Suche nach Beiträgen von Merciful

Erste Seite  |  «  |  1  ...  83  |  84  |  85  |  86  |  87  ...  243  |  »  |  Letzte Die Suche lieferte 2430 Ergebnisse:


Merciful

54, Männlich

  Urgestein

Beiträge: 2430

Re: Betrachtungen als Christ an Wochentagen

von Merciful am 06.09.2022 20:14

Vor einigen Jahren hielt ich in der Gemeinde eine Andacht zum Thema Engel.
 
Ich stelle sie hier einmal rein.
 
Einführung in das Thema
 
Wir leben in diesen Tagen im Advent. Weihnachten steht vor der Tür. Diese besondere Zeit der Erwartung ist für uns, denke ich, mit verschiedenen Assoziationen verknüpft. Advent – da denke ich an Kerzenlicht, leckere Plätzchen, Trubel und Hektik bei den letzten Besorgungen für die bevorstehenden Feiertage, Geschenke werden gekauft oder gebastelt, ein Weihnachtsbaum gesucht, Karten geschrieben und und und. Nicht zuletzt aber denke ich auch an die Engel, jene himmlischen Wesen, die den Thron Gottes umgeben und Gott anbeten, ihm lobsingen und ihm dienen. Engel, ob nun mit oder ohne Flügel, haben für uns Menschen eine wichtige Bedeutung. Sie vermitteln uns die Gegenwart Gottes. Sie überbringen uns Botschaften von Gott her. Sie leiten uns und führen uns. Sie schützen unser Leben.
 
Glauben wir aber, dass Engel da sind und wirken? Gehören die Engel nicht einer Zeit an, die längst vergangen ist? Können wir, die wir in einem Zeitalter leben, das von der Vernunft und von der Wissenschaft, von rationalem Denken, von Politik und Wirtschaft geprägt ist, noch immer an die Existenz der Engel glauben und von deren Wirken reden? Hat nicht jedes und alles in dieser Welt eine natürliche, erklärbare Ursache? Sind für die Entwicklung der Gesellschaft und der Staaten nicht einzig und allein die Entscheidungen der weltlichen Machthaber und das Begehren der großen und einflussreichen Unternehmen maßgeblich, die den Markt beherrschen und das Leben der kleinen Menschen bestimmen? Wo ist noch Platz für den so naiv daherkommenden Glauben an die Engel? Doch wohl höchstens noch in den Köpfen der Kleinkinder, die die Regeln und die Tatsachen der wirklichen Welt noch nicht kennengelernt haben!
 
Oder könnte nicht doch mehr daran sein? Tatsache ist, dass heutzutage viele Menschen einen neuen Hunger verspüren, hinter die sichtbare Wirklichkeit zu blicken.
Sie sind offen für religiöse Erfahrungen des Jenseitigen. Dies allein begründet aber noch nicht den Glauben an die Engel und auch nicht die ernsthafte Beschäftigung mit dem Thema „Engel". Wichtiger ist, dass die Bibel an sehr vielen Stellen die Engel erwähnt, die den Himmel bevölkern, Gott dienen und anbeten, die den Menschen in wichtigen Situationen in menschlicher Gestalt begegnen, Botschaften vermitteln, Schutz gewähren oder auch das Strafgericht Gottes vollziehen.
 
