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nusskeks

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Re: Rettungsschiff MS Jesus.

von nusskeks am 17.06.2025 11:13

Hallo pausenclown,


Meine Postings sind sehr oberflächlich und flapsig geschrieben.

Sie sind sehr anschaulich, danke dafür.

In Israel gibt es archäologische Funde und Ausgrabungen an einer Synagoge aus dem 600 Jahrhundert, Juden, Jesus, gläubige Juden und Christen waren da versammelt, um Gott anzubeten.

Da bin ich derzeit auch dabei, mich einzuarbeiten. Es sind sehr spannende Funde und Bereiche zu entdecken.

Thema Talmud, mündliche Überlieferung, Mishna usw Entschuldige Nusskeks, ich glaube nicht, dass du dich damit auskennst, woher auch. Glaubst du, dass nur Jesus z.B. Schriftgelehrter xy angegangen ist? Typische jüdische Streitgespräche. Womit hatte Jesus ein Problem mit Heuchler.

Ich kann mich nicht darüber streiten, ob ich mich zum Talmud mangels Wissen äußern darf, oder nicht. Ich kann auch nicht beurteilen, wie viel Du dazu weißt, da Du den Talmud auch noch nicht seit Deiner Kindheit intensiv studierst. Wir lernen beide dazu. Jeden Tag. Was ich weiß ist, was und das Jesus diverse Dinge aus dem Talmud und deren Umsetzung scharf kritisiert hat. Viele Leute denken, dass er das Alte Testament kritisiert, aber das tut Jesus an keiner Stelle. Im Gegenteil. Die Hintergrünmde seiner Kritik sind vielfältig. Da gibt es viel zu lernen. 

Für mich sind das alles Quellen, um Jesus in seiner Zeit besser einzuordnen.

Nicht nur für Dich. Ich kann jedem empfehlen sich eingehend mit messianischen Juden und deren Schriften zu befassen. Da es hier oben niemanden gibt, den ich direkt befragen kann, muss halt in Literatur investiert und Youtube konsultiert werden. Die Medien machen es heute möglich. Da gehen einem fast neue "Welten" an Informationen auf. Leider ist das nicht das Hauptproblem, zumindest bei den Christen die ich so kenne. Dort fehlt es in Bezug auf Bibelkenntnis an allen Ecken und Enden. Hebräische Hintergründe sind da nur ein Teil von. 

Also, die Lehren des Talmuds, ja, welche genau, wie man sich den Himmel verdient? Das schon fast lustige ist doch, es gibt nicht die Lehre. Es gibt zB die Paare, zwei Lehrer, die sich widersprechen. Ein klassisches Beispiel, Rabbi X sagt, wer mir nachfolgen möchte, darf kein Fleisch essen.

Hm. Also da gibt eis einige Aussagen im Talmud. Die Maasim Tovim spielen an vielen Stellen eine Rolle. Aber ja, es gibt nicht "die Lehre" der Werksgerechtigkeit, sondern eben viele verschiedene Aussagen dazu. Die guten Werke werden jedoch nicht durchgängig durch eine Gnadenlehre eingerahmt. 

Die Frage ist also: Wie kann man den von Dir angesprochenen Mißstand ändern? Durch vermehrtes Schriftstudium (Bibel), lesen, was messianischen Juden so schreiben und durch einen regeren Austausch zwischen messianischen Juden und denen, die von Außen zum Volk Gottes hinzugestoßen sind. Wäre jetzt so eine Idee.

gruß
nk

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.06.2025 11:14.

nusskeks

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Re: Rettungsschiff MS Jesus.

von nusskeks am 17.06.2025 08:18

hallo pausenclown,

Die spannende Frage bleibt, gibt es wieder einen gemeinsamen Weg als Leib Christi?

Mir war nicht klar, dass messianisch Juden die Wahrnehmung eines getrennten Weges haben. Was kann ich tun, um das zu ändern?

