wie umgehen mit Zweifeln an Paulus und Lukas ?

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Burgen

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Beiträge: 2188

Re: wie umgehen mit Zweifeln an Paulus und Lukas ?

von Burgen am 11.08.2025 09:55


Hallöchen, 

vermutlich kennt ihr euch schon? nk und Suchender?  

Und so fragte mich gerade: welche Vorraussetzung sollte jemand 'mitbringen'? um die Bibel, natürlich das ganze dicke heilige Buch, verstehen zu können? 

Mir wird zB 'ganz schwindlig' ;) beim Lesen der obigen Texte. Klar, gibt genügend 'Material' um all die Kausalitäten usw. nachzulesen, nachzulernen und vielleicht sogar verstehen und anwenden oder abschreiben. 

Aber ist das der Sinn um eine Grundlage des Glaubens legen zu sollen oder können? 
Natürlich würde ich das auch alles besser verstehen können und mir der Wahrheit darüber bewusst (er) zu sein oder werden. 

Mein eigenes Glaubensleben hatte damals, ungebildet wie ich war, eine Abneigung gegen Paulus. Hingegen las ich mit Begeisterung das erste Buch der gesamten Bibel und entdeckte ganz viel, welches dann für meine Seele, Verstand und Glauben wichtig wurden. Apokryphen eingeschlossen. 

Wie also umgehen mit Zweifeln an Paulus und Lukas?  ---  Fragt man doch eher so: Was verstehe ich eigentlich und was lerne ich durch genau die Unterschiede im Wort Gottes und warum, wozu gibt es all die Unterschiede der Persönlichkeiten innerhalb des Lesestoffes der Bibel? Hat Gott Vater damit einen bestimmten Zweck, den er erst im zweiten Teil der ganzen Schrift in Jesus auflösen wird? 

Gott Vater - Gott Jesus - Heiliger Geist: drei in eins 
ähnlich: 
Mensch: Körper - Seele, Verstand : toter Geist, jedoch ein Verstand, der um das 'Überleben' kämpft. Und auch versucht, ohne Gott Vater Jesus und Heiligem Geist irgendwie leben will.
Es heißt ja oft:
Ich glaube das, was ich beim Lesen, Hören,  durcharbeiten verstehe. Und versuche dieses im Herzen dann zu bewegen ... sozusagen mit dem glauben zu bewässern. Und dann irgendwann sehen, wie die Glaubenssamen aufgehen werden - vielleicht dann in einem ganz anderen Zusammenhang urplötzlich ein 'Verstehen' wie eine Offenbarung in Herz und Geist sowie Verstand geschenkt wird. 

Ich habe zB zur damaligen Konfirmation zu Jesus "Ja" gesagt. Und Gott Vater hat mich bis heute in Jesus durchgetragen ... und tut immer Neues noch hinzu. Das ist spannend, macht auch froh und dankbar. Selbst wenn die körperliche Kraft durch Alter oder permanente Folgen einer sprichwörtlichen Krankheit, die unterschiedliche Folgen nach sich zieht, - ER verlässt uns, seine Kinder, seine Braut in Jesus nicht. 
Lesen, Beten, Leben - ER ist treu trotz der Torheit eines super schlichten Glaubens sprichwörtlich an seiner Hand, weniger im Verstand des Kopfes eines Menschen. Erst im Rückblick oft, erkennen wir seine Gegenwart - mal nach weniger als 30 Min, mal sofort und manchmal erst nach zeitlich bedingter langer Zeit. 
Er liebt Menschen, das sollten wir alle niemals vergessen ...   




Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden! 
2.Kor 5,17 (Schl 1995) 

In Ihm leben, weben und sind wir! (als wiedergeborene Christen)  


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Weateyd

29, Männlich

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Beiträge: 89

Re: wie umgehen mit Zweifeln an Paulus und Lukas ?

von Weateyd am 11.08.2025 10:18

Ich hab mir jetzt auch den Kopf zerbrochen und den Text mehrfach gelesen.

 

Eine Erklärung hab ich nicht. Apg 26 fällt etwas heraus, weil dort der genaue Vorgang anders beschrieben wurde bzw. nicht erwähnt wurde. Daher sehe ich dort keinen Widerspruch. Evtl. ist interessant, das er sich dort vor einem König verteidigt

Auch wenn Apg 9 und Apg 22 etwas widersprüchlich ist: In beiden Fällen wurde Paulus Blind und musste geführt werden (scheint demnach wohl authentisch zu sein). In Apg 9 sogar mehrere Tage. In Apg 22 und 26 ist es nicht erwähnt.
Ich denke, nur Paulus sah ein Licht. Denn wenn das Licht so stark war, dass Paulus vorübergehend Blind wurde, würde ich annehmen, dass auch seine Begleiter Blind werden müssten. Das wäre vermutlich dann auch erwähnt worden?! Das ist aber nur ein Gedanke.
Alle drei Verse sind ja wahrscheinlich von Lukas erzählt worden, nicht von Paulus.