Im Verlauf dieses Gottesdienstes möchte ich mich mit euch und mit Ihnen mit diesem Thema, den Engeln, beschäftigen. Oder besser: ich möchte mit euch und mit Ihnen den Engeln Gottes begegnen. Denn dies schon einmal vorweg: Die Engel bekommt man nie wirklich in den Griff. Sie kommen und sie gehen. Manchmal bemerkt man sie nicht. Und wenn man erkennt, dass ein Engel da war, so ist er auch schon wieder entschwunden. Will man ihn festhalten, so fliegt er davon. Die Engel thematisieren ist insofern ein Problem: Diejenigen, die sich intensiv auf ihre Spuren geheftet haben, sagen, dass sie nur in der Begegnung erfahrbar sind. Engel stehen nicht still, so dass man sie untersuchen könnte. Freilich, wir Menschen versuchen die Engel irgendwie festzuhalten und in den Griff zu bekommen, so etwa in der Kunst. Doch letztlich handelt es sich hier immer nur um Schattenbilder. Engel – das ist Bewegung, das ist Ereignis, das ist Begegnung. Engel sind Botschaft. Haben sie ihre Botschaft ausgerichtet, so ist ihr Dienst getan und sie werden nicht mehr gesehen. Die Wirkung ihres Dienstes aber bleibt, denn er geschah in Raum und Zeit.
 
Wenn wir nun im Verlauf dieses Gottesdienstes einige Lesungen hören, eine Dia-Serie uns ansehen und einige biblische Aussagen bedenken werden, so stellt dies alles also nur einen winzigen Versuch dar, dem Geheimnis der Engel ein klein wenig auf die Spur zu kommen.

 
Andacht
 
Verschiedene Fragen mögen uns bewegen, wenn wir an die Engel denken: Gibt es Engel? Was sind Engel? Wie sehen Engel aus? Wohnen Engel nur im Himmel? Haben Engel, zumindest zeitweise, einen Körper? Können wir Menschen zu Engeln werden, da wo Gott durch uns eine Botschaft verkündet oder eine Tat der Liebe leistet? Wo und wann eigentlich ist der Glaube an Engel, die Vorstellung von den Engeln entstanden? Gab es in den damaligen Kulturvölkern auch außerhalb der Bibel Vorstellungen von himmlischen Wesen? Einige weitere Fragen klangen bereits in der Dia-Serie an.
 
Ich denke, es ist nicht meine Absicht, heute Morgen eine vollständige Lehre von den Engeln vor euch auszubreiten. Auch möchte ich nicht eingehen auf das, was im Bereich des Volksglaubens oder im Bereich der Esoterik über die Engel gedacht und ersonnen wird. Doch möchte ich anhand einiger Bibelstellen aufzeigen, dass die Bibel ganz selbstverständlich davon ausgeht, dass die Engel da sind und Gott dienen. Über 300 mal finden wir die Engel in der Bibel. Sie gehören zur Welt sowohl des Alten Testaments, als auch zur Welt des Neuen Testaments. Einerseits bilden die Engel (griech. Angeloi, deutsch Boten) den himmlischen Hofstaat Gottes. Die Cherubim und die Seraphim umgeben den Thron Gottes und beten Gott, den König, an. Andererseits aber können die Engel auch in menschlicher Gestalt auf Erden erscheinen, Gottes Gegenwart vermitteln, Botschaften überbringen, Hilfe leisten oder auch das Gericht Gottes vollstrecken. Mit Namen bekannt sind die Erzengel oder Engelsfürsten Gabriel und Michael. Gabriel erschien der Maria und kündigte ihr die Geburt Jesu Christi an. Michael wird in der Offenbarung an Johannes erwähnt. Er führt die himmlischen Heere an im Kampf gegen den Satan. Ich halte es für sinnvoll, an dieser Stelle die Bibel selbst zu Wort kommen zu lassen, um einen Eindruck davon zu erhalten, in welcher Art und Weise die Bibel von Engeln spricht. Ich beschränke mich hier auf zwei Texte aus dem Buch der Richter. Ich werde dann hier und da einzelne Beobachtungen hervorheben und für uns festhalten, wenn wir schon die Engel selbst nicht festzuhalten vermögen.
 
Lesung 1 (Bitte in der Bibel nachlesen!)
 
