Nikodemus

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pausenclown

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Re: Nikodemus

von pausenclown am 18.09.2025 09:33

Shalom Titus mein Freund, wie geht's dir?

Nikodemus: Das wollte ich dich eigentlich fragen, ist alles gut bei dir? 

Generell seid ihr Juden in den letzten Wochen irgendwie leise, ihr wirkt nachdenklich, in euch gekehrt, muss ich mir Sorgen machen, Nikodemus?
Titus, du kennst den jüdischen Kalender und wir sind im Monat Elul, was ist das Besondere in diesem Monat?
Es ist der letzte Monat in eurem Jahr Nikodemus.
Aber weshalb ist das der Grund, warum ihr so komisch seid?
Schau, Titus mein Freund, wir bereiten uns auf das Neujahr vor, wir schauen auf das letzte Jahr zurück, wo wir gesündigt haben, vor Gott und den Menschen.

Wir fangen uns gegenseitig zu entschuldigen, wo wir Schulden haben, diese zurückzugeben.
Wo Unrecht getan haben, es wieder Gut machen.

Und weshalb das ganze Nikodemus?
Weißt du es nicht Titus? Der König kommt!

Markus 1,15.
und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes (Königsherrschaft) ist nahe herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium! 

Shalom.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 18.09.2025 09:34.

Burgen

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Re: Nikodemus

von Burgen am 18.09.2025 07:11


Danke, Pausenclown. 

Schön dass Nikodemus  wieder da ist ... 

Mich 'beschäftigen' und begegnen die Feste über die Jahre immer mal wieder auf glaubensvielfältige Weise.   

Freu mich also ... 


Gruß  
Burgen 




Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden! 
2.Kor 5,17 (Schl 1995) 

In Ihm leben, weben und sind wir! (als wiedergeborene Christen)  


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pausenclown

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Re: Nikodemus

von pausenclown am 18.09.2025 06:55

Hallo.

Ich werde die Nikodemus Reihe demnächst weiterführen.
Das Thema wird sein: Die biblischen Feste.
Ich versuche, einen tieferen Blick auf die Feste zu geben.
Weiter als, die Feste sind in Frühjahrs und Herbstfeste unterteilt.
Mit dem ersten kommen hat Jesus die Jesus die Frühjahrsfeste erfüllt, mit dem zweiten kommen wird er die Herbstfeste erfüllen.
Ich versuche natürlich einen jüdischen Blick drauf zu werfen und die jüdische Theologie damit aufzuzeigen.

Aber, wie so oft, zwei Vorbemerkungen.
1. Nikodemus und wie ich darüber schreibe, ist ein Produkt aus einer Freundschaft mit einem Christen.
Es ist keine theologische Abhandlung, oder ein historischer Tatsachenbericht. Bei dem Thema Feste muss berücksichtigt werden, das im laufe von über 2000 Jahren die Form, wie ein Fest gehalten wird, verändert hat.
Grob gesagt, vor dem ersten Tempel, zur Zeit des zweiten Tempels und nach der Zerstörung des Tempels und der Entwicklung des rabbinischen Judentums. Sorry im voraus, ich springe in den Zeiten rum.



2. Im Christentum gibt es einen 
kirchlichen Festkalender, der rund um Jesus und sein Leben entstanden ist.
Im biblischen Kontext der Feste geht es um die Erschaffung der Welt hin bis zum Ende. Es geht um Gott als Schöpfer, Richter usw und um die Frage wer und wie ist Gott, welche Eigenschaften hat Gott?

Der Begriff Rosh Hashanah bedeutet Kopf oder Haupt des Jahres. Das Fest in der Bibel heißt Lärm oder Schall Blasen, oder Fest der Posaune.
Wir feiern ab dem 22.9.25 das Neujahrsfest, Rosh Hashanah. Eine Überschrift des Festes: Der König kommt.

Ach, Nikodemus soll euch dann selber davon erzählen.
Shalom Pausenclown.


