Zwischen Werkslosigkeit und Glaubenswerken

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Cleopatra
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Re: Zwischen Werkslosigkeit und Glaubenswerken

von Cleopatra am 02.06.2015 07:43

Ich habe gestern noch etwas dazu gelesen.

Gott hat alles in uns "eingepflanzt".
Der Autor des Artikels schrieb, dass er mich zB für die eine Aufgabe perfekt vorbereitet hat.

Niemand wäre besser geeignet als ich.
Denn er hat mr damals die Lieblingsfächer gegeben. Er gab mir die Interessen zu bestimmten Themen, er gab die Fähigkeiten in ganz bestimmten Bereichen.
Gott verteilt sowas nicht einfach so, ohne Grund.
Auch Erfahrungen, familiäre Umstände, Wohnorte, alles diese Dinge sind keine Zufälle, sie bereiten vor.

Wir sind vorbereitet, an Gottes Werk mitzuarbeiten.
Aber kann ich mir irgendetwas drauf einbilden, wenn ich die Fähigkeiten, Interessen, Hobbys und Möglichkeiten habe..?
Nein, das ist alles Gottes Vorbereitung.

Gott die Ehre geben- durch unser tun auch, da bin ich solanas Meinung.
Wir haben immer eine Entscheidungsmöglichkeit in den Dingen, die wir tun.
Und je nach Entscheidung geben wir Gott die Ehre oder eben nicht.

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
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solana

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Re: Zwischen Werkslosigkeit und Glaubenswerken

von solana am 01.06.2015 21:39

Pal schrieb:

Ich denke mir es geht um "Werke", die faktisch gar nicht unsere eigenen Werke sind

Ja, Pal, das meinte ich auch mit "Gott die Ehre" dafür geben, das beinhaltet das auch.

Phil 2,13 Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.

Das ist eine Erkenntnis, die Paulus hier mitteilt. 
Er erkannte, dass alles "von bleibendem Wert" nicht aus uns selbst entsprungen ist und wir dafür nur "Werkzeuge" sind. 

Aber "tätig" werden muss der Mensch schon dabei, er kann nicht einfach sitzen bleiben und nichts tun, darauf warten, dass Gott handelt.
Oder bis Gott in ihm den Wunsch nach einer bestimmten Tat so gross werden lässt, dass er sich dem nicht mehr entziehen kann  ....  und wenn Gott in ihm keine Lust auf eine Tat erweckt, kein "Wollen", dann braucht er auch nichts zu tun?

"Gott die Ehre geben" heisst auch, "in seinem Namen handeln":

Kol 3,17 Und alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.

Nicht "in unserem eigenen Namen", als Unabhängige, sondern wie ein Sklave im Namen seines Herrn handelt.
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Pal

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Re: Zwischen Werkslosigkeit und Glaubenswerken

von Pal am 01.06.2015 18:35

Danke für euren Input, Cleo & Solana!

Ich denke mir es geht um "Werke", die faktisch gar nicht unsere eigenen Werke sind, obwohl sie durch uns getan werden.

Wie im folgenden beschrieben:

Joh 15:5 ... getrennt von mir könnt ihr nichts tun.
Joh 9:33 Wäre dieser nicht von Gott, so könnte er nichts tun!

Phi 2:13 denn Gott ist es, der in euch sowohl das Wollen als auch das Vollbringen wirkt, nach Seinem Wohlgefallen.

2Ko 3:5 denn wir sind nicht aus uns selber tüchtig, so daß wir uns etwas anrechnen dürften, als käme es aus uns selbst, sondern unsere Tüchtigkeit kommt von Gott,

Antworten Zuletzt bearbeitet am 01.06.2015 18:36.

solana

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Re: Zwischen Werkslosigkeit und Glaubenswerken

von solana am 01.06.2015 10:17

Hallo Pal
Abraham ist ein gutes Beispiel.
Er hat Gott geglaubt. Und dieser Glaube liess ihn handeln.
Er hat sich nicht hingesetzt und gesagt: "Ok, ich glaube dir Gott, Damit bin ich nun gerecht. Damit ist mein Teil erfüllt und ich brauche mich nicht mehr anzustrengen. Jetzt bist du wieder dran - also mach mal und ich gucke zu wie du das hinkriegst."

 

Im Gegenteil, er tat alles, was in seiner Macht stand, ja sogar "zuviel" (indem er mit Hagar nachzuhelfen versuchte)..

Für mich ist der entscheidende Satz in Röm 4: (20 Denn er zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern wurde stark im Glauben und) gab Gott die Ehre (21 und wusste aufs allergewisseste: Was Gott verheißt, das kann er auch tun. )

Glaube ist nicht passiv, Gott einen guten Mann sein lassen und glauben, dass er das schon richten wird.
Und dann?
Sich hinsetzen und warten?