Gott sagt uns in den Schriften, dass es nur einen Leib Christi gibt. Was irgendwelche Kirchen daraus gemacht haben, ist natürlich verwirrend und teilweise abschreckend. Das der hebräische Hintergrund geleugnet wurde oder ins Abseits gestellt wurde, kann ich lediglich zur Kenntnis nehmen. Nachvollziehen kann ich es nicht. Im Gegenteil. Erst wenn man sich mit hebräischen Hintergrund beschäftigt, werden viele Aussagen in der Bibel erst verständlich.

Was theologische Traditionen angeht, so bin ich da zurückhaltend bis skeptisch. Als ehemaliges Mitglied der römisch-katholischen Kirche weiß ich, was solche Traditionen anrichten können. Als Leser der heiligen Schrift weiß ich, wie sehr Jesus gegen Lehren aus dem Talmud angegangen ist. Die Warnungen sind also da und sie nicht zu beachten wäre aus meiner Sicht fahrlässig.

Das ändert jedoch nichts daran, dass es nur einen Leib Christi gibt. Es gibt nur eine Herde des guten Hirten, nur einen edlen Ölbaum, nur einen Tempel des Heiligen Geistes und nur ein Volk Gottes. Es ist der HERR der uns zusammenführt und uns zusammen führt. 

gruß
nk

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nusskeks

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Re: ausschließlich: Wiedergeburt im neuen Bund - ?

von nusskeks am 16.06.2025 08:40

Hallo Burgen,

 

du stellst eine sehr zentrale Frage – und Titus 3,4–5 ist passend als Grundlage. Der Begriff „Wiedergeburt" wird ja leider oft esoterisch oder rein symbolisch verstanden, aber das Neue Testament gibt dem eine sehr klare, geistliche und heilsgeschichtliche Bedeutung.

Was ist die biblische Wiedergeburt?

Jesus sagt in Johannes 3, dass niemand das Reich Gottes sehen oder hineingehen kann, „es sei denn, dass er von Neuem geboren werde" – und er unterscheidet explizit zwischen einer natürlichen Geburt „aus Fleisch" und einer geistlichen Geburt „aus Wasser und Geist". Es geht also um eine neue Herkunft, eine neue Identität, einen echten inneren Neuanfang, den nicht der Mensch durch eigene Entscheidung oder Reife hervorbringt, sondern Gott allein – durch den Heiligen Geist.

Titus 3 bringt das auf den Punkt: Nicht unsere Werke, nicht unsere Reife, nicht einmal unsere Frömmigkeit bewirken diese Neugeburt – sondern Gottes Barmherzigkeit. Er „errettet uns [...] durch das Bad der Wiedergeburt und die Erneuerung des Heiligen Geistes". Das griechische Wort für „Bad" (loutron) erinnert an die rituelle Reinigung – aber hier nicht als menschlicher Akt, sondern als eine geistgewirkte, einmalige Waschung.

Was geschieht bei dieser Wiedergeburt?

Der Mensch wird aus der alten Zugehörigkeit zur Welt herausgerettet und versetzt in das Reich des Sohnes (Kol 1,13).

Er wird eine neue Kreatur (2Kor 5,17), mit einem neuen Herzen (Hes 36,26) und einem neuen Geist.

Er wird durch den Geist versiegelt (Eph 1,13–14) – ein Zeichen der Zugehörigkeit und des Erbes.

Er wird Gotteskind (Joh 1,12–13), nicht aus menschlichem Willen, sondern aus Gott geboren.

Was bedeutet das im Alltag?

Die Wiedergeburt ist der Anfang eines neuen Lebens – nicht nur moralisch besser, sondern geistlich anders: „Wer aus Gott geboren ist, sündigt nicht mehr" – das heißt, er lebt nicht mehr unter der Herrschaft der Sünde, sondern hat eine neue Gesinnung und ein neues Ziel (1Joh 3,9). Gleichzeitig beginnt mit der Wiedergeburt ein lebenslanger Prozess der Heiligung, in dem wir zunehmend dem ähnlich werden, der uns gerettet hat (Röm 8,29).

