Unüberprüfbare. Seine Behauptung lässt sich prüfen, und zwar auf mehreren Ebenen. Der Vater bezeugt ihn sichtbar und hörbar. Seine Werke belegen seine Sendung – Heilungen, Speisungswunder, die Auferweckung des Lazarus, alles öffentlich geschehen und von vielen bezeugt. „Die Werke, die mir der Vater gegeben hat, die zeugen von mir", hatte er bereits gesagt (Joh 5,36). Auch Johannes der Täufer, den das Volk als Propheten anerkannte, hatte klar bezeugt, dass Jesus der Sohn Gottes ist (Joh 1,34). Und schließlich hatte der Vater selbst gesprochen – bei der Taufe: „Dies ist mein geliebter Sohn", und später wieder im Tempel: „Ich habe ihn verherrlicht und will ihn abermals verherrlichen." (Joh 12,28).
Doch der vielleicht tiefste Beweis liegt in der Schrift selbst. Jesus sagt in Joh 5,39: „Ihr erforscht die Schriften ... sie sind es, die von mir zeugen." Das Alte Testament nennt seinen Namen nicht, aber es zeichnet sein Bild: In den Opfern spricht es von seinem stellvertretenden Tod. In den Psalmen leuchtet seine Leidenserfahrung auf (Ps 22; 69). In Jesaja 53 kündigt der Prophet den leidenden Knecht an, der die Schuld vieler trägt. In Mose, der die Schlange in der Wüste erhöht (4. Mose 21,9), liegt ein Vorbild auf den, der erhöht werden sollte, um Heil zu bringen (Joh 3,14). Und in den Festen Israels, besonders in Passah und Sukkot, wird die zukünftige Erlösung vorgezeichnet, die in ihm Wirklichkeit wird. Wer die Schrift mit offenen Augen liest, erkennt in ihr ein zusammenhängendes Zeugnis über den kommenden Messias – und dieser ist Jesus.
Jesu Antwort ist also keineswegs ausweichend, sondern präzise. Er greift den Maßstab seiner Gegner auf – das Zwei-Zeugen-Gesetz – und zeigt, dass es längst erfüllt ist. „Ich bin's, der von sich selbst zeugt; und der Vater, der mich gesandt hat, zeugt auch von mir." (Joh 8,18). Der zweite Zeuge ist kein Mensch, sondern Gott selbst. Seine Werke, seine Stimme, sein Wort in den Schriften – alles spricht für den Sohn.
Die Pharisäer hätten das erkennen können. Sie waren Augenzeugen der Zeichen, sie kannten die Schriften und sie hatten das Zeugnis Johannes' gehört. Ihre Ablehnung war keine Frage des Wissens, sondern des Willens. „Ihr richtet nach dem Fleisch", sagt Jesus (V.15) – ihr beurteilt mit menschlichem Maß und verschließt euch dem Licht, das vor euch steht.
Für uns heute liegt darin eine ernste Einladung. Wer Jesus prüfen will, soll es tun – ehrlich, offen, ohne Vorurteil. Seine Herkunft, seine Werke, das Zeugnis der Schrift und die Stimme des Vaters ergeben ein klares Bild. Jesu Antwort hält stand – nicht, weil er sich geschickt verteidigt, sondern weil sie aus der Wahrheit selbst stammt. Wer sich nicht willentlich gegen dieses Licht wehrt, wird erkennen, dass es trägt: „Wer mir nachfolgt, wird das Licht des Lebens haben."
Hoditai, Mensch des Weges
One of Israel
Re: Wie jemand im Herzen denkt, so ist er ….
von nusskeks am 25.10.2025 19:48Meine Erfahrungen mit KI sind sehr gemischt. Es gibt Bereiche, in denen sie ein echter „Game-Changer" ist – wie meine Kinder sagen würden. Es gibt aber auch Bereiche, in denen sie schlecht ist, und zwar so richtig: absolut voller Fehler und nicht vertrauenswürdig.
Meine Erfahrungen beziehen sich ausschließlich auf ChatGPT von OpenAI. Zwar habe ich andere Modelle getestet, aber für meine Themen (Theologie) blieb am Ende nur „Chattie" (ChatGPT, wie meine Kinder sagen) übrig.
Nach etlichen Stunden im Umgang mit der KI kann und muss ich sagen, dass man sie wirklich trainieren muss und dass man ihr nicht trauen kann. Besonders was Zitate angeht, ist sie – selbst mit Modell 5 und bezahltem Account – noch sehr schlecht. Die KI verstärkt das, was man selbst bereits kann und weiß. Daher ist KI nicht für jeden Nutzer wirklich eine Hilfe. Denn wenn der Nutzer die Ergebnisse nicht selbst überprüfen kann, weil ihm die Kompetenz und/oder die Zeit fehlt, kann er die Fehler nicht entdecken. Im „Worst Case" lernt man also falsche Dinge, ist jedoch von deren Richtigkeit überzeugt – schließlich hat es die KI gesagt.
Sehr viel hängt bei der Nutzung von KI davon ab, wie man die Frage stellt. Präzise und detailreich muss die Anfrage sein. Viel ist bei „Chattie" gewonnen, wenn man zu einer gründlichen Recherche auffordert und bei Zitaten ausdrücklich errechnete Ergebnisse ausschließt. Denn die KI sagt dir nicht, wenn sie auf deine Frage keine klare und eindeutige Antwort hat. Sie gibt dir jedoch viele oder die meisten Antworten, als wären sie klar und eindeutig. In Wahrheit – wenn die KI bei ihrer Suche keine klaren Quellen findet – errechnet sie ihre Ergebnisse anhand von Wahrscheinlichkeiten.
Dessen muss man sich bewusst sein. Andernfalls läuft man Gefahr, einem Fehler zu glauben. Das erinnert mich etwas an die Generation, die dachte, dass alles, was man in der „Tagesschau" in der ARD als Nachricht bekam, auch als wahr angesehen werden müsse. Schließlich kam es in der „Tagesschau". Mein Papa gehört zu dieser Generation.
Fazit:
KI? Ja, sehr hilfreich! In jedem Fall? Nein. Für jeden Nutzer? Nein!
Allerdings kann ich euch jetzt schon sagen, dass wir nicht wissen können, wo wir bei der KI in drei oder auch in fünf Jahren sein werden. Derzeit gibt es einen Hype. Alle sind sehr scharf auf KI. OpenAI hat in den letzten zwölf Monaten so viel Geld für neue Rechenzentren ausgegeben, eingesammelt oder verplant, dass man sich fragt, wohin das führen soll. Denn die Einnahmen stehen in keinem Verhältnis zu den Kosten. Daraus bildet sich eine sogenannte „Blase". Es gibt so viel Hoffnung in diesem Bereich, dass unfassbare Summen an Kapital in KI verschoben werden, ohne jemals einen Gewinn erwarten zu können – es sei denn, man passt die Einnahmen gravierend an. Oder man schafft es, die KI-Modelle gravierend effizienter zu machen.
Seid also gewarnt.
gruß
nk
Hoditai, Mensch des Weges
One of Israel
Re: Eine Frage: Wer hat es erfunden?
von nusskeks am 25.10.2025 15:40Mir scheint, dieser Thread ist eine Fortsetzung. Selbes Schema. Schade.
gruß
nk
Hoditai, Mensch des Weges
One of Israel
Re: ChatGPT versus [manchmal] Versdenken
von nusskeks am 25.10.2025 09:44Du hast dir die Antwort schon selbst gegeben. Zumindest kannst du dir die Antwort herleiten, falls du die ganzen biblischen Aussagen, die du in der KI „verwurstest", in ihrem Sinnzusammenhang liest.
Das mit dem „Wollen" ist leicht erklärt, aber schwer zu verstehen (1.Kor. 2,14). Das Wollen kommt von Gott, und zwar mittels eben dieses Geistes. Es wird zu deinem Wollen und gibt dir damit die Antwort. Infolgedessen wird dein bisheriges (gottloses) Belohnungssystem ersetzt durch das, was in Gottes Welt als Belohnung gilt. „Gottlos" ist in diesem Kontext keine steigernde Beschreibung von irgendetwas, das man gut oder schlecht findet. Es ist einfach die Beschreibung eines Lebens ohne Gott – zunächst frei von Wertung. Die innere „Liebe" ist ebenfalls der genannte Christusgeist; denn durch ihn kommt diese Liebe in einen Menschen hinein.
Und ja, diese Liebe, dieses Wollen und damit der Christusgeist sind sehr aktiv. Sie bewegen den Menschen, in den dieser Geist eingezogen ist, und zwar in jeder Hinsicht. Die Bibel nennt den eingezogenen Geist in einem Menschen eine „Wiedergeburt" oder eine „Neugeburt", weil der ganze Mensch verändert wird. Menschen, die diesen Geist nicht haben, sind daher auch keine Menschen des neuen Weges, wie sich die an Jesus glaubenden Menschen in der Bibel genannt haben. Der Christusgeist wird zur Identität des Menschen. Deshalb wird in der Bibel manchmal von einem toten Glauben gesprochen, weil es auch damals schon Menschen gab, die meinten, es genüge, sich „Christ" zu nennen und vom Glauben zu sprechen, um auch einer zu sein bzw. diesen Glauben zu haben.
gruß
nk
Hoditai, Mensch des Weges
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Re: ChatGPT versus [manchmal] Versdenken
von nusskeks am 24.10.2025 20:36Ich, ja.
Das tut mir Leid. Ich wünsche Dir Licht.
gruß
nk
Hoditai, Mensch des Weges
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Re: ChatGPT versus [manchmal] Versdenken
von nusskeks am 24.10.2025 19:36Hallo Burgen,
Daran wird sich auch nichts ändern. Jesus Christus, der Messias, der Schöpfer allen Seins, liebt seine Schöpfung. Wie sollte es auch anders sein? Der Vater hat durch ihn alles erschaffen und es gibt nichts, was ohne ihn erschaffen wurde. Ich empfinde dies als Trost. Denn es bedeutet, dass niemandes Weg, sei es zur EHre oder zur Unehre Gottes, außerhalb von der Liebe Gottes enden wird. So können wir jedem Geschöpf begegnen und es ist nicht an uns, über den Ausgang eines Geschöpfes zu befinden. Zumindest für mich ist das eine große Erleichterung. Denn das würde mich total überfordern.
Dem schließe ich mich an.
gruß
nk
Hoditai, Mensch des Weges
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Re: Wie jemand im Herzen denkt, so ist er ….
von nusskeks am 23.10.2025 19:45Hallo Burgen,
das Thema, das du ansprichst, ist sehr wichtig – gerade in unserer Zeit, in der Begriffe wie Meinungsfreiheit und Demokratie fast als heilig gelten. Aber wenn man die Bibel ernst nimmt, fällt auf: Weder Meinungsfreiheit noch Demokratie sind biblische Kategorien. Trotzdem berührt beides zentrale biblische Prinzipien.
Die Bibel kennt kein staatliches System, das dem modernen Demokratieverständnis entspricht. Sie zeigt vielmehr, dass jede Obrigkeit letztlich von Gott eingesetzt ist (Röm 13,1–7), auch wenn sie ungerecht handeln kann. Das Ziel ist nicht politische Selbstverwirklichung, sondern ein geordnetes Leben in Gottesfurcht (1Tim 2,1–2). Zugleich gilt: Wenn die staatliche Ordnung verlangt, Gott ungehorsam zu sein, gilt das klare Wort der Apostel: „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen" (Apg 5,29). Damit ist die Gewissensfreiheit des Gläubigen vor Gott höher gestellt als jede staatliche Forderung.
Was heute Meinungsfreiheit heißt, ist also kein biblisches Recht, sondern ein günstiger Rahmen, in dem Christen die Wahrheit öffentlich sagen dürfen. Die Bibel gebietet, dass wir die Wahrheit reden – und zwar in Liebe (Eph 4,15). Prophetische Rede in Israel oder das mutige Zeugnis der Apostel im Neuen Testament zeigen, dass es Gott wichtig ist, dass Menschen Seine Wahrheit bekennen, auch wenn das Widerspruch oder Strafe bedeutet. Diese Freiheit kommt nicht aus einem Menschenrecht, sondern aus der Treue zu Gott.
Darum ist echte Rede- und Gewissensfreiheit nur dann sinnvoll, wenn sie in der Wahrheit verankert bleibt. Wenn Menschen Freiheit dazu benutzen, um Unwahrheit, Hass oder Lüge zu verbreiten, verkehrt sich der Sinn der Freiheit. Paulus schreibt: „Ihr seid zur Freiheit berufen ... gebraucht sie nicht als Anlass für das Fleisch" (Gal 5,13). Freiheit ist biblisch immer eine Freiheit zum Guten – nicht zur Zerstörung.
Auch Demokratie ist kein göttliches Gebot, aber sie kann ein Werkzeug sein, durch das Christen Verantwortung übernehmen, für Gerechtigkeit eintreten und für Wahrheit Zeugnis geben. Schon die Urgemeinde kannte Formen gemeinsamer Entscheidungsfindung (Apg 6,2–6; 15,22). Nicht, weil Mehrheit Wahrheit schafft, sondern weil die Gemeinde gemeinsam unter Christus als Haupt steht. Das lässt sich durchaus als Vorbild für verantwortliches Miteinander in der Gesellschaft verstehen.
Wenn also staatliche Strukturen oder Gesetze die Verkündigung des Evangeliums einschränken, stehen Christen in einer ähnlichen Lage wie die Apostel damals. Sie achteten die Obrigkeit, aber sie schwiegen nicht. Sie redeten mit Sanftmut und Respekt (1Petr 3,15–16), aber ohne Kompromiss in der Wahrheit.
gruß
nk
Hoditai, Mensch des Weges
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Re: Impulse
von nusskeks am 23.10.2025 16:33Der Messias am Laubhüttenfest
Johannes 7,40–52
Jerusalem ist voller Pilger. Es ist Sukkot – das Laubhüttenfest. Eine Woche lang wohnen die Juden in kleinen Hütten aus Zweigen und erinnern sich daran, wie Gott ihr Volk einst in der Wüste führte und versorgte. Zugleich blicken sie nach vorn auf die Zeit, in der der HERR König über die ganze Erde sein wird, lebendiges Wasser aus Jerusalem fließt und die Nationen Sukkot feiern (Sach 14,8–9.16–19); Sach 2,5.10–11 spricht ergänzend vom Wohnen/Herrlichkeit Gottes inmitten Zions.