Handeln und irgendwelche Taten tun muss doch jeder von uns, jeden Tag. Der Mensch kann nicht "gar nichts" tun.
Und in jeder Tat, die er tut, bezeugt er seine Einstellung. Die ist entweder aus Glauben getan (indem er Gott die Ehre gibt) oder mit der Einstellung: "Ich bin mein eigener Herr, gestalte mein Leben selbst und tue, was ich will."

Angenommen, jemand würde sagen: "Ja, ich glaube". - handelt aber aus der Einstellung: "Ich bin mein eigener Herr, gestalte mein Leben selbst und tue, was ich will." - Wo ist dann sein Glaube? Existiert der überhaupt?
Ist das nicht nur Selbstbetrug?
Ich denke, so hat Jakobus das gemeint.
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Cleopatra
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Re: Zwischen Werkslosigkeit und Glaubenswerken

von Cleopatra am 01.06.2015 07:27

Hallo Pal,

auf die Schnelle würde ich sagen:

Es ist kein Paradox, denn Gott wiederspricht sich nicht in der Bibel.
Es ist eine Ergänzung.

In meinen Worten würde ich also sagen:
Du bist gerettet worden durch Gnade, nicht durch Werke. Aber die Werke sollten anschließend kommen. Die Werke sind quasi der Beweis, das, was folgt.

Das wurde bei Abraham auch so gesagt, daher ist es kein Paradox.
Das Werk (Isaak opfern) geschah nicht aufgrund von Werken, sondern aufgrund von Glauben.

Ich habe vor einigen Monaten eine Wohnung zur Verfügung bekommen.
Ich habe mich nicht allein entschieden, der Eigentümer hatte die Entscheidung.
Nun darf ich sagen, dass ich dort wohne.
Aber ich muss mich auch um die Wohnung kümmern und diese sauber halten.
(Ein kleines Beispiel, in dem es nicht darum geht, dass man wieder ausziehen kann, sondern um das "Haben/Tun")

Lg Cleo

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Pal

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Zwischen Werkslosigkeit und Glaubenswerken

von Pal am 01.06.2015 07:12

Ich bereite gerade eine Predigt vor.
Die Werksgerechtigkeit zwischen Werkslosigkeit und Glaubenswerken.
Vieleicht will jemand gedanklich einsteigen? -

 

Es geht um das scheinbare Paradox von:
Röm 3:28 So halten wir nun dafür, daß der Mensch gerecht werde ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.

Röm 4:4 Dem aber, der mit Werken umgeht, wird der Lohn nicht aus Gnade zugerechnet, sondern aus Pflicht. (Röm 11:6 Ist's aber aus Gnaden, so ist's nicht aus Verdienst der Werke; sonst würde Gnade nicht Gnade sein. Ist's aber aus Verdienst der Werke, so ist die Gnade nichts; sonst wäre Verdienst nicht Verdienst.)

Röm 4:5 Dem aber, der nicht mit Werken umgeht, glaubt aber an den, der die Gottlosen gerecht macht, dem wird sein Glaube gerechnet zur Gerechtigkeit. Röm 4:6 Nach welcher Weise auch David sagt, daß die Seligkeit sei allein des Menschen, welchem Gott zurechnet die Gerechtigkeit ohne Zutun der Werke...

und dem gegenüber:

Jak 2:24 So sehet ihr nun, daß der Mensch durch die Werke gerecht wird, nicht durch den Glauben allein.

Wobei beide Authoren Abraham ins Spiel bringen:

Röm 4:2 Das sagen wir: Ist Abraham durch die Werke gerecht, so hat er wohl Ruhm, aber nicht vor Gott. Röm 4:3 Was sagt denn die Schrift? "Abraham hat Gott geglaubt, und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet."

Jak 2:20 Willst du aber erkennen, du eitler Mensch, daß der Glaube ohne Werke tot sei?
Jak 2:21 Ist nicht Abraham, unser Vater, durch die Werke gerecht geworden, da er seinen Sohn Isaak auf dem Altar opferte?
Jak 2:22 Da siehst du, daß der Glaube mitgewirkt hat an seinen Werken, und durch die Werke ist der Glaube vollkommen geworden; Jak 2:23 und ist die Schrift erfüllt, die da spricht: "Abraham hat Gott geglaubt, und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet,"...
Jak 2:24 So sehet ihr nun, daß der Mensch durch die Werke gerecht wird, nicht durch den Glauben allein.
Jak 2:26 Denn gleichwie der Leib ohne Geist tot ist, also ist auch der Glaube ohne Werke tot. Jak 2:17 Also auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, ist er tot an ihm selber.

Jak 1:22 Seid aber Täter des Worts und nicht Hörer allein, wodurch ihr euch selbst betrügt.
Jak 1:25 Wer aber durchschaut in das vollkommene Gesetz der Freiheit und darin beharrt und ist nicht ein vergeßlicher Hörer, sondern ein Täter, der wird selig sein in seiner Tat.

Nun was meint ihr, ist eurer Meinung nach die Lösung dieses scheinbaren Paradoxums?

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