Verhaltenscodex - Schutzkonzept und Kirchen-Taxi, neu

[ Nach unten  |  Zum letzten Beitrag  |  Thema abonnieren  |  Neueste Beiträge zuerst ]


Burgen

-, Weiblich

  tragende Säule

Beiträge: 1094

Verhaltenscodex - Schutzkonzept und Kirchen-Taxi, neu

von Burgen am 01.02.2024 09:00


Hallo ihr Lieben, 

gestern kamen die monatlichen Kirchen Nachrichten unseres Stadtteil Kirchenleben in die Wohnungsbriefkästen. Din A4 16 Seiten, bunt. 

1.Eine der Überschriften lautet: 
ZUM SCHUTZ DER KINDER IN UNSERER MITTE! 

2.Die andere Überschrift: 
TAXI - Zu weit zur Kirche? Wir buchen ihr Gottesdienst-Taxi! 
Anmeldung bis Freitag im Gemeindebüro, auch Rollstuhlfahrer mit extra Hinweis wird geholfen. 


Zitat des Beitrags: 
zu1) Im Jahr 2009 hat die Landesjugendkammer einen Verhaltenscodex für alle Mitarbeitenden in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen vorgelegt - für Ehrenamtliche und Hauptberufliche. ... 
Dieser hat maßgeblich Eingang gefunden in das Schutzkonzept des Kirchenkreises Hannover, das im Sommer 2022 verabschiedet wurde. ... 
Auch die Lister Kirchengemeinde hat eine Risikoanalyse vorgenommen. ... 
Der erwähnte Verhaltenscodex ist fester Bestandteil der Teamerausbildung, ... und wird immer daran erinnert ... 

An all dem führt kein Weg vorbei - und das soll auch so sein! ... Er ist zu wertvoll, als dass man ihn leichtfertig aufs Spiel setzen dürfte. 
Das Schutzkonzept und seine Elemente sind einzusehen auf der Homepage unter:  
www.lister-kirchen.de/schutzkonzept  
Zitat Ende


Eine wunderbar gute Entwicklung, nicht wahr? 


LG
Burgen  






Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden! 

2.Kor 5,17 (Schl 1995) 

In Ihm leben, weben und sind wir! (als wiedergeborene Christen)  


Antworten

pausenclown

90, Männlich

  Neuling

Beiträge: 99

Re: Verhaltenscodex - Schutzkonzept und Kirchen-Taxi, neu

von pausenclown am 01.02.2024 09:45

Hallo.


Quelle Wikipedia:

Laut der am 25. Januar 2024 vorgestellten deutschlandweiten Studie zu sexuellem Missbrauch in der Evangelischen Kirche wurden mindestens 2.225 Menschen missbraucht; rund zwei Drittel der Opfer sind männlich. Es wurde die Zahl von 1.259 Beschuldigten genannt; ein Drittel von ihnen seien Pfarrpersonen wie Pfarrerinnen (0,4 %) oder Pfarrer und Vikare (99,6 %). Rund drei Viertel von ihnen waren zum Zeitpunkt der Ersttat verheiratet. Nach Angaben der beteiligten Wissenschaftler zeige die Studie nur die „Spitze der Spitze des Eisbergs“.
Anlässlich des Veröffentlichung der 

"ForuM"-Studie über Missbrauch in der evangelischen Kirche

Shalom Pausenclown 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 01.02.2024 09:45.

pray

61, Weiblich

  fester Bestandteil

Beiträge: 971

Re: Verhaltenscodex - Schutzkonzept und Kirchen-Taxi, neu

von pray am 01.02.2024 20:22

Dass jemand Pfarrer ist, heißt ja noch lange nicht, dass die Person auch Christ ist. Ich habe mal einen Pfarrer gefragt, ob er Christ ist. Darauf guckt er mich mit großen Augen an und sagt zu mir: "ich bin Theologe!"

Allerdings gehe ich davon aus, dass Leute die zu einer Kirche gehen oder dort beschäftigt sind doch zumindest die Existenz Gottes für wahr halten. Ich werde niemals begreifen, wie solche Personen sich überhaupt wagen, sich an Kindern zu vergreifen, wenn sie an einen Gott glauben. Weiterhin habe ich überlegt, ob dieser Kindesmissbrauch tatsächlich am meisten ein Problem der großen Kirchen ist, oder das woanders womöglich noch mehr vorkommt als dort? 