An jedem Morgen dieses Festes holten Priester Wasser aus dem Teich Siloah und gossen es unter Gesang am Altar aus. Dieses Wasser stand für Gottes lebensspendenden Segen, für den Heiligen Geist, der eines Tages neu ausgegossen werden sollte. In der Nacht wurde der Tempelhof mit riesigen Leuchtern erhellt, und tanzende Priester hielten brennende Fackeln hoch – ein Bild für das Licht der Gegenwart Gottes, das über Israel scheinen sollte. Sukkot war also ein Fest voller Sehnsucht: Wasser und Licht, Leben und Herrlichkeit.
Genau in diesen Moment hinein ruft Jesus mit lauter Stimme:
„Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke!" (Joh 7,37)
Er erklärt damit: Ich bin die Quelle, nach der ihr sucht. Nicht nur ein Lehrer, sondern der, in dem sich Gottes Gegenwart erfüllt. Kurz darauf (Joh 8,12) wird er sagen: „Ich bin das Licht der Welt." Beide Bilder – Wasser und Licht – gehören zu Sukkot und machen seine Worte zu einem direkten Anspruch auf die messianische Rolle.
Darum ist das Volk so aufgewühlt. Die einen rufen: „Das ist wahrhaftig der Prophet!" (vgl. 5. Mose 18,15). Andere sagen: „Er ist der Christus!" Wieder andere lehnen ihn ab, weil sie glauben, er stamme aus Galiläa und nicht aus Bethlehem, wie die Schrift es über den Messias sagt. Sie wissen nicht, dass Jesus tatsächlich in Bethlehem geboren wurde. Es ist ein Streit um Identität, aber auch ein Spiegel unserer eigenen Herzen: Viele reden über Jesus, ohne ihn wirklich zu kennen.
Die Tempeldiener, die ihn verhaften sollen, kommen ohne ihn zurück. „Noch nie hat ein Mensch so gesprochen.", sagen sie. Doch die religiösen Führer reagieren ablehnend: „Nur das Volk tut's, das nichts vom Gesetz weiß; verflucht ist es." Der Glaube der Einfältigen gilt ihnen nichts. Aber Gott schaut nicht auf Bildung, sondern auf das Herz. Nikodemus, ein Ratsmitglied, wagt leise Widerspruch: „Richtet denn unser Gesetz einen Menschen, ehe man ihn angehört und erkannt hat, was er tut?" Er erinnert daran, dass man Jesus erst hören muss (5Mose 1,16), bevor man urteilt – ein Schritt, der Mut braucht.
So zeigt dieser Abschnitt: Die größte Entscheidung des Lebens fällt nicht in theologischen Debatten, sondern im persönlichen Hören auf Jesus. Er lädt noch immer: „Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke!" Der Durst kann vieles sein – nach Sinn, nach Vergebung, nach Frieden. Wer zu ihm kommt, findet mehr als religiöse Riten: Er findet das lebendige Wasser, den Geist, der das Herz erneuert, und das Licht, das jede Dunkelheit vertreibt.
Sukkot erinnert daran, dass Gott bei seinem Volk wohnen will. In Jesus erfüllt sich genau das: Gott wohnt unter uns – nicht in einer Laubhütte, sondern in einem menschlichen Herzen, das ihm glaubt.
Hoditai, Mensch des Weges
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Re: ChatGPT versus [manchmal] Versdenken
von nusskeks am 22.10.2025 21:40Als Autist kann ich sagen, dass wir uns durchaus verständlich machen können, wenn wir das wollen. Egal in welcher Form der Autismus vorliegt.
Das ist genau mein Punkt. Die Aussage von Nutzer User "ist doch klar was ich sagen möchte" war da ein wichtiger Hinweis von ihm selbst. Obwohl deutliches Bemühen anderer Nutzer zur Verständigung vorliegt, ist seinerseits kein Einlenken ersichtlich. Das ist es, was ich mit "Schade" bezeichne.
In einem Face2Face Gespräch hätten wir das Problem gar nicht. Denn wenn ich als Autist merke, dass mich jemand gar nicht versteht, bewirkt das in mir eine erkennbare Reaktion. Spätestens beim dritten oder vierten Mal.
gruß
nk
p.s.: Natürlich bin ich weiterhin offen für ein verständliches Anliegen seitens des Nutzers User. Daher auch meine bisherigen Bemühungen in diesem Thread.
Hoditai, Mensch des Weges
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