Wie "kleinlich" müssen Christen sein?
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geli
Gelöschter Benutzer
Re: Wie "kleinlich" müssen Christen sein?
von geli am 06.07.2018 20:30Aber da ich in der gleichen Fahrspur war, war ich schlichtweg schneller
Ja, wenn er schon vorher (also vor Dir) den Blinker gesetzt hatte - oder hab ich das falsch verstanden?
Dann hätte ja ihm eigentlich der Parkplatz gehört? Und Du hast ihm den weggeschnappt?
Wobei es ja trotzdem keine Rechtfertigung ist, ein anderes Auto zu zerkratzen
Aber gut - Du konntest es im Glauben als Gottes Reden annehmen
LG, geli
Re: Wie "kleinlich" müssen Christen sein?
von pray am 06.07.2018 20:11Ich habe einfach für mich gebetet: Herr, bitte behüte mein Auto, dass die mir nicht die Reifen zerstechen oder die Scheiben einschlagen, bitte stell einen Engel an meinem Wagen - und ging getrost davon, habe mir aber vorsichtshalber das Nummernschild gemerkt.
geli
Gelöschter Benutzer
Re: Wie "kleinlich" müssen Christen sein?
von geli am 06.07.2018 15:37Liebe Ppray,
...was man dann an den Konsequenzen merken kann... - ich empfinde das gar nicht negativ, sondern empfinde das als Sicherheit, so ähnlich, wie ein Zaun.
Denn es gibt ja viele Dinge, die nicht klar in den Katalog "Sünde" einzuordnen sind - zum Einen, weil es verschiedene Kulturen gibt, wo unterschiedliche Dinge auch unterschiedlich bewertet werden, und zum Anderen, weil jeder Mensch ein eigenes Gewissen hat.
Manche haben ein sehr feines Gewissen und machen sich Gedanken und viele Kleinigkeiten, wo andere einfach drüber weggehen und gar nicht belastet sind.
Wenn ich über eine Sache unsicher bin, rede ich mit Gott darüber, und dann, wenn die Unsicherheit bleibt, probiere ich es einfach aus
Ich glaube nicht, dass Gott darüber dann traurig ist, denn er sieht ja das Herz an und weiß, dass wir es eigentlich richtig machen wollen und das "Ausprobieren" brauchen, um zu lernen und um Antwort zu bekommen.
Dazu fällt mir gerade ein Beispiel ein, vor vielen Jahren erlebt, als meine Kinder noch klein waren.
Damals war mein Mann selbständig, und auf unserem Konto waren meistens so zwischen 10 - 20 000 Mark vorhanden.
Nun ging es darum, für Bibeln nach Russland zu spenden - da hatte ich nämlich gelesen, dass es dort Gemeinden gäbe, die insgesamt nur EINE
Bibel besäßen, die dann die Runde machte, damit sich jeder Stellen daraus abschreiben konnte.
Für als "Leseratte" und Bibelforscherin unvorstellbar schrecklich... Unvorstellbar!
Also - ich wollte spenden - und zwar 1000 Euro. Denn wir hatren ja genug Geld auf dem Konto. Es gab aber nur einen Haken: Ich war völlig sicher, dass mein Mann das absolut nicht gutheißen würde.
Was also? Unterordnen und nicht spenden? Oder spenden nach der Bibelstelle: Man muss Gott mehr gehorchen als Menschen?
Keine Ahnung... Also entschloss ich mich zu spenden. Ich wollte es einfach ausprobieren, und wollte von Gott eine Antwort, wie er diese Sache beurteilen würde.
So - der Überweisungsträger war ausgefüllt, lag in meiner Tasche, und beim nächsten Einkauf wollte ich zur Bank gehen.
Dazu muss ich sagen: Ich hatte die Kontokarte, mein Mann hatte noch nie irgendwas kontrolliert, und ich konnte sicher davon ausgehen, dass er nun nicht merken würde, ob da auf dem Konto 10 000 oder 9 000 oder 20 000 oder 19 000 DM wären.
Außerdem hatte ich noch nie erlebt, dass er irgendein Interesse für den Inhalt meiner Tasche gehabt hätte. Ich hatte also keine Ahnung, wie ich merken sollte, was Gott dazu sagt.
Aber gut - an diesem Tag saßen wir beim Essen, und anschließend (ich hab vergessen, aus welchem Anlass) ging mein Mann zu meiner Tasche - dreimal dürft ihr raten, was er darin fand?
Und wie erwartet, war er stinksauer meinte nur: "Du spinnst ja wohl..." Und hat den Beleg an sich genommen.
Ja, da hatte ich meine Antwort...
