Zeit finden für Gott

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Weateyd

28, Männlich

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Zeit finden für Gott

von Weateyd am 04.07.2023 20:32

Hallo,
mich beschäftigt momentan ein Thema. Und zwar finde ich in meinen Alltag kaum Zeit für Gott.
Ich lerne für die Arbeit, ich gehe zur Arbeit, dann bin ich müde von der Arbeit, Schlafen, Essen, Besuche,...
Und eigentlich will ich ja dann noch Bibel lesen, Beten, Stille Zeit, Predigt anhören usw. Aber all das schaffe ich nicht mehr bzw. bin so erschöpft, um nicht mehr mit der vollen Aufmerksamkeit und mit der nötigen Würde Gottes zu tun. Und immer auf das Wochenende zu warten, finde ich auch nicht gut.
Dachte dann, ich versuche einfach ein einfacheres Andachtsbuch o.ä. zu lesen. Aber damit tue ich mich auch sehr schwer. Und es endet dann, dass ich sinnlos im Web scrolle, um mich vom Schlafen abzuhalten; Was meist dann auch vernünftiger gewesen wäre.
Wie macht ihr das denn?? Wo und wie findet Zeit für Gott?
LG

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Plueschmors

46, Männlich

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Re: Zeit finden für Gott

von Plueschmors am 04.07.2023 20:54

Hallo Weateyd,

ja, manchmal kann das Gedränge des Alltags ganz schön nerven und man kommt nur schwer zur Ruhe innerlich. Ich habe das große Glück, morgens und abends in Ruhe mit der Bahn zur Arbeit fahren zu können und mir ein Lied vorzunehmen, einen Psalm, die Lesung mit Auslegung und stiller Zeit und dem Gebet. Nebenbei liegt auch viel Arbeit an. Familiengeschäfte. Das Haus, die Tiere und der Garten wollen versorgt sein. Die Firma ruft und fordert...

Von Martin Luther ist der Spruch überliefert: "Ich habe heute viel zu tun, deshalb muß ich heute viel beten". Also egal, was und wieviel zu tun ist: Für wenigstens ein kurzes Stoßgebet oder ein Loblied ist doch immer Zeit. Muß ja nicht in einer schönen Kathedrale sein, sondern das kann beim Kartoffelschälen oder nach dem Aufstehen oder beim Einkaufen genausogut geschehen.

Ich lerne für die Arbeit, ich gehe zur Arbeit, dann bin ich müde von der Arbeit, Schlafen, Essen, Besuche,...

Gut gebetet ist halb studiert! Beim Gang zur Arbeit kann doch auch gebetet werden, ebenso beim Schlafen, Essen, Besuchen... 

Und eigentlich will ich ja dann noch Bibel lesen, Beten, Stille Zeit, Predigt anhören usw.

Früher die Leute hatten mehr und schwerer zu tun als die Leute heute. Die gingen meist nur sonntags zur Kirche, um sich zu erholen und Gottes Wort zu hören, zu beten, stille Zeit zu haben, Predigt zu hören usw. Das soll uns ja erfreuen und nicht stressen. Gottesdienst sollte nicht Pflichtaufgabe sein, sondern Freude. Gott will nicht, daß Du von Deinen selbsternannten Pflichten geschafft bist und umkippst, sondern will Dich erquicken und aufrichten. Und mir scheint, daß Du Dir da eine Art Zwang auferlegt hast, täglich ein gewisses Pensum abarbeiten zu müssen. Das ist nicht gesund.

Das richtige Maß könnte sein, erst einmal den Reset-Knopf zu drücken und bei Null anzufangen. Allen Ballast weg. Und dann nimm Dir einfach mal nur einen einzigen Vers pro Woche vor. Nicht mehr. Und der begleitet Dich dann den Tag hindurch. Immer wieder vorsagen und im Herzen bewegen, wo Du auch gerade bist, bis er Dich ganz erfüllt und ohne Dein Zutun in Dir seine Früchte bringt.

Es braucht nur ein Wort, um gesund zu werden. 

LG

"Du, Herr Jesus, bist meine Gerechtigkeit, ich aber bin Deine Sünde. Du hast auf Dich genommen, was mein ist, und mir geschenkt, was Dein ist. Du hast auf Dich genommen, was Du nicht warst, und mir geschenkt, was ich nicht war" (Martin Luther, 1516).

Antworten Zuletzt bearbeitet am 05.07.2023 08:10.

Cleopatra
Administrator

38, Weiblich

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Re: Zeit finden für Gott

von Cleopatra am 05.07.2023 07:22

Guten Morgen, 


ich kenne dieses Vorhaben, diesen Wunsch sehr gut!
Und es ist frustrierend, wenn man "es dann nicht schafft".
Die Vorschläge, die schon gekommen sind, finde ich daher sehr gut.
Und noch etwas:

Wenn du mit einem Freund eine Woche lang die ganze Zeit zusammen bist- redet ihr dann ununterbrochen?
Ihr seid doch mal sicher auch ohne Worte unterwegs, freut euch aber auch, dass ihr zusammen seid, oder?

Ich denke, dass es nicht immer nötig ist, Sätze zu bilden. Gott kennt unser Herz. Er möchte Teil unseres Lebens sein.
Er spricht ja auch mal zu uns- wie ginge das anders, wenn wir nicht auch mal zuhören....?

Ich selbst lebe in permaenter Anwesenheit Gottes, sprich- ich kommuniziere die ganze Zeit mit ihm, ohne Begrüßung und Abschiedsformel am Ende.

Und: Ich habe von Vielen gehört, dass es ihnen am besten geholfen hat, wenn sie sich für die Bibellese feste Zeiten vorgenommen haben. Etwas früher aufstehen (und dann auch nur dafür). Vielleicht aber bist du auch mehr der Typ, der Mittags zur Pause eine feste Zeit einrichten kann? Oder abends vor dem Schlafengehen?
Ich denke, dass da feste Vorhaben ganz hilfreich sein können.

Liebe Grüße, Cleo


Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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Leah

-, Weiblich

  fester Bestandteil

Beiträge: 587

Re: Zeit finden für Gott

von Leah am 05.07.2023 15:34

Hallo Weateyd,
ich hab einmal geschaut, welche Anliegen Du bereits gepostet hast und da fiel mir auf, dass Du mit dem Evangelium noch nicht ganz im Einklang warst.
Es waren noch viele Fragen offen.
Manchmal ist es ganz wichtig, sich zu Herzen zu nehmen, was man verstanden hat und danach zu handeln.
Da kann es schon mal sein,  dass das weitere Bibellesen in den Hintergrund treten muss. Der Herr will dann, so meine Gedanken und meine Erfahrung,  dass wir nicht nur ein  Hörer, sondern auch ein Täter des Wortes Gottes werden. 
Vielleicht ist es das. 
Leah

Das Evangelium, Was muss ich tun, um errettet zu werden. Klick

Antworten Zuletzt bearbeitet am 05.07.2023 15:36.

Burgen

-, Weiblich

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Re: Zeit finden für Gott

von Burgen am 05.07.2023 19:35


Hallo Weateyd, 

ja, manchmal scheint die Zeit wirklich zu eng bemessen sein. 

Während meines Arbeitsleben war es auch nicht immer einfach, zumal beim Frühdienst. Oder nachts im Bereitschaftsdienst ... Aber, ja es gibt ein aber. Denn seitdem lebe ich mit dem Herrnhuter Losungenbüchlein. Kostet so um 8 euronen. 

Ich liebe es bis heute. Einmal die zwei Verse so auf die Schnelle und später die anderen Bibelstellen. Die linke für den Tag, die rechte als fortlaufende Bibellese. 
Zwischendurch auch mal die entsprechenden Auslegungshilfen, wie zB Licht und Kraft. Oder inzwischen die Oekumenischen Andachtsauslegungshilfen. 

Früher mochte ich allerdings keine Auslegung lesen, lieber bevorzugt Lesen und Bedenken, Beten. Und über Tag dran denken. 

LG 
Burgen 

 


Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden! 

2.Kor 5,17 (Schl 1995) 

In Ihm leben, weben und sind wir! (als wiedergeborene Christen)  


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Plueschmors

46, Männlich

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Tipp des Tages

von Plueschmors am 06.07.2023 09:35

Der Tipp des Tages, ist mir eben über den Weg gelaufen (Pred 4,6):

Besser eine Hand voll mit Ruhe als beide Fäuste voll mit Mühe und Haschen nach Wind.

Arbeit soll man ja auch genießen dürfen. Wenn aber alles immer nur Arbeit bleibt, dann wird die Kraft in einem weniger und weniger. Am Ende setzen Körper und Seele uns außer Gefecht. Und aus welchem Grund auch immer nur Arbeit? Um reich zu werden? Um sich nicht mit dem Leben und Gott auseinandersetzen zu müssen, wie Workaholics es tun? Das raubt einem letztlich auch nur den Schlaf.

"In der Ruhe liegt die Kraft". So ist es wirklich.

"Du, Herr Jesus, bist meine Gerechtigkeit, ich aber bin Deine Sünde. Du hast auf Dich genommen, was mein ist, und mir geschenkt, was Dein ist. Du hast auf Dich genommen, was Du nicht warst, und mir geschenkt, was ich nicht war" (Martin Luther, 1516).

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Merciful

53, Männlich

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Re: Zeit finden für Gott

von Merciful am 06.07.2023 14:04

Weateyd schrieb: ... mich beschäftigt momentan ein Thema.

Hallo, Weateyd,
 
bedeutet dies eventuell, dass dich dieses Thema früher nicht beschäftigt hat?
 
Könnte es sein, dass du in der Vergangenheit bereits gute Lösungen gefunden hast?
 
Denke nach: Wie hast du in der Vergangenheit Zeiten in der Gegenwart Gottes gestaltet?
 
Weateyd schrieb: Und zwar finde ich in meinen Alltag kaum Zeit für Gott.

Zeit muss man weder suchen noch finden. Sie ist einfach da.
 
Die Frage ist: Wofür verwenden wir die uns anvertraute Zeit?
 
Welche Prioritäten setzen wir?
 
Weateyd schrieb: Aber all das schaffe ich nicht mehr bzw. bin so erschöpft ...

Und wenn du am Morgen vor der Arbeit dir 30 Minuten Zeit nimmst?
 
In diese 30 Minuten musst du nicht 'all das' reinpacken!
 
Die von Burgen empfohlenen Losungen könnten diese 30 Minuten ausfüllen.
 
Weateyd schrieb: Und es endet dann, dass ich sinnlos im Web scrolle ...

Die Zeit ist also vorhanden. Und die Einsicht auch.
 
Im Grunde hast du bereits erkannt, dass du dich früher zu Bett begeben könntest.
 
Und am nächsten Morgen stehst du dafür 30 Minuten früher auf.
 
Weateyd schrieb: Wie macht ihr das denn?

Die von dir angesprochene Problematik erlebe auch ich seit einer Reihe von Jahren.
 
Wir leben äußerlich in der natürlichen Welt und innerlich in der geistlichen Welt.
 
Wir müssen arbeiten, essen, trinken, uns kleiden, ...
 
Zugleich sehnen wir uns danach, Jesus nachzufolgen, in seiner Gegenwart zu leben.
 
Wir können nicht Gott dienen und zugleich dem Mammon (Mt 6,24).
 
Selbst dann, wenn wir nicht nach Reichtum streben -
 
der Kampf um die Existenz, das tägliche Einkommen und Auskommen,
 
wird immer einen unversöhnlichen Gegensatz zu unserer Nachfolge Jesu darstellen.
 
Kämpfen wir den guten Kampf des Glaubens,
 
indem wir uns stets unserer Prioritäten bewusst werden und bleiben.
 
Trachten wir zuerst nach dem Reiche Gottes, finden sich auch Zeit und Rat.
 
Merciful

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Plueschmors

46, Männlich

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Re: Zeit finden für Gott

von Plueschmors am 07.07.2023 10:37

Ich lerne für die Arbeit, ich gehe zur Arbeit, dann bin ich müde von der Arbeit, Schlafen, Essen, Besuche,... Und eigentlich will ich ja dann noch Bibel lesen, Beten, Stille Zeit, Predigt anhören usw.

Prioritäten setzen ist wichtig. Bevor ich den Tag beginne, bete ich. Bei Dir scheint Gott erst nach "Arbeit, Schlafen, Essen, Besuche" zu kommen, wenn denn überhaupt noch Zeit ist für ihn. So eine Art Freizeitbeschäftigung, was man eben machen kann, wenn gerade nichts Wichtigeres anliegt. Es gibt aber nichts Wichtigeres als die Verbindung zu Gott, darum sollte Gott an erster Stelle stehen, bevor es an die Arbeit etc. geht. Glaub mir, es lohnt sich. Mit Gott wird alles leichter. Wenn er am Anfang steht, ist alles gut angefangen.

"Du, Herr Jesus, bist meine Gerechtigkeit, ich aber bin Deine Sünde. Du hast auf Dich genommen, was mein ist, und mir geschenkt, was Dein ist. Du hast auf Dich genommen, was Du nicht warst, und mir geschenkt, was ich nicht war" (Martin Luther, 1516).

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