Apg 9 wird noch erzählend von Lukas beschrieben. Apg 22 und 26 offenbar zitierend. Weshalb der Wechsel? Diese zitierende Erzählweise tritt in Apg erst später auf, zu Anfangs immer nur erzählend. Ob es wichtig ist weiß ich nicht, es fiel mir nur auf.

In Apg 9 und 22 wird geschrieben, das Paulus fiel. Ob andere auch fielen, ist nicht erwähnt. Vielleicht taten sie das auch?

Die andere Überlegung ist auch, ob es hier ein Widerspruch ist. Im ersten Fall ist das Geschehnis erzählt worden. Die anderen beiden sind eine Verteidigungsrede. Vielleicht musste Paulus hier etwas verändern, auch wenn es nicht so exakt abgelaufen ist. Oder, falls Lukas eine Art Mitschrift von der Rede hatte und widergegeben hat, ist dort ein Fehler unterlaufen?

Der Kern im ganzen scheint aber bei allen dreien gleich zu sein, wie die anderen schon erwähnt haben. Paulus ist auf übernatürlicherweiße Jesus begegnet. Vielleicht haben auch manche Begleiter etwas gehört, andere nur gesehen? Bei so einem Erlebnis geht es vielleicht auch Durcheinander zu. Was schreibt man nieder? Wer erzählt was?

Ich habe es mal übersichtlich dargestellt:

Aspekt Apg 9,7 Apg 22,9 Apg 26,14
Akt Geschehnis Verteidigungsrede Befehlshaber Verteidigungsrede König Agrippa
Sturz Nur Paulus fiel Nur Paulus fiel Alle stürzten zu Boden
Begleiter hörten Stimme Ja, sie hörten die Stimme Nein, sie hörten die Stimme nicht Nicht erwähnt
Begleiter sehen Nein, sie sahen niemanden Ja, sie sahen das Licht Nicht erwähnt
Reaktion der Begleiter Standen sprachlos da Impliziert: standen da Nicht erwähnt
Paulus wurde blind Ja (V. 8-9) Ja (V. 11) Nicht erwähnt
Paulus wurde geführt Ja (V. 8) Ja (V. 11) Nicht erwähnt

 

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Suchender

-, Männlich

  Neuling

Beiträge: 4

Re: wie umgehen mit Zweifeln an Paulus und Lukas ?

von Suchender am 11.08.2025 14:07

Danke für deine Antwort, Burgen.

 

Du fragst, ob ich schon lange auf der Suche bin. Ja – seit etwa viereinhalb Jahren.
Aber nicht nach Jesus Christus.
Denn den habe ich längst gefunden.
Ich warte auch nicht darauf, dass er sich mir offenbart – er hat sich mir bereits offenbart, sehr unzweideutig, vor viereinhalb Jahren.
Jesus hat mir den Weg zum Vater geebnet. Ich gehöre bereits zu Gottes Familie.
Der Schuldschein meiner Verfehlungen – auch der zukünftigen – ist durch Christus ans Kreuz genagelt.
Mein Glaube an ihn ist unerschütterlich.

Was also suche ich? Warum nenne ich mich „Suchender"?

Ich suche nicht Christus – ich suche Klarheit über die Schriften, die von ihm erzählen.
Mir ist bewusst, dass die Bibel eine Sammlung geistlicher Werkzeuge ist – aber nicht jedes Werkzeug darin ist geeignet. Die Bibel ist eine vielstimmige Sammlung, und ich bezweifle, dass jede Stimme darin authentisch ist.

Ich spreche hier konkret das Problem der Pseudepigraphien im Neuen Testament an.
Für mich sind Paulus, Lukas, Timotheus und Barnabas nicht glaubwürdig.
Diese Männer tauchen erst nach dem Tod Jesu auf, nennen sich „Apostel", widersprechen sich in ihren Darstellungen, und bezeugen sich ausschließlich selbst – während die ursprünglichen Jünger Jesu sie offenbar gar nicht kannten und keinen Kontakt zu ihnen hatten.

Ich halte diese Männer für eine eingeschworene Clique, für Trittbrettfahrer, für Wichtigtuer ohne göttlichen Auftrag.
Ihre Glaubwürdigkeit war schon in den frühen Gemeinden umstritten – und ich glaube nicht, dass die Christen der ersten Generationen naiv waren.
Ich bin es auch nicht.

Was ich also suche, ist eine Bereinigung des Neuen Testaments – natürlich nur für mich persönlich.
Ich will für mich jene Schriften herausfiltern, die in Darstellung klar, in Autorenschaft gesichert und geistlich glaubwürdig sind.
Ich will die Spreu vom Weizen trennen.

Übrigens: Du schreibst „Vielleicht beginnst du ganz schlicht in dem Buch Jesus zu suchen?" – das habe ich nicht verstanden. Was meinst du mit „Buch Jesus"? Das Neue Testament? Genau darum geht es mir doch. Ich bin mittendrin – und ich nehme es ernst.

Gruß Suchender

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