Richter 6,11-23
 
In dieser Geschichte begegnet Gideon dem Engel des HERRN, d.h. dem Engel Jahwes. Interessant, dass es einmal heißt, der Engel des HERRN sprach, und dann heißt es „der HERR sprach". Also Jahwe selbst. Der Engel vergegenwärtigt Jahwe, den Herrn. Der Engel hatte offenbar die Gestalt eines Menschen, genauer: die Gestalt eines Mannes, denn Gideon nennt ihn „Herr". Er setzte sich hin und sprach mit Gideon. Er hielt einen Stab in der Hand. Flügel hatte dieser Engel sicherlich nicht. Nichts deutet darauf hin, dass dieser Engel äußerlich irgendwie als himmlischer Bote erkennbar gewesen wäre. Im Verlauf des Gesprächs scheint Gideon aber zu verstehen, dass hier zumindest ein menschlicher Bote im Namen Gottes zu ihm spricht. Nachdem der Engel dann das Fleisch und das Brot offenbar in wundersamer Weise im Feuer verzehren ließ, erkannte Gideon den Mann als himmlischen Boten. Da aber hatte sich der Engel bereits dem Blick des Gideon entzogen. Seine Botschaft war ausgerichtet. Rettung hatte er verkündigt und den Gideon ermutigt, sein Volk aus der Bedrängnis zu befreien.
 
Lesung 2 (Bitte in der Bibel nachlesen!)
 
Richter 13,1-24
 
Eine Frau ist unfruchtbar. Sie hat keine Kinder. Eine große Not und ein schweres Schicksal, besonders in der damaligen Zeit. Ein Mann begegnet ihr, er spricht mit ihr, er kündigt ihr die bevorstehende Geburt eines Sohnes an. Dieser soll vom Mutterleibe an ein Geweihter Gottes sein und er soll Israel erretten aus der Hand der Feinde. Anders als in der vorherigen Geschichte bemerkt die Frau das Aussehen des Mannes und nennt es „erschreckend". Er sehe aus wie der Engel Gottes, teilt sie ihrem Mann mit. Doch auch hier entwickelt sich ein Gespräch, wie Menschen miteinander sprechen. Auch hier liegt beides dicht beieinander: Einerseits die Menschlichkeit des göttlichen Boten, die das Gespräch ermöglicht. Andererseits das Ahnen der Menschen, dass hier ein Bote Gottes im Namen Gottes spricht. Sie wollen ihn ehren. Sie wollen ihn gern (wörtlich:) „hierbehalten", sie möchten seinen Namen wissen, sprich sie wollen ihn irgendwie zu fassen kriegen. Der Engel aber lenkt die Aufmerksamkeit von sich weg und auf den HERRN hin, der ihn gesandt hat. Und erst als der Engel in geheimnisvoller Weise im Feuer des Altars auffährt, erkennen die Menschen den Mann als himmlischen Boten. Deutlicher noch als in der vorherigen Geschichte wird hier die Sorge der Menschen sichtbar, sie könnten sterben, da sie Gott selbst gesehen hätten. Auch hier also vergegenwärtigte der Engel in menschlicher Gestalt den Schöpfer des Himmels und der Erde.
 
Beide Texte spielen in einem bestimmten Kontext. Menschen des Volkes Israel begegnen dem Engel des HERRN. Seine Botschaft zielt auf Errettung. Gott heilt die Not der Menschen. Und Gott vollführt seinen Plan, der mit der Schöpfung und mit der Geschichte des Abraham und seinen Nachkommen begann.
 