Das Schöne an der Sache war: Meine Kinder hatten das ja mitbekommen, wie Papa sauer auf mich war, und ich habe ihnen erklärt, was ich da gemacht hatte und warum. Und dann kamen sie alle drei, brachten mir den Rest ihres Taschengeldes, und so konnte ich doch noch spenden. Ich weiß den genauen Betrag nicht mehr - ich glaube, insgesamt kamen dann so um die 5 Mark zusammen.
Aber ich denke, vor Gott war das sogar noch mehr wert als die 1000 Mark, die uns nicht gefehlt hätten!
Natürlich hatte das "Ausprobieren" seine Konsequenzen - diverse Diskussionen mit meinem Mann, und ich hab ihm dann erklärt, dass so etwas nie wieder vorkommen würde, weil ich ja nun wußte, wie Gott darüber denkt
LG. geli
Re: Wie "kleinlich" müssen Christen sein?
von pray am 06.07.2018 08:53Nein, nein, im Gegenteil. Wir kamen über das Obst im Allgemeinen kurz ins Gespräch und landeten dann beim Thema Jesus, weil ich sie fragte, welche Nationalität sie hätte und ob sie Christ sei (kein Kopftuch). Sie erklärte sich dann als sehr katholisch und ich habe vorsichtig angemerkt, dass einen ja keine Kirche, weder evangelisch, katholisch, noch Papst in den Himmel bringen kann, nur Jesus durch Vergebung der Sünden und dass man die dann auch lässt. Im Gespräch bekam ich dann den Eindruck, dass sie so manche Sachen anders sah, die zu lassen wären, nach dem Motto: "Tun andere doch auch!" Und dann wollte ich ein Beispiel anzetteln mit dem Thema Ehrlichkeit...und irgendwie passte das nicht, weil sie mich ja auch von den Kirschen naschen sah, auch wenns nur die eine war. Sie meinte dann, das wäre doch total in Ordnung, andere essen sich satt und gehen - auch das, glaube ich, fand sie nicht so schlimm. Aber sonst habe ich mich über ihren Glauben sehr gefreut, sie erzählte mir dann von Jesus - also mal umgekehrt das Ganze und dass sie sich nicht entscheiden kann wegen einer Arbeitsstelle, worüber wir in REWE dann noch zusammen gebetet haben. Macht auch nich jeder, fand ich jedenfalls sehr schön.
Ja klar, verstehe ich und sehe das auch so.
Re: Wie "kleinlich" müssen Christen sein?
von Cleopatra am 06.07.2018 07:32Was die Frau sagt, dass manche sich da satt essen und dann nichts kaufen- das finde ich echt dreist.
Ich nehme Gottes Anweisungen sehr ernst. Nehmen wir das Beispiel Lügen. Wenn Gott sagt, dass er keine Lügen haben will, dann ist das für mich Fakt. Dann gibt es auch keine falsche Toleranz bei den so genannten "Notlügen". Dann brauchen wir auch keine Ausreden suchen, oder maaaaaaaal nicht sooooo ganz richtig reden, verstehst du, was ich meine?
Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder
Re: Wie "kleinlich" müssen Christen sein?
von solana am 05.07.2018 23:28Liebe Pray
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Gott mich korrigiert, wenn ich ihn darum bitte.
Und wenn ich mir bei einer Sache nicht sicher, was genau das Richtige ist, dann finde ich das sehr befreiend, das tun zu können, was mir nach bestem Wissen und Gewissen das Richtige ist und dabei offen zu bleiben für Korrektur.
Und ich habe erfahren, dass Gott mich mit viel Liebe korrigiert, so dass ich keine Angst haben muss, mal etwas falsch zu machen.
Auf diese Weise wachsen wir doch und erkennen immer mehr von seinem Willen.
Und tun ihn gerne, nicht aus Angst vor Strafe. Sondern im ständigen Kontakt, im Hören und in vertrauensvoller Kommunikation.
Ich denke, dass Gott das von seinen Kindern mehr erwartet, als dass sie immer ganz perfekt sind.
Mir fällt dazu das ein, was Paulus über das Geben sagte:
2Kor 9,7 Ein jeder, wie er's sich im Herzen vorgenommen hat, nicht mit Unwillen oder aus Zwang; denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb.
Übertragen auf die Frage, wie "kleinlich" wir in diesen Situationen handeln müssen, würde ich sagen: Nicht mit Unwillen oder aus Zwang. Sondern so, wie es uns nach unserem (liebenden) Herzen das Beste erscheint.
Im Vertauen darauf, dass Gott uns zeigt, wenn es doch nicht so ganz richtig war.
Und wir dürfen ihn sogar bitten, dass er unser "Wollen" verändert, wenn wir erkennen, dass etwas eigentlich doch nicht so ganz richtig war, aber zugleich auch ein innerer Widerstand dagegen zu spüren ist, so dass wir uns doch nur "aus Zwang" dazu durchringen könnten, das Richtige zu tun.
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver