Warum ausgerechnet wir?

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solana

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Re: Warum ausgerechnet wir?

von solana am 04.05.2015 10:48

Hallo Pal
"Demut" ist sicherlich ein wichtiger Aspekt.
Ich würde den Begriff aber noch etwas weiter fassen: "Bereitschaft, zu empfangen" - und das nicht nur einmal, sondern in der ständigen Abhängigkeit bleiben.

Uns ist alles geschenkt "das Leben und volle Genüge". Aber nicht als unser "Besitz", wir können es nicht mitnehmen und für uns behalten.
Es ist und bleibt - für uns unverfügbar - in Gottes Hand.
Wenn wir uns in seine Hand begeben und darin bleiben, dann steht uns die ganze Fülle zur Verfügung.

So wie der Saft nur zu den Reben fliessen kann, wenn sie am Weinstock bleiben.
Und so wie nur der Baum, der an der Quelle verwurzelt ist, nicht verwelkt und Frucht bringt zu seiner Zeit.

Wenn man die Quelle verlässt, ist der Saft, der noch in einem ist, irgendwann zu Ende.

Und genau das ist es ja, was Gott seinem Volk vrgeworfen hat:

Jer 2,13 Denn mein Volk tut eine zwiefache Sünde: Mich, die lebendige Quelle, verlassen sie und machen sich Zisternen, die doch rissig sind und kein Wasser geben.

Leben haben wir nur, wenn wir es ununterbrochen von Gott empfangen.
Und wir Menschen - nach A&E's Fall - sind ja schon in die Gottferne hineingeboren, müssen also wieder zurück an die Quelle, bevor wir ganz "vertrocknet" sind, sind bereits "tot in unseren Übertreungen" und brauchen ein "Neuschöpfung durch Gottes Schöpferwort".

Und dieses Wort fällt bei uns Menschen auf unterschiedlich fruchtbaren Boden, der in unterschiedlicher Weise bereit dazu ist, es zu empfangen und sich entfalten zu lassen. Das Gleichnis kennst du ja.
Diese Bereitschaft, zu empfangen, setzt Demut voraus. Den Verzicht, sich einfach zu nehmen und meinen, darüber nach Belieben verfügen au können. Und die Erkenntnis, dass wir aus uns selbst heraus nichts sind und alles "eigene" loslassen müssen, um Platz zu machen für die Umgestaltung, die sein Schöpferwort in uns vollbringt.

Jes 55,11 so soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein: Es wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende.

Jesus hat es uns vorgemacht. Er, der nicht wie wir im "Tod der Übertretungen" steckte und seine göttliche Gestalt hätte sehr wohl einfach festhalten können.
Er hat uns dasmit auch ein Beispiel gegeben:

Phil 2,5 Seid so unter euch gesinnt, wie es auch der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht:
6 Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein,
7 sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt.

Ich denke, das ist es, was vielen im Weg steht: das Festhalten wollen an dem, was sie als ihr "Eigen" ansehen, den "Abglanz" des göttlichen Lichts in der Schöpfung - wie es in Röm 1 heisst "das Geschöpf verehrt und ihm gedient haben statt dem Schöpfer, der gelobt ist in Ewigkeit. Amen."
Das ist "Haschen nach dem Wind" in der Schöpfung, statt aus der Quelle zu trinken".

Diese Bereitschaft zu empfangen (mit allem, was sie impliziert: Loslassen, Demut, in der Abhängigkeit bleiben wollen usw) ist die Grundlage dafür, dass Gott in uns sein Werk vollbringen kann.

Aber ob das der einzige und hinreichende Grund für die Erwählung ist - das weiss nur Gott .....
Gruss
Solana
 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Beroeer

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Re: Warum ausgerechnet wir?

von Beroeer am 04.05.2015 10:43


Das verstehe ich nicht:

Pal: Dabei geht es gar nicht darum das Demut eine menschliche "Leistung" sei, sondern vielmehr eine innere Haltung, die alles gottwohlgefällige anzieht, wie ein Stück Eisen vom Magnet. Was meint ihr dazu?


Wenn ich diese Formulierung beachte:
Hio 22:29 Denn die sich demütigen, die erhöht er; und wer seine Augen niederschlägt, der wird genesen.
erkenne ich eine bewusste Entscheidung eines Menschen, die einer trifft weil er das will
und der andere nicht, weil er das nicht will.
Das könnte man als "Leistung" bezeichnen, denn das kann weh tun.

Den freien Willen hierzu hat Gott uns gegeben, mit aller Konsequenz.

Auch den freien Willen Willen zum Glauben zu kommen, oder selbigen abzulehen
mit aller Konsequenz.

Kann man biblisch gut belegen. Muss jeztz aber "nebenbei" arbeiten

LG Beroeer


Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.05.2015 10:44.

Cleopatra
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Re: Warum ausgerechnet wir?

von Cleopatra am 04.05.2015 10:40

Hallo Pal,

du stellst sehr tiefgehende Fragen, das finde ich gut.
Es zeigt, dass du dich sehr intensiv damit befasst.

Du fragst:

Meinst du Gott hat die "Gefäße des Zornes" - die für die Hölle bestimmt sind - wirklich irgendwann einmal geliebt?

Ja. Denn einige Verse wurden auch schon hier zitiert.
Gott liebt alle Menschen und es ist sein Wunsch, dass alle Menschen errettet werden.
Diese Verse exestieren ja eben auch. Und sie sagen die Wahrheit.

Sie haben SEINE vollen Widerwillen! - Sie sind nur dafür da, Gottes Geduld zu fordern, bis sie dem gerechten Gericht anheim fallen.

Lies mal die Verse kurz vor Römer 9, 21.
Dort wird sogar ein Beispiel genannt nämlich das Beispiel vom Pharao zu Moses Zeiten.
Ja, auch ihn hat Gott geliebt. Doch der Mann war böse, er selbst verhärtete manchmal sein Herz. Und noch vor der Geschichte mit den Plagen hatten die Israeliten ja schon gelitten unter seiner Herrschaft.
Danach verhärtete Gott sein Herz und sorgte dafür, dass alle Welt Gottes Macht sehen konnte zB eben durch die Plagen.

Ich finde auch die Verse sehr interessant, die deine Frage wohl betreffen.
Da ich es nicht besser erklären kann, lasse ich mal die Bibel sprechen:

Römer 9,
14 Was sollen wir nun sagen? Ist etwa Ungerechtigkeit bei Gott? Auf keinen Fall!
15 Denn er sagt zu Mose: "Ich werde mich erbarmen, wessen ich mich erbarme, und werde Mitleid haben, mit wem ich Mitleid habe."
16 So liegt es nun nicht an dem Wollenden, auch nicht an dem Laufenden, sondern an dem sich erbarmenden Gott.
17 Denn die Schrift sagt zum Pharao: "Eben hierzu habe ich dich erweckt, damit ich meine Macht an dir erweise und damit mein Name verkündigt werde auf der ganzen Erde."
18 Also nun: Wen er will, dessen erbarmt er sich, und wen er will, verhärtet er.

Lies mal Vers 16.... es scheint wohl eine Art der Sichtweise zu sein....?
Es geht um das Erbarmen...? Gäbe es denn Erbarmen, wenn alle gleich behandelt wären...?
Das denke ich gerade einfach mal laut, vielleicht lässt du dich ja darauf ein.

Und um deine Frage at all noch mit meinem Beispiel nach der Erkenntnis dieser Verse zu erweitern (meine Gedanken dazu hatte ich ja schon geschrieben):
Wenn ich auf meinen Hund angesprochen werde und seine Vorgeschichte bekannt wird, höre ich eher ein "der Hund hat es jetzt aber gut, dass du ihn aufgenommen und aufgepäppelt hast", weniger ein "die armen Hunde, für die du dich in dem Moment nicht entschieden hast, während du diesen hier genommen hast. Wer weiß, einige leben jetzt vielleicht garnicht mehr.... "



Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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Pal

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Re: Warum ausgerechnet wir?

von Pal am 04.05.2015 09:42

Liebe Cleo, das bei Gott nichts grundlos geschieht, ist mir klar. Obendrein bei Dingen die über die Unendlichkeit entscheiden. Da hat alles Grund und Ursache, und zwar kolossal wichtig.

Cleo:
Also- lieben tut Gott alle. Den einen mehr oder den anderen weniger lieben- das glaube ich nicht, habe es auch noch nicht irgendwo in der Bibel herauslesen können.
Ich lese:
Röm 9:21 Hat nicht ein Töpfer Macht, aus einem Klumpen zu machen ein Gefäß zu Ehren und das andere zu Unehren? Röm 9:22 Derhalben, da Gott wollte Zorn erzeigen und kundtun seine Macht, hat er mit großer Geduld getragen die Gefäße des Zorns, die da zugerichtet sind zur Verdammnis;

Meinst du Gott hat die "Gefäße des Zornes" - die für die Hölle bestimmt sind - wirklich irgendwann einmal geliebt?
Sie haben SEINE vollen Widerwillen! - Sie sind nur dafür da, Gottes Geduld zu fordern, bis sie dem gerechten Gericht anheim fallen.


An @ALLE!

Könntet ihr mir hier weiterhelfen:

Pal:

Vielleicht ist das die Lösung? -
Jak 4:6 Er gibt aber desto reichlicher Gnade. Darum sagt sie: "Gott widersteht den Hoffärtigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.
Angenommen der Sachverhalt wäre wie folgt:
Gott ist wie ein liebender Bräutigam, der die ganze Welt nach solchen "Bräuten" durchsucht, die in ihren Herzen eine gewisse Demut haben. Eine Demut sich selbst als nichtig und Gott als wichtig zu reflektieren.
So als Beispiel.
Ein Bräutigam, der sozusagen "seinen Typ" sucht. Bei dieser Suche durchforcht der Allwissende die Herzen der Menschen und schaut auf ihr Verhalten bereits, zeitlos, bevor sie überhaupt geboren sind!

Soweit so gut!
Dann hat dieser Bräutigam eine ganz eindeutige Abneigung gegen "Bräute":
Psa 101:5 ... ich mag den nicht, der stolzer Augen und hochmütigen Herzens ist!
Aber eine ausgesprochen Sympathie für
Psa 138:6 Denn der HERR ist hoch und sieht auf das Niedrige!
Hio 22:29 Denn die sich demütigen, die erhöht er; und wer seine Augen niederschlägt, der wird genesen.
Jes 57:15 Denn also spricht der Hohe und Erhabene, der ewiglich wohnt, des Name heilig ist: Der ich in der Höhe und im Heiligtum wohne und bei denen, die zerschlagenen und demütigen Geistes sind, auf daß ich erquicke den Geist der Gedemütigten und das Herz der Zerschlagenen.
Möglicherweise ist das ein ganz einfacher "Trudels-Kern" ?
Dabei geht es gar nicht darum das Demut eine menschliche "Leistung" sei, sondern vielmehr eine innere Haltung, die alles gottwohlgefällige anzieht, wie ein Stück Eisen vom Magnet.
Was meint ihr dazu?











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Cleopatra
Administrator

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Beiträge: 5180

Re: Warum ausgerechnet wir?

von Cleopatra am 04.05.2015 08:17

Wenn wir, grundlos gerettet wären, ok. Das könnte ich noch verdauen.

Das sagte ich nicht, lieber Pal.
Es gibt einen Grund. Wir haben eine Aufgabe.

Abe das dann auch die anderen grundlos in die Hölle kämen. ???? -

Glaube ich nämlich auch nicht.
Wer ist das Auserwählte Volk? Du? Nein? Wieso bist du dann trotzdem errettet?
Für wen ist Jesus gekommen? Für dich? Nein? Wieso bist du dann trotzdem errettet?
Was sagte jesus zur Samariterin am Brunnen?

Wäre es ein einzelnes Prinzip-Dingen, dann hätten auch wir keine Chance.
Aber Gott ist auch gnädig.

Also- lieben tut Gott alle. Den einen mehr oder den anderen weniger lieben- das glaube ich nicht, habe es auch noch nicht irgendwo in der Bibel herauslesen können.
Aber wenn Gott etwas vorhat, lässt er sich sogar von einem Abraham dazu überreden, Städte noch nicht zu zerstören, sondern erstmal nach der Anzahl der "Guten" zu schauen.
Dann lässt Gott auch bei Nicht-Israeliten die Chance zur Errettung.

Also grundlos findeich hier garnichts.
Ich finde nur eben auch keinen Hinweis in der Bibel nach einem festen Kriterium.
Vielleicht ist es ja eben wirklich einfach so, dass Gott uns am Besten kennt und weiß, wer wie in welcher Situation reagieren wird oder würde.
Seine Sicht ist doch so extrem anders und weiter als unsere.
Fakt ist- er wählt. Und er weiß, wieso.
Zufall oder grundlos ist es aber nicht.

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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emil
Gelöschter Benutzer

Re: Warum ausgerechnet wir?

von emil am 04.05.2015 08:10

Es ging zunächst um die Auserwählung.

Selbstverständlich bleibt alles Gnade. Doch kurz nach Joh. 6,44 kommt Joh. 6,47: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der hat ewiges Leben. Abgesehen davon, dass auch das selbstverständlich "unter der Gnade" liegt, gilt diese Gnade Joh. 3,16 Denn so [sehr]so, auf diese Weise.> hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat.

Wählt Gott alle Menschen aus, schenkt aber nur wenigen diese Gnade der Glaubens? Nein, die Gnade gilt jedem. Warum jemand diese "Rückmeldung an die Gnade" nicht geben kann, ist aber ein anderes Thema und hat m.E. mit der Auserwählung selbst nichts zu tun.

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Warum ausgerechnet wir?

von marjo am 04.05.2015 07:40

emil schrieb: Doch jeder hat heute noch die Möglichkeit, seiner Erwählung zu folgen und seiner Errettung "zuzustimmen".

Genau das denke ich nicht. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass Menschen die Möglichkeit haben der Errettung zuzustimmen. Wobei es natürlich drauf ankommt, was man alles unter "Zustimmung" versteht. Es bleibt alles Gnade. Wir können die Errettung ablehnen aber nicht aktiv verfolgen. Deshalb bleibt Joh 6,44 auch so wichtig. Dem Ziehen des Vaters hin zum Sohn nicht widerstehen, uns also nicht dagegen zu sträuben, ist das, was wir tun können.

Vielleicht als Beispiel das "Bodyflying" oder wie man das sonst nennt. Man legt sich in den vertikalen Luftstrom und schwebt so über dem Boden. Bei optimaler Haltung ist das recht Kraftschonend und über einige Minuten machbar. Auch wenn dieses Beispiel an vielen Ecken klemmt zu dem, was unsere Erlösung ausmacht. Wichtig ist hier nur, dass die Schwebeposition beim "Bodyflying" nicht ohne den Luftstrom machbar ist. Ebenso ist die Erlösung nicht ohne des Vaters Zug zum Sohn hin machbar. Sich gegen den "Strom" zu wehren ist dagegen sehr wohl machbar. Sowohl beim Bodyflying als auch bei der Erlösung.

gruß, marjo 

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Pal

65, Männlich

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Beiträge: 2513

Re: Warum ausgerechnet wir?

von Pal am 04.05.2015 07:28

emil
Wenn laut Bibel alle Menschen gleich sind ... Darum sind alle, darum ist jeder auserwählt. Aber nicht jeder wird die Antwort geben, die ihn retten kann. Ob jemand gerettet wird, hängt davon ab, ob er glauben will oder ob er nicht glauben will.
Sicher würde es uns immens schmeicheln, wenn wir sagen könnten, dass wir auserwählt wurden. Aber jeder von uns ist nur einer von Milliarden, die auserwählt worden sind, aber leider nur einer von vielleicht wenigen, die glauben wollen und darum wirklich gerettet sind.

Hallo emi, du meinst also das Heil/Unheil hängt vom menschlichem Willen ab.