Es ist nun leider nicht die Zeit, die vielen Stellen der Bibel zu untersuchen, in denen sie das Wirken der Engel im Dienste Gottes bezeugt. Es kann nur angedeutet werden, dass Gott durch die Engel seine Worte und sein Gesetz damals den Erzvätern und dem Mose geoffenbart hat. Zwei Engel führten den Lot und seine Töchter aus der Stadt des Verderbens. Es war der Engel des HERRN, durch welchen Gott sein Volk auf seiner Wanderung durch die Wüste begleitete. Ein Engel erschien dem Elia und stärkte ihn. Ein Engel ging mit den Freunden des Daniel in den Feuerofen und bewahrte ihr Leben. Ein Engel hielt den Löwen das Maul zu und rettete Daniel in der Grube. Engel erschienen der Maria, dem Josef und den Hirten. In der Wohnstube, im Traum und vom Himmel her. Engel verkündigten den Weg des Herrn Jesus. Engel dienten Jesus in der Wüste. Ein Engel stärkte Jesus im Garten Gethsemane. Engel verkündigten den Frauen am Grabe den Auferstandenen. Ein Engel befreite den Petrus aus dem Gefängnis. Und mit den Engeln wird einst der Herr wiederkommen in Herrlichkeit, die Gerechten von den Bösen zu trennen.
 
Ich habe es eingangs erwähnt, ich habe nicht die Absicht eine vollständige Lehre von den Engeln zu präsentieren. Dazu ist das Thema zu schwer und zu groß. Ich möchte nur ein wenig sensibel machen für die Wirklichkeit der Engel, durch welche Gott sich uns, ich denke: auch heute noch, mitteilt. Ich möchte zum Fragen und Nachdenken anregen. Nicht, dass wir die Engel nun verehren und anbeten sollen. Doch sollten wir der himmlischen Welt mit Ehrfurcht begegnen. Gott hat die Engel zum Dienst bestellt. Zum Dienst um derer willen, die das Heil, das ewige Leben in der neuen Welt Gottes, erben sollen. Es ist zudem in den Aussagen der Bibel begründet, dass die Sünde, die Auflehnung gegen Gott, in der himmlischen Welt ihren Anfang nahm. Wir kämpfen nicht mit Fleisch und Blut, mahnte der Apostel Paulus. Die Macht der Verführung und die Mächte der Bosheit haben ebenso wie die Engel ihren Wohnsitz in der geistigen Welt. Darum, so die Mahnung des Apostels, ziehet an die Waffenrüstung Gottes: Glaube, Hoffnung, Liebe, Geduld. Ich denke, wir tun gut daran, wenn wir nicht einzig unsere eigenen Möglichkeiten kennen, sondern mit dem Dienst und der Hilfe der göttlichen Diener rechnen!
 
Merciful

Antworten Zuletzt bearbeitet am 07.09.2022 07:09.

Merciful

54, Männlich

  Urgestein

Beiträge: 2430

Re: Projekt Bibel 2022

von Merciful am 06.09.2022 12:18

Wir lesen heute, am 06. September 2022, im Buch Hiob 19,01 - 19,04.
 
Da antwortete Hiob folgendermaßen:
Wie lange wollt ihr mein Herz noch betrüben und mich mit Reden martern?
Schon zehnmal habt ihr mich geschmäht; ihr schämt euch nicht, mir wehzutun!
Und hätte ich mich wirklich verfehlt, so wäre doch meine Verfehlung meine eigene Sache.
 
(Hiob 19,1-4; Menge Bibel 1939)
 
Merciful

Antworten

Merciful

54, Männlich

  Urgestein

Beiträge: 2430

Re: Projekt Bibel 2022

von Merciful am 05.09.2022 19:01

Wir lesen heute, am 05. September 2022, im Buch Hiob 18,16 - 18,21.
 
Unten verdorren seine Wurzeln, und oben verwelken seine Zweige.
 
Das Andenken an ihn verschwindet von der Erde, und kein Name verbleibt ihm draußen weit und breit;
er stößt ihn aus dem Licht in die Finsternis hinaus und verjagt ihn vom Erdenrund.
 
Kein Sohn und kein Enkel bleibt ihm in seinem Volk erhalten,
und kein Überlebender findet sich in seinen Wohnsitzen.
 
Ob seinem Gerichtstage schaudern die im Westen Wohnenden, und die Leute im Osten erfaßt Entsetzen.
 
Ja, so ergeht es den Wohnungen des Frevlers und so der Stätte des Gottesverächters!
 