Und was hat das mit heute zu tun?

Du fragst, warum wir heute erleben, was wir erleben – vielleicht gehört die Wiedergeburt genau hier hinein. Denn diese Welt braucht keine kosmetische Besserung oder moralische Optimierung. Sie braucht Menschen, die von Gott neu gemacht wurden. Menschen mit einem erneuerten Herzen, mit Liebe zur Wahrheit, mit Bereitschaft zur Umkehr – und mit Hoffnung auf die kommende Welt, in der Gerechtigkeit wohnt (2Petr 3,13).

Die christlich-jüdische Hoffnung ist nicht, dass wir uns durch Denken Gott nähern – sondern dass Gott sich in Jesus Christus dem Menschen genähert hat, um ihn neu zu machen. Die Wiedergeburt ist der Anfang dieser neuen Schöpfung (2Kor 5,17).

gruß
nk

p.s. Neugeburt oder Wiedergeburt war im Judentum bereits bekannt. Allerdings wurden darunter andere Dinge verstanden. Daher auch die Frage von Nikodemus, wie man neu geboren werden kann, wenn man alt ist. Als Jude hat Nikodemus schon einige Wiedergeburten durchlaufen. Keine Reinkarnation oder sowas, aber andere Anlässe.

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Re: Sacharja 12: Israel = und Ausblick ins heute. Immer ist auch HEUTE ... Sacharja 12

von nusskeks am 16.06.2025 08:27

Hallo Argo,


danke für deine Gedanken. Es ist schön zu sehen, wie du versuchst, das Geheimnis um Jesus Christus – Jeschua haMaschiach – als Retter der Menschheit tiefer zu erfassen. Gleichzeitig möchte ich als Christ, der sich auch intensiv mit dem jüdischen Hintergrund unseres Glaubens beschäftigt, ein paar Gedanken ergänzen.

Du hast recht: Jesus Christus ist nicht nur ein menschlicher Messias, sondern der ewige Sohn Gottes, wahrer Mensch und wahrer Gott. Doch gerade deshalb ist es wichtig, nicht zu trennen, was Gott in Seiner Heilsgeschichte miteinander verbunden hat: Denn der Jesus, den wir im Neuen Testament als „Christus" bekennen, ist genau der Messias, den Gott Israel verheißen hat – der Sohn Davids, der König Israels, der leidende Gottesknecht und der kommende Friedenskönig (vgl. Jesaja 9,5–6; Jeremia 23,5–6; Sacharja 9,9; Psalm 2).

Wenn Paulus in Römer 1,3–4 davon spricht, dass Jesus „nach dem Fleisch aus dem Samen Davids" ist, aber „dem Geist nach als Sohn Gottes in Kraft eingesetzt", dann zeigt sich darin, dass die messianische Sendung nicht durch Israel aufgehoben oder überwunden wurde, sondern in Jesus ihre göttliche Erfüllung fand. Das gilt nicht nur für die Völker, sondern zuerst für Israel selbst (vgl. Römer 1,16; Matthäus 15,24; Apostelgeschichte 3,25–26).

Viele Juden erkennen Jesus bis heute nicht als den Messias an, ja – aber daraus folgt nicht, dass ihre Hoffnung „vergeblich" ist. Vielmehr zeigt Paulus in Römer 11, dass Israel vorübergehend verstockt ist, bis die „Vollzahl der Heiden" eingegangen ist – und dann wird ganz Israel gerettet werden (Röm 11,25–26). Diese Erwartung ist kein magischer Wunsch, sondern Teil des Heilsplans Gottes, der treu zu seinen Verheißungen steht.

Der Name „Christus" ist griechisch für „der Gesalbte" – genau wie „Maschiach" auf Hebräisch. Wenn du also sagst, man solle besser „Christus" sagen, stimme ich dir im Prinzip zu – aber dann darf man nicht vergessen, dass dies den Messias Israels meint. Es geht also nicht um einen universellen Erlöser ohne Verbindung zu Israel, sondern um den Messias Israels, der auch der Erlöser der Welt geworden ist.

Messianische Juden leben genau in dieser Spannung: Sie erkennen in Jesus den verheißenen jüdischen Messias, bleiben aber bewusst Teil des jüdischen Volkes. Sie bezeugen, dass Gott nicht zwei Wege zur Rettung geschaffen hat, sondern einen einzigen Weg – durch den Bundessohn Jesus, der sowohl für Juden als auch für Heiden der Retter ist (Joh 14,6; Apg 4,12).

Ich wünsche dir weiterhin Segen in deinem Suchen – und dass du immer tiefer erkennst, dass Jesus nicht entgegen Israel gekommen ist, sondern für Israel – und durch Israel – auch für dich (vgl. Gal 4,4–5; Joh 4,22).

gruß
nk

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Re: Sacharja 12: Israel = und Ausblick ins heute. Immer ist auch HEUTE ... Sacharja 12

von nusskeks am 13.06.2025 17:12

Hallo Zusammen,

vielen Dank für eure Gedanken zur Prophetie, zum Leiden Israels und zur Hoffnung auf Frieden. Gerade bei diesen ernsten Themen ist es mir wichtig, einige Punkte deutlich – aber respektvoll – anzusprechen. Ich tue das nicht als jemand, der sich über andere erhebt, sondern als jemand, der selbst auf Gnade angewiesen ist.

1. Nur ein Messias – für Israel und die Nationen
Du, Argo, sprichst von einem Messias, der „noch nicht geboren ist" – einem, der nur für Israel kommen soll. Doch die Schrift kennt keinen zweiten Messias neben Jeschua (Jesus). Schon Mose sagte: „Einen Propheten wie mich wird der HERR erwecken – auf ihn sollt ihr hören" (5Mo 18,15). Und Sacharja 12,10 spricht davon, dass Israel auf den Durchbohrten sehen wird – auf den, den wir als den Gekreuzigten bekennen (vgl. Joh 19,37).

Jeschua ist gekommen, zuerst zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel (Mt 15,24), dann auch zu den Nationen. Er wird nicht ersetzt werden, sondern wiederkommen – in Macht und Herrlichkeit, um Israel zu retten und Gericht zu halten (Sach 14; Offb 19).

2. Kein Friede ohne Umkehr
Du sagst, die Menschheit habe gelernt, Kriege zu dämmen, Krankheiten zu heilen, das Leben zu verbessern. Ja, Gott hat dem Menschen viel Weisheit gegeben – aber die Welt ist nicht im Aufstieg begriffen, sondern lebt in Rebellion gegen Gott. Auch wenn es Phasen äußerer Ruhe gibt, bleibt der Mensch innerlich getrennt vom Schöpfer. Deshalb sagt die Bibel:

„Wenn sie sagen: Friede und Sicherheit – dann kommt plötzliches Verderben ..." (1Thess 5,3)

Frieden, wie Gott ihn meint, kommt nur durch Versöhnung mit ihm – durch Buße, Umkehr und Glauben an den Messias. Alles andere bleibt brüchig.

3. Die Not Israels ist real – und erfüllt die Prophetie
Was pausenclown über den Schmerz in Israel geschrieben hat, ist für mich tief bewegend. Als Christen dürfen wir Prophetie nicht entmenschlichen. Sacharja 12 und Hesekiel 5 reden nicht nur von Ereignissen, sondern von Menschen, die leiden. Und ja: die Zeit der Drangsal Jakobs (Jer 30,7) steht noch bevor – aber auch die große Verheißung, dass Gott sich über sein Volk erbarmen wird (Röm 11,26–27).

4. Unser (Christen) Auftrag: beten, bezeugen, fest stehen
Ob Jude oder Nichtjude: Unser Auftrag ist, dem Frieden nachzujagen und das Evangelium zu bezeugen, solange es Tag ist (Hebr 12,14; Joh 9,4). Nicht durch Spekulationen, sondern durch Liebe zur Wahrheit, zur Schrift, zum Messias.

Fazit:
Nicht ein neuer Messias, nicht menschlicher Fortschritt, sondern allein der eine Messias Israels, Jeschua, ist unser Friede – für Juden und Nationen. Ihn zu kennen, ist Leben. Auf ihn zu warten, ist Hoffnung. Und ihm zu folgen, ist der Weg der Heiligung.

Schalom
nk

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Re: Israel braucht unser Gebet. Terror , Gazarstreifen , Jerusalem

von nusskeks am 11.06.2025 09:19

Wie gesagt, sollte das Leid von Menschen unbedingt vermieden werden. Da gibt es von mir auch keine Relativierung. Das Problem besteht darin, dass ich das Leid aller Beteiligten auf lange Sicht minimiert sehen will, nicht nur der Bewohner vom Gazastreifen.

Kürzlich las ich von einem Großmufti von Jerusalem, Amin al-Husseini, der ab 1921 im Amt war und durch die Britten eingesetzt wurde. Von 1936-1941 war er öfter in Deutschland hat hatte regen Austausch mit Hitler und den Nazis. al-Husseini war sehr angetan von dem, was Hitler mit den Juden vorhatte. Die Hamas hat die Ideen von al-Husseini wiederum aufgenommen und in ihre Charta geschrieben. Solange die Hamas von der Vernichtung Israels nicht abrückt, wird es keinen Frieden geben. 

Israel hat also keine Wahl, als den Antisemitismus vor der eigenen Haustür zu bekämpfen. Selbst wenn sie es nicht von sich aus tun, werden sie sich immer wieder dagegen wehren müssen, solange es die Hamas oder ähnliche Gruppierungen gibt, die Israel auslöschen wollen.

gruß
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Re: Sacharja 12: Israel = und Ausblick ins heute. Immer ist auch HEUTE ... Sacharja 12

von nusskeks am 10.06.2025 19:42

Schalom Burgen,

 

vielen Dank für deinen Beitrag! Du bringst auf einfühlsame Weise biblische Prophetie, aktuelle Beobachtungen und messianische Hoffnung zusammen – das ist etwas, was messianische Juden oft sehr gut nachvollziehen können, denn sie (und auch wir) leben im Spannungsfeld von Verheißung, Erfüllung und Erwartung.

Ich möchte gerne drei Punkte aus deinem Beitrag aufgreifen, die aus messianisch-jüdischer Sicht besonders bedeutsam sind:

1. Jesus (Jeschua) bereitet Wohnungen – und kehrt zurück nach Zion

Du hast Bezug genommen auf Joh 14, wo Jesus sagt, dass er Wohnungen bereitet für die Seinen. Das ist auch die Hoffnung messianischer Juden – doch wir wissen: Diese Verheißung gilt in erster Linie nicht losgelöst von Israel, sondern ist eingebettet in die Wiederherstellung Zions (vgl. Apg 1,6–11; Röm 11,25–27). Jesus kehrt zurück nach Jerusalem, und die messianische Herrschaft beginnt nicht auf einem fernen Planeten, sondern vom Ölberg aus (Sach 14,4). Die Fülle der neuen Schöpfung kommt erst nach seinem sichtbaren Kommen in Macht und Herrlichkeit (Offb 21–22).

Daher sehen wir in vielen heutigen Himmelsdeutungen eher Ablenkung als Vorbereitung. Unsere Erwartung ist nicht kosmisch-offen, sondern messianisch-geerdet: „Siehe, dein König kommt zu dir, demütig und auf einem Esel reitend ..." (Sach 9,9 – wörtlich erfüllt in Mt 21,5).

2. Sacharja 12,10 – eine messianische Schlüsselaussage

Du hast einen der stärksten Texte zitiert, die in der rabbinischen wie auch in der messianischen Auslegung als Hinweis auf den Messias gelten:

Sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben" (Sach 12,10)

Das hebräische Verb דָּקָרוּ (dāqārū) lässt keinen Zweifel: Es geht um ein gewaltsames Durchbohren – und das Ich, auf das sich geblickt wird, ist JHWH selbst. Doch wie kann JHWH durchbohrt worden sein? Die Antwort sehen wir in Jesus, der in Joh 19,37 direkt mit dieser Prophetie verbunden wird. Die Klage Jerusalems ist kein bloßes Symbol – sie ist die nationale Umkehr Israels zu dem, den sie einst verworfen haben (vgl. Mt 23,39; Röm 11,26–27).

Viele messianische Juden sehen in diesem Vers die zukünftige nationale Buße Israels, wenn Jeschua als Messias Israels erkannt wird – nicht mehr nur individuell, sondern kollektiv.

3. Ein Quell gegen Sünde – Reinigung durch das Blut des Lammes

Sacharja 13,1 zeigt die Folge dieser Umkehr:

Ein Quell wird geöffnet sein gegen Sünde und Unreinheit"

Wir (und messianische Juden oft auch) verbinden das unmittelbar mit der Sühnung durch das Blut des Messias – ein Bild, das durch Hesekiel, Jesaja und das Neue Testament hindurch konsistent ist (vgl. Hes 36,25–27; Jes 53; Hebr 9,14; Offb 1,5). Die messianische Hoffnung ist nicht nur politisch oder ethnisch – sie ist zuerst geistlich, nämlich die Wiederherstellung Israels durch die Reinigung von Schuld und die Erneuerung durch den Geist.

Fazit aus messianischer Sicht:

✔ Ja, die Zeit der Erfüllung der prophetischen Worte kommt näher.
✔ Ja, der Messias wird seine Verheißung halten – aber gemäß der Schrift, in Verbindung mit Israel.
✔ Nein, es geht nicht um abstrakte Planeten oder kosmische Phantasien – sondern um die Rückkehr des Messias nach Zion und die Sammlung Israels in Reue und Gnade (vgl. Jes 2,2–4; Jer 31; Hes 37; Mt 24; Offb 7; 11; 19–22).

Danke nochmals für den guten Impuls mit Sacharja – das ist wirklich zentral für die messianische Erwartung.

gruß
nk

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Re: ua: Sacharja ; Offenbarung : wie gilt das Wort heute zB in heutiger Zeit?

von nusskeks am 10.06.2025 19:35

Hallo Argo,

 

vielen Dank für deine Offenheit, dass du beim Studium der Offenbarung auch Zeiten der Verzweiflung erlebt hast und dass du Gottes Hilfe erfahren hast. Ich möchte dir dafür danken, dass du diese persönliche Seite teilst – denn viele von uns kennen solche Erfahrungen.

Ich stimme dir zu: Ohne Gottes Hilfe kann niemand die Bibel wirklich im Herzen verstehen, und das gilt gerade auch für das Buch der Offenbarung. Es ist ja nicht nur ein Text, sondern geistliche Wahrheit, die nur durch den Heiligen Geist erfasst werden kann (vgl. 1Kor 2,10–14).

Allerdings möchte ich zwei Aspekte zur biblischen Einordnung ergänzen:

1. Gott führt uns durch sein offenbartes Wort – nicht durch eigene Offenbarungen

Du beschreibst, dass Gott dir Antworten „plötzlich eingefallen" ließ – und das kann durchaus eine Erfahrung sein, wie Gott unser Denken prägt. Aber die Schrift mahnt uns auch, unsere Eindrücke am geschriebenen Wort Gottes zu prüfen (Apg 17,11; 1Thess 5,21). Der Heilige Geist erinnert uns an das, was Jesus gesagt hat (Joh 14,26) – er gibt keine neue Offenbarung, sondern öffnet unser Herz für die bestehende Wahrheit der Schrift.

Darum ist es wichtig, dass wir nicht aus unserer persönlichen Erkenntnis Autorität ableiten, sondern alles am klaren biblischen Zusammenhang messen – gerade bei einem Buch wie der Offenbarung, das in Bildern, Symbolen und alttestamentlichen Bezügen spricht.

2. Gottes Geist wirkt weltweit – aber immer im Einklang mit Christus

Du hast geschrieben, dass Gott sich „überall bemerkbar macht, wenn man ihm Aufmerksamkeit schenkt". Ja, das ist wahr im Sinne von Römer 1 – Gottes Existenz ist für alle sichtbar, und er zieht Menschen zu sich. Aber das Evangelium von Jesus Christus ist die entscheidende Botschaft, durch die ein Mensch zur Wahrheit kommt (Joh 14,6; Apg 4,12). Wenn wir nur von „Aufmerksamkeit" sprechen, fehlt der biblische Schwerpunkt auf Umkehr, Glauben und Nachfolge.

Gott offenbart sich nicht einfach durch plötzliche Gedanken oder durch ein offenes Herz, sondern durch das Wort vom Kreuz – das vielen als Torheit erscheint, aber für die, die glauben, Gottes Kraft ist (1Kor 1,18).

Fazit:

✔ Ja, wir brauchen Gottes Hilfe zum Verstehen.
✔ Aber er führt uns nicht durch innere Eingebung allein, sondern durch das geöffnete Verständnis der Heiligen Schrift (Lk 24,45).
✔ Die Offenbarung ist ein Christus-Zeugnis (Offb 1,1–2) – keine Geheimschrift für Einzelne, sondern eine Botschaft für alle Knechte Gottes.

Ich danke dir für dein ehrliches Zeugnis, möchte aber betonen: Unsere Sicherheit liegt nicht in dem, was wir „plötzlich empfinden", sondern in dem, was „geschrieben steht" – von Anfang bis Ende. Das macht den Glauben stark, auch wenn Gefühle und Eindrücke uns mal täuschen.

Gruß
nk

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Re: Israel braucht unser Gebet. Terror , Gazarstreifen , Jerusalem

von nusskeks am 10.06.2025 11:46

Ja, darauf steuert alles hin.

Was mich beschäftigt ist die logische Stringenz mit der die aktuelle Situation dort hinführt. Viele Staaten und Medien greifen Israel medial an und drängen darauf, die Kampfhandlungen einzustellen. Ich kann das voll nachvollziehen. Die Zivilbevölkerung leidet. Dieses Leid soll so bald wie es geht beendet werden, am Besten sofort. Wie könnte man etwas dagegen haben.

Die Frage die sich stellt ist: Was dann?

Gäbe es irgendeinen bekannten und hoffnungsvollen Weg, den die Situation dann einschlagen könnte, hätte ihn schon irgendjemand vorgeschlagen. Über einem verlangten Ende der Kampfhandlungen hinaus kommen jedoch keine Vorschläge, die nicht früher oder später zu weiteren Greultaten der Hamas führen würden. Das kann sich weder Israel noch könnte es sich irgend ein anderes Land dieser Erde es leisten, dass sich die Hamas wieder aufrüstet und weiter macht wie bisher... oder schlimmeres. Denn Schwäche wird von der Hamas ausgenutzt, völlig ohne Hemmungen wie sich am 7. Okt gezeigt hat.

gruß
nk

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Re: ua: Sacharja ; Offenbarung : wie gilt das Wort heute zB in heutiger Zeit?

von nusskeks am 10.06.2025 11:08

Hallo argo,

Es ist gut, dass du die Bedeutung dieses letzten Buches der Bibel betont hast – es wurde uns tatsächlich gegeben, um „den Knechten zu zeigen, was bald geschehen muss" (Offb 1,1). Ich möchte gern einige Punkte ergänzen oder biblisch einordnen – in Achtung vor deiner Suche, aber auch in Treue zur Heiligen Schrift.