Diese Ansicht wird von allerhand Bibelstellen gekontert.
Wie zB:
Röm 9:16 So liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen.
Phi 2:13 denn Gott ist es, der in euch sowohl das Wollen als auch das Vollbringen wirkt, nach Seinem Wohlgefallen.

Röm 11:7 Wie denn nun? Was Israel sucht, das erlangte es nicht; die Auserwählten aber erlangten es. Die andern sind verstockt,

(auch an @Christ90)
Wie gefällt dir eigentlich der Gedankengang von der Demut, die dann alles weitere (Glauben etc) in Gang setzt?

Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.05.2015 07:29.

christ90

34, Männlich

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Beiträge: 121

Re: Warum ausgerechnet wir?

von christ90 am 04.05.2015 03:09

@ Pal,

Zu deinen Eingangs gestellten Fragen:
„Warum wurde ausgerechnet ich (du sprichst hier von dir als einem Erretteten) so geliebt?"
„Warum wurden ausgerechnet wir (ich nehme an du meinst hier analog ebenso die Erretteten) so geliebt?"

Warum es sich bei dieser (Doppel)frage um eine der schwersten deines Christenlebens handelt erhellt sich mir nicht so ganz.

Das „ausgerechnet" kann man an dieser Stelle denke ich weglassen, zumal sich Gottes Liebe ja auf alle Menschen gleichermaßen bezieht; „...welcher will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen." 1 Tim 2,4.

Ich denke nicht, dass Gott in seiner Errettungsabsicht bestimmte Menschen anderen gegenüber von vornherein bevorzugt.

Um es anhand eines Beispiels zu verdeutlichen: Auch der Sachverhalt dass wir in Europa geboren wurden deutet in keiner Weise auf eine
Bevorzugung durch Gott, für die wir ihm in besonderer Weise dankbar sein müssten; vielmehr liegt dies einfach in der Natur der Sache (nur durch diese Eltern konnte Ich (in Europa) geboren werden; ebendies gilt natürlich für alle Menschen). Wir brauchen uns also nicht als in Gottes besonderer Gunst stehend und anderen Menschen gegenüber bevorzugt betrachten.

Die Antwort auf die Frage warum Gott (die Liebe) liebt, liegt ja schon in der Definition Gottes. Und diese Liebe äußert sich eben auch darin, dass er uns schuf und zu erretten beabsichtigt. Ich denke dies ist Grund genug dafür, weshalb wir so geliebt werden.


# War es eine Eigen-Leistung?  - Die Bibel sagt: Nein!
# Habe ich einen Vorzug? - Ich erkenne keinen!
# War es mein Verdienst? - Die Bibel sagt, Gnade ist unverdient!

Völlig korrekt.
  
# Kann es grundlos sein?

Der Grund, wie gesagt, liegt in Gott, ja ist Gott selbst.

 - Das wäre nicht gerecht, denen gegenüber, die verloren gehen! 


Gott liebt alle Menschen gleichermaßen dadurch, dass er ihren Willen akzeptiert. D. h. die einen liebt er dadurch, dass er ihnen den Himmel-, die anderen dadurch, dass er ihnen die Gottesferne („Hölle") gewährt.

Ich hoffe, ich konnte hiermit etwas Klarheit in dein denken bringen, das vermeintliche Dilemma ein Stück weit auflösen.

Falls noch Fragen offen sind kannst du sie gerne an mich richten.

Gruß

Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.05.2015 03:20.

alles.durch...

60, Weiblich

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Beiträge: 967

Re: Warum ausgerechnet wir?

von alles.durch.ihn am 03.05.2015 23:38

Danke für deine bedenkenswerten Antworten, emil!
Entschuldige, wenn ich mich "vergaloppoiert" habe. Ich bezog mich auf die von dir
zitierten Bibelstellen, die mich haben den Faden etwas weiterspinnen lassen.
Es gibt eben immer unterschiedliche Perspektiven, bzw. kommt es darauf an,
worauf man den Fokus richtet.
Ich verstehe aber, wie du es meinst und hab kein Problem  dazuzulernen.. :- )

Bis die Tage herzliche Grüße
alles.durch.ihn



 

..ich will den Herrn loben allezeit und seinen Namen preisen! <3


Antworten
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