(Hiob 18,16-21; Menge Bibel 1939)
 
Merciful

Antworten

Merciful

54, Männlich

  Urgestein

Beiträge: 2430

Re: Wahrheit im Evangelium nach Johannes

von Merciful am 03.09.2022 21:43

Wahrheit bezieht sich in der Bibel weniger auf Aussagen.
 
Vielmehr auf Personen und deren Wahrhaftigkeit.
 
Gottes Wahrheit ist seine Treue zu Israel.
 
Im Evangelium kann Jesus sagen: Ich bin die Wahrheit.
 
Christen werden in die Wahrheit geleitet.
 
Das ist: In die Gemeinschaft mit Gott gebracht.
 
Das Verständnis von Aussagen erfordert häufig zusätzliche Informationen.
 
Das Beispiel von chestnut (Beschaffenheit eines Spiegels in der Antike) zeigt dies sehr eindrücklich.
 
Die Bedeutung einzelner Bibelverse erschließt sich häufig erst durch Kenntnisse der Sprache und Geschichte.
 
In der hebräischen Sprache gehören Glaube, Treue, Wahrheit zusammen.
 
Gott ist glaubwürdig, da er sich beständig seinem Volk zuwendet in bleibender Verbundenheit.
 
Innerhalb der Bundesgemeinschaft beweist er seine verlässliche Bundestreue.
 
Der Glaube ist die angemessene Erwiderung der Treue Gottes.
 
In der Wahrheit wird Gott als Liebe wahrgenommen und erkannt.
 
Somit kann der Glaube in der Liebe tätig werden als Antwort auf Gottes Liebe und Zuwendung.
 
Merciful

Antworten

Merciful

54, Männlich

  Urgestein

Beiträge: 2430

Re: Projekt Bibel 2022

von Merciful am 03.09.2022 17:37

Wir lesen heute, am 03. September 2022, im Buch Hiob 18,11 - 18,15.
 
Ringsum ängstigen ihn Schrecknisse und hetzen ihn auf Schritt und Tritt.
Das ihm bestimmte Unheil hungert nach ihm, und das Verderben steht zu seinem Sturz bereit.
Es frißt die Glieder seines Leibes, es frißt seine Glieder der erstgeborene Sohn des Todes.
 
Herausgerissen wird er aus seinem Zelt, wo er sich sicher fühlte,
und es treibt ihn hin zum König der Schrecken.
In seinem Zelt haust eine Bewohnerschaft, die nicht zu ihm gehört;
Schwefel wird auf seine Wohnstätte gestreut.
 
(Hiob 18,11-15; Menge Bibel 1939)
 
Merciful

Antworten

Merciful

54, Männlich

  Urgestein

Beiträge: 2430

Re: Wahrheit im Evangelium nach Johannes

von Merciful am 03.09.2022 13:34

Doch ihr habt die Salbung von dem, der heilig ist, und habt alle das Wissen.
 
(1. Johannes 2,20; Lutherbibel 2017 [(C) Deutsche Bibelgesellschaft])
 
Die Formulierung 'und wisst alles' ist missverständlich.
 
Ich persönlich weiß sehr vieles nicht.
 
Dies gilt aber für jeden Menschen.
 
Zur Wahrheit gehört auch Demut.
 
Gottes Geist leitet uns in die Wahrheit.
 
Somit auch in die Demut.
 
'Und wisst alles' bedeutet nicht 'Allwissenheit'.
 
Allwissenheit ist eine Eigenschaft Gottes.
 
Wir sind kleine Menschen und keineswegs allwissend.
 
Jenes Wissen bezieht sich auf Jesus Christus.
 
Wir bekennen, dass er der Sohn Gottes ist, der König Israels und Kyrios der Gemeinde Gottes.
 
Merciful

Antworten

Merciful

54, Männlich

  Urgestein

Beiträge: 2430

Re: Gedanken zum: Das Gleichnis vom anvertrauten Geld

von Merciful am 03.09.2022 11:57

Sara schrieb: Mein Denken ist (noch) immer sehr vom "richtig machen" geprägt.

Liebe Sara,
 
dies ist ja auch gut so.
 
Es ist verständlich, dass wir Menschen es uns wünschen, Gott ausschließlich als den liebenden Vater zu sehen.
 
Der uns liebt, weil er die Liebe ist und wir seine Geschöpfe sind.
 
In der Erzählung etwa vom verlorenen Sohn begegnet Gott als liebender Vater.
 
Der seinen Sohn annimmt, liebt und ihm vergibt - obwohl dieser das Erbe sinnlos vergeudet hatte.
 
Der Sohn hatte sich nicht als 'tüchtiger Knecht' erwiesen, der die ihm anvertrauten Gaben vermehrt hätte.
 
Die Rede Jesu von Gott ist also auch nicht einheitlich - wenn man dies so sagen darf.
 
In jenem Gleichnis haben die tüchtigen Knechte Lob von ihrem Herrn erhalten.
 
An einer anderen Stelle sagt Jesus:
 
So auch ihr! Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist, so sprecht:
Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren.
 
(Evangelium nach Lukas 17,10; Lutherbibel 2017 [(C) Deutsche Bibelgesellschaft])
 
Hier erhalten die Knechte nicht einmal ein Lob.
 
Vielmehr sollen sie sich selbst unnütze Knechte heißen, die lediglich taten, was sie zu tun schuldig waren.
 
Insofern: Jesus verkündigt Gott sowohl als den seine Kinder liebenden Vater -
 
als auch als den seinen Geschöpfen und Knechten gebietenden Herrn des Himmels und der Erde.
 
Daher ist es gut und richtig, wenn wir auf Gott vertrauen, der uns in Christus annimmt und liebt -
 
und zugleich seine Gebote achten und befolgen.
 
Merciful

Antworten Zuletzt bearbeitet am 03.09.2022 12:01.

Merciful

54, Männlich

  Urgestein

Beiträge: 2430

Re: Wahrheit im Evangelium nach Johannes

von Merciful am 02.09.2022 21:20

Leah schrieb: Wir erkennen Stückweise, aber die einzelnen Stücke durchaus exakt und genau, ...

Denn jetzt sehen wir alles in einem Spiegel, in rätselhafter Gestalt, dann aber von Angesicht zu Angesicht.
Jetzt ist mein Erkennen Stückwerk, dann aber werde ich ganz erkennen, wie ich auch ganz erkannt worden bin.
 
(1. Korinther 13,12; Zürcher Bibel 2007)
 
Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunklen Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht.
Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin.
 
(1. Korinther 13,12; Lutherbibel 2017 [(C) Deutsche Bibelgesellschaft])
 
'Rätselhafte Gestalt' und 'dunkles Bild' klingen aber nicht gerade nach 'exakt und genau'.
 
Merciful

Antworten

Merciful

54, Männlich

  Urgestein

Beiträge: 2430

Wahrheit im Evangelium nach Johannes

von Merciful am 02.09.2022 18:29

Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen ist, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten;
denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was er hören wird, wird er reden,
und das Kommende wird er euch verkündigen.
 
(Johannes 16,13; Elberfelder Bibel 2006)
 
Wenn er aber kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in der ganzen Wahrheit leiten;
denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was er hören wird, wird er reden,
und was kommen wird, wird er euch kundtun.
 
(Johannes 16,13; Zürcher Bibel 2007)
 
Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in der ganzen Wahrheit leiten.
Denn er wird nicht aus sich selbst heraus reden, sondern er wird reden, was er hört,
und euch verkünden, was kommen wird.
 
(Johannes 16,13; Einheitsübersetzung 2016)
 
Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in aller Wahrheit leiten.
Denn er wird nicht aus sich selber reden; sondern was er hören wird, das wird er reden,
und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen.
 