Zurückgedacht an meine Kinder - und Jugendzeit kann ich mich an drei Ereignisse erinnern, wo man mir auch "etwas tun" wollte. Aber diese Männer hatten nichts mit der Kirche oder mit Glauben zu tun und die Tat blieb im Ansatz stecken, ich hatte wirklich großes Glück oder sagen wir mal, Gott hat schon damals auf mich aufgepasst. Meine Oma hat immer für mich gebetet. 
Ist das also ein Thema vorwiegend der Kirche?, allerdings wird Gott diese Personen zur Rechenschaft ziehen und zwar ganz besonders. 


Antworten

pausenclown

90, Männlich

  Neuling

Beiträge: 99

Re: Verhaltenscodex - Schutzkonzept und Kirchen-Taxi, neu

von pausenclown am 02.02.2024 06:54

Hallo Pray.


Irgendwie verwundern mich, deine erste Sätze nicht.
Für die Opfer spielt eine Konfession kaum eine Rolle. Für mich zählt die Frage, wie es den Betroffenen geht.
Egal ob in Kirchen, Vereinen, Kinderheimen, Schulen usw usw. Ist die Frage, wie geht sie damit um? Und egal welche der genannten Leugnen, Vertuschen und ohne Druck keine Aufklärung und Entschädigung.

Das ist für viele, der Kritikpunkt an die großen Kirchen, alleine schon durch einen moralischen Anspruch als christliche Kirche. Nicht das es passiert, sondern der Umgang.
Missbrauch an Kindern findet in allen Schichten statt, wie gesagt.
Wo es Kinder und Jugendarbeit gibt, findest du Täter, weil es zu einer Täterstrategie gehört.


Shalom Pausenclown 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 02.02.2024 06:55.

chestnut
Administrator

61, Weiblich

  fester Bestandteil

Chatleitung

Beiträge: 606

Re: Verhaltenscodex - Schutzkonzept und Kirchen-Taxi, neu

von chestnut am 04.02.2024 09:28

Die allermeisten Übergriffe passieren - das ist erwiesen - im familiären Umfeld statt.
Ein weiterer nicht zu überschätzender Ort ist im Sport, wo Jugendliche auf die Hilfe und Support von Trainern angewiesen sind. Das ist auch nachgewiesen.

In %-Zahlen, was in kirchlichen Kreisen an Missbrauch passiert ist (aufgearbeitet, statistisch erfasst, andere Zahlen gibt es ja keine), ist das in einem sehr tiefen %-Bereich. Die %-tuelle Zahl der Kinder, ausgerechnet auf die vielen, die durch diese Institutionen gegangen sind und im Vergleich mit den vielen Mitarbeitern, die nicht an ihnen schuldig geworden sind, ist sehr klein.

Natürlich ist JEDER Missbrauch einer zuviel, ich verharmlose das damit gar nicht.
Aber welche Vereine und andere ausser kirchlichen Institutionen haben ihre Missbräuche aufgearbeitet, stehen dazu, und das sogar in einer Studie über 60 Jahre?

Ich habe noch von keinem Verein davon gelesen. Es sind die Christen (einige, nicht alle), die hier Verantwortung für verbrochenes Leid und Schuld aufgearbeitet haben, auch im Wissen, dass ihnen dadurch Mitglieder in Massen davonschwimmen können. Auch wenn Vertuschen und Kleinreden von Schuld und Leid aus meiner Sicht keine Option ist, so ist es doch auch mutig, dies öffentlich zu tun und sich dem zu stellen. Kein Verein, in dem Missbrauch bekannt wurde, hat das gemacht ...

Geschlechtsgetrennte Taxi-Dienste habe ich erstmals vor vielen Jahren aus Amerika gehört. Wenn dies organisiert ist das ja auch gut so. Tragisch, dass sowas überhaupt benötigt ist.


Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.02.2024 09:29.

« zurück zum Forum