Lies mit mir die Korinther Briefe

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Lies mit mir die Korinther Briefe

von Burgen am 26.04.2020 09:48




Hallöchen, 

danke für deine Erklärungen zu dem Hintergrund, Sabode. 

Da ist es so, dass zB bei den Katholiken der evangelische Christ nicht am Mahl, dem Empfang der Oblate, teilnehmen darf. 
Und eine Frau Pfarrerin darf auch bei einer gemeinsamen Feier die Oblate nicht an katholische Christen, einschließlich 
des Pfarrers austeilen. 
In manchen Gemeinden wird vielleicht heutzutage darüber hinweggesehen. 

Und ja, die katholische Kirche hält sich für die wahre Kirche. Alle anderen sind Spaltungen. 
Ich glaube mich zu erinnern, dass Luther entkommuniziert wurde, und damit auch die gesamte Kirche. 
Bedeutet, dass die evangelische irgendwann wieder eingegliedert werden sollte. 

Die rechtlichen Bestimmungen sind ziemlich rigide. Ich glaube, dass der Bann über Luther und damit seiner Nachfolger, 
erst nach dem Jahre 2000 gebrochen wurde und damit aufgehoben. 
Es ist das Papsttum, was die beiden Kirchen trennt.

In jungen Jahren konnte ich zB nie verstehen, dass alle tun müssen was der Mann in Rom sagte und vorgibt.
Dieses wurde deutlich, indem wir als evangelische mit den katholischen zusammen die Bibel lasen
und nach so einer Bibelwoche zusammen Gottesdienst feiern.

Ein heutiger Täufling (also bis heute) wurde ja immer in die Kirche hineingetauft und gefirmt, bzw konfirmiert.
Hat er beides nicht erhalten, gehört er nicht dazu, ist kein eingetragenes Mitglied.

Und heute ist die Gefahr dann eben auch, dass er ein Vagabund werden könnte, indem er mehr oder weniger
von einer Gemeinde zu einer anderen Gemeinde (Veranstaltung) tingelt. Zwischendurch sich im Jordan oder woanders
taufen lässt und irgendwann einfach weiterzieht.

Die vielen Online-angebote fördern solches wohl auch.
Unterwegs auf Spaziergängen aber auch im Bekanntenkreis merkt man dies auch.
Manche Menschen sagen, sie seien Christ, glauben an Gott.
Spricht man mit ihnen etwas gezielter, ist festzustellen, dass sie Gott/Jesus gar nicht kennen.

Ich glaube der andere Unterschied, also Papst und Nichtpapst ist der, dass die evangelischen fast durchweg
ursprünglich lernten selber die Bibel zu lesen. Heute wird das allerdings auch vernachlässigt.
Und wir, die wir es tun, merken ja auch, wie vielfältig es ist, was wir lesen, uns merken und vielleicht auch verstehen und anwenden.

Die emotional aufbereiteten Gottesdienste sind eine Sache. Der "erwachsene" Christ mit fester Nahrung, Leibspeise eine andere Sache.   
Daher kann es immer nur heißen, der Weg ist fast immer zurück mit der Nase in die Schrift. 
Es gibt da so unendlich viel zu entdecken. Und ein Lehrer könnte helfen, das Gelesene im eigenen Leben zu verstehen und umzusetzen. 
Der allerbeste Lehrer ist der Heilige Geist. 

Nachtrag: Luther wurde, glaube ich, mit einem Bann belegt. Und erst vor wenigen Jahren weggenommen. Wohl zur Zeit des Lutherjahres. 

Lg 
Burgen

Antworten Zuletzt bearbeitet am 26.04.2020 13:05.

Cleopatra
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Re: Lies mit mir die Korinther Briefe

von Cleopatra am 28.04.2020 07:35

Guten Morgen,
 
liebe Burgen, siehst du es so, dass das nur in der katholischen Kirche ist?
Ich selbst sehe da keinen Unterschied, vor allem nicht in den Anfängen der Geschichte.
 
Jeder hat sich da als "der einzig wahre Glaube" gesehen, bei den Katholiken natürlich ist es sehr gut sehbar durch Papsttum und viele Bräuche, aber ich denke, die Gefahr besteht da bei allen.
 
Ja, wie du das so schön geschrieben hast, ein kleiner Leitsatz, wie ich finde:
 
Burgen schrieb: Daher kann es immer nur heißen, der Weg ist fast immer zurück mit der Nase in die Schrift.
Genau, das ist das, was am meisten hift und mir ist noch klar geworden, dass die Liebe zumGegenüber da sein muss.
 
Ich glaube auch nicht, dass es zum Beispiel mein Job ist, dem Gegenüber zu erklären, wo er genau falsch liegt (gut, ein Unterschied ist hier die Community, in der ich eine Verantwortung mittrage, dass die Bibel und ihr Inhalt der Maßstab bleibt und keine "Glaubenssuppe" gemischt wird) .
 
In Gesprächen mit dem Gegenüber, wenn er merkt dass ich auch Interesse an der Person udn nicht nur an der Richtigstellung habe, werden dann Arguente ausgetauscht. Und je nachdem, wie wichtig das Thema dann auch ist, auch etwas vehementer.
 
Aber ich denke, die Grundhaltung war Paulus auch wichtig in seinem  Brief an die Korinther.
Er schrieb den Text ja, weil es Missstände gab in den Gemeinden.
 
Und hier ist es einfach Fehl am Platze, sich zu brüsten, dank wem man Gott nun näher kennengelernt hat.
 
Eine KLeinigkeit wurde mir noch im Nachhinein klar, als Andreas im Nachbarthread das Thema "Danken" ansprach:
 
Obwohl Paulus in vielen Gemeinden Tadeln musste und wohl mit Korinth fast einen Streit hatte, so hitzg schrieb er ja, und obwohl es schlimm war, was Paulus über die Gemeide gehört hatte- er begann jeden Brief mit einem Dank.....
 
Und das finde ich doch sehr interessant und nachdenkenswert, oder...?
 
Finden wir auch in schweren Zeiten, sogar wenn wir mal sauer sind, Grund zum Dank...?
 
Liebe Grüße, Cleo
 

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Lies mit mir die Korinther Briefe

von Burgen am 28.04.2020 10:11



dass das nur in der katholischen Kirche ist?

Ja, zuerst war es "nur" die katholische Kirche. Eine andere gab es nicht. 
Die ersten 4-600 Jahre, so sagen Wissenschaftler, war das Mönchstum noch unverfälscht weiter gegeben worden, 
also die rutuellen Gebetslehren, und die Erkanntnisse einzelner. 
Das ist bei den Orthodoxen wohl noch sehr unverfälscht. 

Jedoch mit der kirchlichen Geschichte der römischen Weltherrschaft spätestens wurden lauter rituelle 
Gesetze daraus. Alle, die sich nicht an die Richtlinien hielten wurden umgebracht. 
die Kirchengeschichte, samt Blutzoll, Enteignungen, Verbrennungen der Menschen erzählen davon. 
Zeitgleich in späteren Jahren, als alle Menschen lesen konnten, Bücherverbrennungen. 

Zur Zeit Luthers stellten sich dann eben auch andere gegen die Sonderregelungen der Weltkirche von damals auf. 
Luther selber wollte ja gar keine andere Kirche gründen. Das hatte sich einfach so entwickelt.
Und ging über in Bauernkriege. später der 30 jährige Krieg. 
Das waren dann schon alles Glaubenskriege.

Wie die Kirchengeschichte aufzeigt, war das Papsttum schon mehr als einmal am Ende.
Über 1000 Jahre durfte kein fremder Mensch im Archiv des Vatikans stöbern.
Erst im vergangenen Jahrhundert wurde erlaubt, mit Handschuhen, ausgewählte Regale anzuschauen.
Es gab aber, so wie ich weiß, das Verbot, zu fotografieren. Zumindest der meisten Schriften.

Zu meiner Kinderzeit ging kath/evang auch durch meine Verwandtschaft.
Das war nicht immer einfach, obwohl ich ja noch mehr oder weniger Kleinkind war.
Die eine Oma hielt immer das Gotteslob hoch - die anderen die Bibel+Gesangbuch. 
Und auch bei der Berufswahl älterer Familienmitglieder spielte die Religionszugehörigkeit oder ein Wechsel dieser eine Rolle. 


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Cleopatra
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Re: Lies mit mir die Korinther Briefe

von Cleopatra am 02.05.2020 15:43

Danke liebe Burgen für deine ausfürhlichen Gedanken als Antwort, das hat mir persönlich sehr geholfen, deinen vorherigen Post besser einzuordnen.
So machen wir alle unsere Erfahrungen, ich selbst zum Beispiel kenne mich auch in der Kirchengeschichte nicht sehr gut aus.
 
Ich finde es schade und traurig, wenn aufgrund der Unterschiedlichkeit so viel Werte darauf gelegt werden, anstatt die Gemeinsamkeit zu genießen.
 
Dabei sind wir uns ja sehr wahrscheinlich einig, wenn es um nicht-biblische Handlunge  und Thesen geht, dass wir da natürlich unseren Standpunkt vertreten, ja.
 
Nun, ich bin froh, heute hier zu leben und zu sehen, wie man auch mit unterschiedlichen Richtungen Gemeinschaft haben kann, wenn nur eines immer der Fokus bleibt- Gott und sein Wort, die Bibel.
 
Liebe Sabode,
verzeih, wenn wir nun etwas länger über das erste Kapitel geschrieben haben, ich selbst finde sowas sehr hilfreich, sich besser in das Thema vertiefen zu können.
 
Konntest du denn etwas mit unseren Gedanken dazu anfangen?
 
Ich habe gerade das zweite Kapitel gelesen und möchte gerne auf deine Gedanken dazu eingehen:
 
Sabode schrieb: 1 Korinther 2 1 bis 5: Oft schauen wir zu Mensch auf bewundere und beneide sie. Hier zeigt uns Paulus seine Menschlich Seite die sich nicht von uns unterscheidet. Angst selbszweifel. Aber er zeigt auch zu was der Glaube fähig. Gott benötigt keine Intelligenten, begaben, schöne. Alle menschlich attributes die den Menschen ein Statussymbol sind sind vor Gott nichts. Wenn er dich auserwählt hat. Gibt er dir die Fähigkeit in dem Moment in der du es benötigst.
Wow, schöner hätte man es nicht ausdrücken können, finde ich.
 
Ich habe mir Paulus auch immer so stattlicher, ernster, strenger und vor allem "lauter" und presenter vorgestellt.
So, wie er sich in diesen versen vorstellt, habe ich ihn garnicht in Erinnerung.
 
Aber es ermutigt mich. Seit langer Zeit schon habe ich diese Gednaken im Kopf, wie die Welt Dinge eben interpretiert und wie die Welt so "funktioniert":
 
- wer hat mehr Macht?
- wer kann am Besten singen?
- wer ist der/die schönste?
- wie bekommt man am meißten Geld?
- wie bekommt man die meißten Follower?
 
Es geht doch in der Welt imer darum, herauszuragen aus der Menge. Besser zu sein, als andere- nein, nicht mal, denn auch das ist nicht genug- der Beste zu sein.
 
Da wir in dieser Welt leben, müssen wir aber genauso vorsichtig sein, nicht genau da mitzumachen (so wie die Korinther die vielen griechischen Lebenswandel kannten und als "normal" sahen).
 
So können wir uns doch auch selbst mal fragen: Wo will ich besser sein? Habe ich auch den Wunsch, irgendwo heraudzuragen? Besser zu sein als andere...? Irgendwo vielleicht bekannt zu werden...?
Und ist dies der Maßstab, den Gott hat?
 
Es gibt ja auch bekannte Prediger, bekannte Musiker und so weiter. Ja, die sind auch in der Verantwortung, wobei ich mir da selbst garkein Urteil zu erlauben möchte, denn ich kann nicht in ihr Herz schauen. Ich bin aber sicher, dass die Meißten ganz sicher Gottes Lob und seine Ehre im Sinn haben.
 
Nun, aber ich kleiner Hanswurst- wie an in meinem Umfeld gerne dazu sagt- was kann oder bin ich schon....?
 
Ich finde es irgendwie witzig und auch sehr ironisch, dass Gott genau diese kleinen Hanswürste aussucht, um Großes zu tun.
Es beweist nochmal seine Macht (denn der Kleine kann nichts tun, außer, Gott befähigt die Person dazu) und ehrt ihn daher.
 
Ja, Gott tickt da so anders und mich persönlich beruhigt es, da ich garkeine Kraft dazu habe, mitzuschwimmen und zu kämpfen, irgendwo der beste oder Schönste oder Reichste zu sein.
 
Nein, wie Sabode so schön schreibt- wenn Gott etwas mit uns vorhat, dann befähigt er uns schon zur richtigen Zeit
Es geht schließlich nicht um die eigene Ehre oder den Ruhm, sondern um Gottes Ehre udn Ruhm.
 
Was du über deinen Vater geschrieben hast, das hat mich sehr berührt.
Es freut mich, dass er zu Gott gefunden hat, aber ich kann deine Gedanken zu der Zeit auch total gut nachvollziehen.
 
 
Sabode schrieb: ich möchte aber das diese Mensch sehen wie sehr mich der Glaube von allen Ängste befreit und glücklich macht. Sie sollen eher das Bedürfnis bekommen so ein Leben zu bekommen das ihnen nur der Glaube schenken kann.
 
Ich glaube, dass Gott eben wirklich durch unser Leben gezeigt wird.
Es zeigt, dass wir eben auch verantwortungsvoll umgehen sollen mit unserem Leben.
Heute morgen noch las ich den Aufruf, dass wir uns in der Welt so benehmen sollten, dass die Leute Gott erkennen und verherrlichen.
Das ist kein Druck, sondern ein Aufruf. Es ist klar, finde ich.
 
Liebe Grüße, Cleo
 

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