(Johannes 16,13; Lutherbibel 2017)
 
Vom Wortlaut her war mir die Übersetzung, die die Elberfelder Bibel hier gibt, vertraut. Sowohl die Elberfelder Bibel als auch die Zürcher Bibel weisen darauf hin, dass die hier hervorgehobenen Unterschiede auf unterschiedlichen Textüberlieferungen beruhen.
 
Ich vermute, dass dieses Wort Jesu häufig missverstanden worden ist. Denn es geht hier doch wohl eher nicht darum, in die ganze Lehre Jesu und der Apostel geleitet zu werden. Noch weniger werden Jünger in der Nachfolge Jesu allwissend.
 
Das menschliche Erkennen und Verstehen bleiben Stückwerk (1. Korinther 13,9) und die grundsätzliche Begrenztheit des Menschen bleibt dessen Merkmal, solange er auf Erden weilt.
 
Zudem werden Christen durch die Nachfolge Jesu und das Wirken des Geistes nicht automatisch zu Experten in sämtlichen Bereichen und auf allen Gebieten des Lebens.
 
Daher stellt sich mir aber die Frage: Wenn ich etwa auf solchen Gebieten wie der Geographie, der Geschichte, der Mathematik oder der Physik lerne und mir Kenntnisse anzueignen suche - bin ich dann unter Umständen quasi auf mich allein gestellt?
 
Denn das Wirken des Geistes zielt nach meinem Verständnis vornehmlich auf Sündenerkenntnis und Gemeinschaft mit Gott, auf Wachstum im Glauben (Erkenntnis, Früchte, Gaben), Heiligung und Bewahrung auf dem Weg des Lebens.
 
Diese Gemeinschaft bedeutet Gemeinschaft im Licht und in der Wahrheit - sie erfordert von den Jüngern und Jüngerinnen Jesu sowohl Demut und Wahrhaftigkeit als auch Liebe und Treue zu Gott.
 
Allerdings lese ich auch:
 
Und der HERR redete mit Mose und sprach:
Siehe, ich habe mit Namen berufen Bezalel, den Sohn Uris, des Sohnes Hurs, vom Stamm Juda,
und habe ihn erfüllt mit dem Geist Gottes, mit Weisheit und Verstand und Erkenntnis
und mit allerlei Fertigkeiten, kunstreich zu arbeiten in Gold, Silber, Bronze,
kunstreich Steine zu schneiden und einzusetzen
und kunstreich zu schnitzen in Holz,
um jede Arbeit zu vollbringen.
 
(2. Mose 31,1-5; Lutherbibel 2017 [(C) Deutsche Bibelgesellschaft])
 
Merciful

Antworten

Merciful

54, Männlich

  Urgestein

Beiträge: 2430

Re: Projekt Bibel 2022

von Merciful am 02.09.2022 17:19

Wir lesen heute, am 02. September 2022, im Buch Hiob 18,05 - 18,10.
 
Jawohl, das Licht des Frevlers wird erlöschen
und die Flamme seines Herdfeuers nicht mehr leuchten;
das Licht wird dunkel werden in seinem Zelt, und seine Leuchte erlischt über ihm;
seine sonst so rüstigen Schritte werden kurz, und seine eigenen Anschläge bringen ihn zu Fall;
denn er wird von seinen eigenen Füßen ins Netz getrieben, und auf Fallgittern wandelt er dahin.
 
Die Schlinge erfaßt seine Ferse, der Fallstrick hält ihn fest;
am Boden liegt das Fanggarn für ihn verborgen, und die Falle wartet seiner auf dem Pfade.
 
(Hiob 18,5-10; Menge Bibel 1939)
 
Merciful

Antworten Zuletzt bearbeitet am 02.09.2022 17:20.
Erste Seite  |  «  |  1  ...  83  |  84  |  85  |  86  |  87  ...  243  |  »  |  Letzte

« zurück zur vorherigen Seite