Was habe ich dieses Jahr gelernt?

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Cleopatra
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Beiträge: 5168

Was habe ich dieses Jahr gelernt?

von Cleopatra am 01.01.2021 09:57

Hallo ihr Lieben,
 
ja, irgendjemand muss doch mal mit dieser altmodischen Frage kommen ;-D
 
Und tatsächlich hat mich diese Frage gestern sehr beschäftigt.
 
Das Jahr 2020 war ja sehr turbulent und auch emotional bei vielen Menschen.
 
Schade fänd ich es, wenn ein Jahr "umsonst" gewesen wäre und man selbst nichts dazugelernt hätte.
 
Daher meine Frage: Was hast du dieses Jahr von Gott gelernt?
 
Gab es Themen, an denen Gott zu dir gesprochen hat, die Gott dir gezeigt oder erklärt hat?
 
Ich bin sehr gespannt auf eure Erfahrungsberichte.
 
Liebe Grüße, Cleo
 

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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Leonardo
Gelöschter Benutzer

Re: Was habe ich dieses Jahr gelernt?

von Leonardo am 05.01.2021 02:59

Hallo Cleopatra, 

Deine Frage scheint übersehen worden zu sein.

Ich habe im Jahr 2020 so vieles gelernt, und so den Eindruck, das das Lernen nicht mehr aufhören wird

Erstmal habe ich 2020 gelernt, das ich ein wankelmütiger Christ war. Das meine Treue, als sie auf die bislang härteste Probe gestellt wurde, nur teilweise hielt. An Gott glaube ich ja nun ohne Pause seit 20 Jahren, aber nicht so an die Bibel.
Aber nicht ganz, so wie es sein sollte. Dann habe ich gelernt, das es mit der Bibel wie mit der Existenz Gottes ist, niemand kann nachweisen so oder so ist es.
Grade auch darum, glaube ich an Gott, und auch wieder an die Bibel.  
Dann beginne ich zu verstehen, das meine Fragen die ich habe eigentlich auch etwas Gutes sein können, denn sie sind mein Weg, um Antworten zu finden, der Weg zu Erkenntnis, der am Besten zu mir passt.
Ich habe jedoch auch gelernt, das ich nicht Gottes Entscheidungen ständig in Frage stellen sollte. Warum hat er das so gemacht, warum hat er jenes so gemacht und nicht anders...wenn man Antworten findet, gut, aber findet man vorerst keine, dann dennoch weitermachen. Gegen den Strom schwimmen, bedeutet nicht nur einfach, origineller zu sein als andere, sondern eben auch, mehr Kraft aufwenden zu müssen um voranzukommen. 

Und ich bin bestätigt worden, das Diskussionen mit richtig ausgeprägten Atheisten eher selten einen Sinn haben. Zum zweiten Male nun. 

Eines der wichtigsten Dinge, die ich gelernt habe, ist jedoch, das selbst die größte Trauer einmal weniger, erträglicher wird. Das oft, nicht immer, aber öfter als man glaubt, selbst nach meilenweitem Weg durch einen tiefen dunklen Tunnel, irgendwann doch wieder Licht kommt. 
Das man manchmal einfach geduldig ertragen muss, durchhalten muss, hoffend und vertrauend, das es wieder besser wird. 
Das man, wenn man auf die Nase gefallen war oder von Schicksalsschlägen umgestoßen wurde,  und erstmal keine Kraft aufbringen kann, um aufzustehen, man geduldig sein muss, und auf den Moment wartet, an dem man spürt, das man einen Versuch wagen kann, aufzustehen, und dann weiterzugehen. 
Dieser Moment war im Jahr 2020 gekommen bei mir, und ich bin auf den Beinen wieder, aber ich taumele noch, nach dem langen Liegen aber wohl kein Wunder.

Und ich bin bestätigt worden, es ist ein gewaltiger Unterschied, ob man an einen Gott glaubt, der alles mögliche sein könnte, oder ob man glaubt, das dieser Gott sich auch für uns interessiert, und uns sogar liebt. 

Irgendwo in der Bibel steht, sorry, hab den Vers jetzt nicht extra rausgesucht, aber sinngemäß geht er so:

Herr, wenn ich den Himmel sehe, und die Sterne, deiner Hände Werk, was ist der Mensch, das du seiner gedenkst?

Fand das grade sehr passend. Es ist überwältigend, so einen Gott zu haben, nur ist einem das viel zu selten bewusst.

Das waren die wichtigsten Dinge die ich so gelernt habe oder bei denen ich bestätigt worden bin.

PS: Und auch, wenn manche Christen mir da nicht zustimmen werden, hab auch gelernt, das wir vieles, was in der Bibel steht, als europäische Heidenchristen nicht so ohne Weiteres verstehen, darunter auch was Yeshua/Jesus sagte und was er damit meinte. Vieles erschließt sich wirklich erst, wenn man den jüdischen Hintergrund kennt. Selbst das Bibel-Griechisch finde ich, ist nicht primär aussagekräftig, das NT ist in Griechisch, ja, aber man darf finde ich nicht vergessen, Yeshua, Petrus, Johannes, Matthäus  und so weiter, die dachten weder deutsch noch griechisch, nein, ihr ganzes Denken war Hebräisch und Aramäisch.  
Wenn man das NT in Griechisch liest, darf man nicht vergessen, das dies immer noch nicht die Sprache war, in der die Autoren des NT dachten.
Deshalb habe ich auch ganz praktisch gelernt, das man überlegen sollte, welches Wort die Autoren grade im Sinn hatten, als sie dann ein griechisches Wort gesucht haben, das diesem hebräischen oder aramäischen Wort am nähesten kommt. Das noch ganz als ganz praktisches Beispiel, was ich so gelernt habe dieses Jahr.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 05.01.2021 03:40.

Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Was habe ich dieses Jahr gelernt?

von Burgen am 05.01.2021 06:39


das NT ist in Griechisch, ja, aber man darf finde ich nicht vergessen, Yeshua, Petrus, Johannes, Matthäus und so weiter, die dachten weder deutsch noch griechisch, nein, ihr ganzes Denken war Hebräisch und Aramäisch.

Hallo Leonardo, 

vielen Dank für deinen Beitrag. In etlichen Sätzen finde ich mich wieder. 

Gestern erst las ich in der induktiven Bibel der Schlachter 2000, dass der masoretische Text die am besten bezeugteste Grundlage der Übersetzungen sein soll. 

Und ich denke, da der Gottes Geist bestimmt hat die griechische Schriftweise den Autoren des NT zu geben, kommt dieses dem westlichen Denken am nächsten. 

Deutsch gab es ja zu dem Zeitpunkt der Bibel NT noch nicht. 

In der Elberfelder sogenannter Studienbibel gibt es ja hinten das fast wörtliche Kettenregister , AT und NT,  dies mal etwas an hebr und griech mit deutschen Erklärungen zu betrachten lohnt wirklich. 
Da erkennt man wie gleich, ähnlich oder unterschiedlich die Worte betrachtet werden können. 

Es ist ja der Heilige Geist, der uns die ganze Schrift pö a pö erschließen wird. Er ist derjenige, der der eigentliche Autor ist. 

*** 
Ich wünsche dir ein friedliches und fröhliches Wachsen im Glauben zusammen mit Jesus, dem Christus. 

Burgen 


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