1. Die Offenbarung – kein Buch für private Deutung

Du hast geschrieben, dass du das Buch studiert und mit Gottes Hilfe analysiert hast. Es ist richtig, dass wir beim Lesen dieses Buches auf Gott und sein Licht angewiesen sind. Doch gerade bei der Offenbarung ist es wichtig, dass wir uns nicht auf persönliche Deutung verlassen, sondern Schrift mit Schrift vergleichen und darauf achten, was wirklich geschrieben steht (vgl. Offb 22,18–19). Die Offenbarung spricht klar von Gericht, aber auch von der Hoffnung derer, die im Buch des Lebens des Lammes geschrieben stehen (Offb 13,8; 21,27). Der Maßstab ist immer Jesus Christus als geopfertes Lamm, nicht das „Benutzen des Herzens", wie du es beschreibst.

2. Die Juden – Gottes erwähltes irdisches Volk

Du schreibst, Juden seien nur eine „Religion wie jede andere". Das wird der biblischen Sicht nicht gerecht. Die Bibel unterscheidet klar zwischen den Nationen, den Juden (dem erwählten Volk Israel) und der Gemeinde Jesu Christi (vgl. 1Kor 10,32). Paulus betont in Römer 9–11, dass Israel als Nation zwar derzeit zum Teil verhärtet ist, aber dennoch nicht von Gott verstoßen wurde (Röm 11,1). Ihre Erwählung gilt, und am Ende wird Gott sein Volk zum Messias zurückführen (Röm 11,26).

Aber: Auch Juden müssen – wie alle anderen – Jesus als den Messias erkennen und annehmen, um gerettet zu werden. Petrus predigt genau das in Apostelgeschichte 4,12:

„Und es ist in keinem anderen das Heil, denn es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden sollen."

3. Was ist mit Muslimen, Buddhisten, Atheisten ...?

Du fragst, ob Gott sie „bestraft", weil sie Jesus nicht kennen. Die Bibel sagt, dass alle Menschen vor Gott schuldig sind – nicht, weil sie nicht die „richtige Religion" haben, sondern weil sie gegen den lebendigen Gott gesündigt haben (Röm 3,10–23). Niemand kann durch eigene Werke, Gefühle oder religiöse Anstrengung gerecht werden.

Gleichzeitig bezeugt die Schrift, dass Gott gnädig zu allen ist, die ihn aufrichtig suchen (Apg 17,27; Jer 29,13). Deshalb ruft das Evangelium alle Menschen zur Umkehr – es ist die Einladung zur Versöhnung mit Gott durch das Kreuz von Jesus Christus (2Kor 5,19–21).

4. Der Baum mit den heilenden Blättern (Offb 22,2)

Dieser Vers spricht nicht von allgemeiner „Herzensheilung", sondern von dem Leben im ewigen Reich Gottes, in dem die Völker, die dort wohnen dürfen, durch das Werk Gottes endgültig Heil erfahren. Der Zusammenhang zeigt: Es sind nur die dort, die ihre Kleider gewaschen haben im Blut des Lammes (Offb 7,14; 22,14).

Das bedeutet nicht, dass jeder, der sich auf das eigene Herz verlässt, Heil erwarten kann. Im Gegenteil warnt Jeremia:

„Arglistig ist das Herz, mehr als alles, und unheilbar ist es – wer erkennt es?" (Jer 17,9)
Heil kommt nicht durch unser Herz, sondern durch das neue Herz, das Gott dem Glaubenden schenkt (Hes 36,26).

Fazit:

✔ Die Offenbarung ist Christus-zentriert.
✔ Der Weg zum Heil führt allein über Jesus – für Juden wie für Nationen.
✔ Gott lädt alle ein – aber er gibt klare Bedingungen: Umkehr und Glaube.
✔ Unsere Herzen brauchen Erneuerung – durch das Evangelium, nicht durch Selbstbeobachtung.

gruß

nk

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