Antworten Zuletzt bearbeitet am 18.09.2025 06:57.

pausenclown

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Re: Nikodemus

von pausenclown am 06.06.2025 11:39

Hallo.

Zum Abschluss der Runde melde ich mich noch einmal zu Wort.

In den letzten Monaten habe ich intensiv mit meiner Familiengeschichte auseinandergesetzt.
Viele Mails an Archive gesendet, viel im Netz recherchiert usw.
Meine Familie ist irgendwie im 18 Jahrhundert ex Jugoslawien aufgeschlagen…..
Lustigerweise kam mir in der Zeit, ein Satz in den Sinn: Ja, wären wir doch so buchstäblich Gesetzestreu in der Vergangenheit gewesen.
Weil wir es nicht waren, wurde Moses Drohungen wahr.
Die Zerstreuung unter die Völkern, prima.
Das letzte große Familientreffen im KZ.

Und ich bin einer ihrer Nachfahren und bekenne, weil wir gesündigt haben.

Vielleicht konnte ich etwas beitragen: Warum wir die Torah halten, in welchem Verhältnis wir stehen zur Torah, für was sie taugt und wozu nicht.
Einfach ein Hey, so sehen wir das, so lehren wir das, hier unsere Quellen, sorry, dass ich/wir vielen üblichen Sichtweisen widersprechen.

Wer weiß, vielleicht kommt mal die Zeit, dass man mehr mit uns redet, nachfragt, anstatt über uns zu reden….
Für uns ist das Pfingstfest vorbei und für euch startet es daher, frohe und gesegnete Pfingsten 2025.

Shalom Pausenclown.

P.S. Nikodemus wird sich bei Gelegenheit wieder melden.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 06.06.2025 11:40.

pausenclown

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Re: Nikodemus

von pausenclown am 06.06.2025 10:32

Shalom.

Titus mein Freund, du hast jetzt einiges gehört und hoffentlich gelernt.
Angefangen bei Shawout/Pfingsten und die Bedeutung für uns.
Weiter, wie wir die Torah empfingen und die Bedeutung von Freiheit.
Die Wichtigkeit der Torah für uns, die Methode der Auslegung.
Stehen geblieben sind wir beim Segen, doch es gibt auch einen Fluch.
Wir haben die Wahl, Segen oder Fluch.

Ein Blick in unsere Geschichte reicht aus, um zu erkennen, dass das babylonische Exil kein Unfall war, kein Ergebnis, das irgendwie vom Himmel gefallen ist.
Im Grunde fing mit Esra nach der Heimkehr aus dem Exil, die Tradition der Torah Auslegung an und wir erkannten: Weil wir ungehorsam waren, kamen wir ins Exil.
Vieles könnte ich darüber berichten Titus.

Zum Abschluss mein Freund.
An diesen Pfingsten hat sich vieles verändert.
Ich befürchte, wir stehen am Abgrund.

5 Mose 28.15. ff
Wenn du aber nicht gehorchen wirst der Stimme des HERRN, deines Gottes, und wirst nicht halten und tun alle seine Gebote und Rechte, die ich dir heute gebiete, so werden alle diese Flüche über dich kommen und dich treffen.

.5 Mose 30.1. ff
Wenn nun dies alles über dich kommt, es sei der Segen oder der Fluch, die ich dir vorgelegt habe, und du es zu Herzen nimmst, wenn du unter den Heiden bist, unter die dich der HERR, dein Gott, verstoßen hat, 2 und du dich bekehrst zu dem HERRN, deinem Gott, dass du seiner Stimme gehorchst, du und deine Kinder, von ganzem Herzen und von ganzer Seele in allem, was ich dir heute gebiete, 3 so wird der HERR, dein Gott, deine Gefangenschaft wenden und sich deiner erbarmen und wird dich wieder sammeln aus allen Völkern, unter die dich der HERR, dein Gott, verstreut hat

Shalom.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 06.06.2025 10:33.

pausenclown

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Re: Nikodemus

von pausenclown am 06.06.2025 09:37

Shalom.

Eine weitere Frage die Titus hatte, Rabbi, was ist den das leichteste Gebot und was ist das schwerste Gebot und haben beide denselben Lohn?

Das ist schon immer eine der beliebtesten Diskussionen, leichtes Gebot und schweres Gebot im Judentum.

5 Mose 22.6-7
Wenn du unterwegs ein Vogelnest findest auf einem Baum oder auf der Erde mit Jungen oder mit Eiern und die Mutter sitzt auf den Jungen oder auf den Eiern, so sollst du nicht die Mutter mit den Jungen nehmen, 7 sondern du darfst die Jungen nehmen, aber die Mutter sollst du fliegen lassen, auf dass dir’s wohlgehe und du lange lebest. 

2 Mose 20,12.
Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass du lange lebest in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, geben wird. 

An beiden Stellen gibt es dieselbe Verheißung bzw Lohn.
Es braucht jetzt nicht um zu erkennen, welches leicht ist zu halten und welches schwer.
Beim Vogel reicht eine Handbewegung, Vater und Mutter ehren eine Lebensaufgabe.
Nur an die zwei Stellen bzw Geboten sind mit Lohn verbunden. Für uns ist das quasi die Klammer für die Gebote und ihren Lohn oder Verheißungen.
Das leichteste und das schwerste Gebot, damit:

5 Mose 11,13-16
Werdet ihr nun auf meine Gebote hören, die ich euch heute gebiete, dass ihr den HERRN, euren Gott, liebt und ihm dient von ganzem Herzen und von ganzer Seele, 14 so will ich eurem Lande Regen geben zu seiner Zeit, Frühregen und Spätregen, dass du einsammelst dein Getreide, deinen Wein und dein Öl, 15 und will deinem Vieh Gras geben auf deinem Felde, dass du isst und satt wirst. 

Shalom.


Antworten Zuletzt bearbeitet am 06.06.2025 09:38.

pausenclown

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Re: Nikodemus

von pausenclown am 06.06.2025 06:25

Shalom.

Sicherlich habt ihr von Jesus und der Ehebrecherin gehört.

Nachdem Titus die Methode verstanden hat, wie wir die Torah auslegen, studierte er die Passagen zur Steinigung.
Die Ehebruch begehen, müssen vorher gewarnt werden, beide auf frischer Tat, die Zeugen stehen quasi vor der Tür….
Sein Ergebnis: Niemand wollte Steinigen.

Aber nochmals zu den Geboten , Nikodemus.
Die Torah hat 613 Ge-Verbote, Nikodemus musst du täglich diese halten?
Eigentlich eine berechtigte Frage, also fragte ich Titus, was siehst du?
Ein Mann antwortet Titus.
Titus, bin ich Priester oder Levit.?
Oder König?
Nein, bist du nicht bestätigt Titus.
So muss ich nicht alle 613 Gebote ( Mizwot) halten und kann sie auch nicht.

Shalom 


Antworten Zuletzt bearbeitet am 06.06.2025 06:26.

pausenclown

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Re: Nikodemus

von pausenclown am 05.06.2025 14:53

Shalom.

Hat Gott das genau so gemeint?
Lass uns nochmals den Text schauen.

18Wenn jemand einen widerspenstigen und ungehorsamen Sohn hat, der der Stimme seines Vaters und seiner Mutter nicht gehorcht und auch

Es steht ein Sohn, nicht Kinder, somit fallen Töchter schon mal raus.
Der Stimme, nicht stimmen, beide müssen dieselbe Stimme haben und beide das gleiche sagen, bedeutet eine Meinung.
Sind die Eltern nicht derselben Meinung, hat es sich erledigt.
Dazu muss der Sohn hören können, ist er taub, vorbei.
Ist eines der beiden Eltern stumm, Ende.

so sollen ihn Vater und Mutter ergreifen und zu den Ältesten der Stadt führen und zu dem Tor des Ortes 
Beide Eltern müssen ihn ergreifen, will nur ein Elternteil, geht es nicht.
Ergreifen meint, dass die Eltern ihren Sohn an beiden Armen ergreifen, bedeutet entweder der Sohn oder eins der Eltern nur einen Arm, wars das.

Vater und Mutter müssen laufen können.
Der Sohn muss ebenfalls laufen können und darf nicht behindert sein.

20und zu den Ältesten der Stadt sagen: Dieser unser Sohn ist widerspenstig und ungehorsam und gehorcht unserer Stimme nicht.
Beide Eltern müssen gleichzeitig mit einer Stimme es den Ältesten sagen.

Und wer es bisher geschafft hat.
Dieser unser Sohn ist widerspenstig und ungehorsam und gehorcht unserer Stimme nicht und ist ein Prasser und Trunkenbold.

Unter welchen Umständen wäre das ein Todesurteil? 
Prasser und Säufer.

Dieses Gesetz ist so formuliert, dass es nie angewendet wird und kann, zum Schutz des Sohnes und der Eltern.

Und mein Freund Titus, weißt du warum es in der Torah steht?
Damit man lernt, die Torah auszulegen.
Shalom.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 05.06.2025 14:55.

pausenclown

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Re: Nikodemus

von pausenclown am 05.06.2025 12:36

Shalom.

Titus du kennst doch die Essener und was sagen sie über uns Pharisäer und wie wir die Torah Auslegung?
Ihr sucht nach glatten und einfachen Lösungen und versucht die Gebote so auszulegen, dass sie lebensnah sind.

Titus, wir haben in der Wüste die Torah empfangen.
In dieser Zeit lagerten wir uns in Zelten um die Stiftshütte.
Zb. mussten Israeliten mit Aussatz außerhalb vom Lager aufhalten.
Heute haben wir keine Stiftshütte und kein Lager mehr. 
Zu jeder Zeit haben wir die Gebote in ihrer Zeit interpretiert, nie wurde diese 1:1 gelebt.
Am Beispiel der Aussätzigen zu bleiben.
Jerusalem ist quasi unsere Mitte und Aussätzige sollen außerhalb bleiben. 
In jedem Dorf oder Synagoge außerhalb Jerusalem führen sie ein Leben in der Gemeinschaft.

Titus und was sagen die Saduzäer über uns?
Das ihr Pharisäer keine Befürworter der Todesstrafe seid und ihr euch gegen Mose stellt.
Wir Pharisäer und Schriftgelehrten legen die Torah genau aus und fragen uns dann, wie diese zu verstehen ist.

5 Mose 21,18 ff
18Wenn jemand einen widerspenstigen und ungehorsamen Sohn hat, der der Stimme seines Vaters und seiner Mutter nicht gehorcht und auch, wenn sie ihn züchtigen, ihnen nicht gehorchen will, 19so sollen ihn Vater und Mutter ergreifen und zu den Ältesten der Stadt führen und zu dem Tor des Ortes 20und zu den Ältesten der Stadt sagen: Dieser unser Sohn ist widerspenstig und ungehorsam und gehorcht unserer Stimme nicht und ist ein Prasser und Trunkenbold. 21So sollen ihn steinigen alle Leute seiner Stadt, dass er sterbe, und du sollst so das Böse aus deiner Mitte wegtun, dass ganz Israel aufhorche und sich fürchte.

Titus, bei Gelegenheit zeige ich dir wie wir die Torah auslegen.

Shalom.


Antworten Zuletzt bearbeitet am 05.06.2025 12:37.

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Re: Nikodemus

von pausenclown am 05.06.2025 11:29

Shalom.

Halt, stopp, warte mal, unterbrach mich Titus.
Die ganze Zeit erzählst du, es ist gut die Torah zu halten und jetzt sagst du mir, ihr macht am Ende nicht, was in der Torah steht.
Es steht doch geschrieben:
Wer die Ehe bricht mit jemandes Weibe, der soll des Todes sterben, beide, Ehebrecher und Ehebrecherin, darum daß er mit seines Nächsten Weibe die Ehe gebrochen hat.

Kannst du mir das bitte erklären, Nikodemus? 
Shalom.

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