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nusskeks

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Re: Erfahrung mit dämonischer Belastung/Besetzung – Austausch gesucht

von nusskeks am 30.05.2025 09:19

Dieser Thread sollte anscheinend nicht ein Dikussionsthema eröffnen. Daher war ich anfangs nicht sicher, ob ich auf Argo reagieren soll. Ich machs einfach mal trotzdem:


Hallo Argo,


vielen Dank für deinen Beitrag – besonders für die Offenheit über deine eigenen Erfahrungen und die deines Enkels. Es ist wirklich wichtig, wie du sagst, zwischen psychischer Belastung und möglicher geistlicher Beeinflussung sehr sorgfältig zu unterscheiden. Nicht jede Angst oder Stimme ist automatisch dämonisch – und nicht jede dämonische Wirkung zeigt sich spektakulär. Hier ist viel Gebet, Weisheit und gegebenenfalls medizinisch-therapeutische Begleitung nötig.

Ich möchte ergänzen, was die Bibel über den Teufel und seine Macht sagt – und auch über die Hoffnung, die wir in Christus haben:

1. Der Teufel ist real, aber nicht allmächtig.
Die Bibel beschreibt Satan als „Verkläger der Brüder" (Offb 12,10), als „Vater der Lüge" (Joh 8,44) und als einen brüllenden Löwen, der sucht, wen er verschlingen kann (1Pet 5,8). Aber: Er ist ein geschaffenes Wesen, kein Gegengott. Er kann nur so weit wirken, wie Gott es zulässt (Hiob 1,12; Lk 22,31–32).

2. Jesu Sieg ist vollkommen – auch über dämonische Mächte.
Der Sohn Gottes ist erschienen, um die Werke des Teufels zu zerstören." (1Joh 3,8)
Wer zu Jesus gehört, braucht sich nicht zu fürchten. In seinem Namen haben wir Autorität über das Böse (Lk 10,19) – nicht aus eigener Kraft, sondern durch ihn.
Größer ist der, der in euch ist, als der, der in der Welt ist." (1Joh 4,4)

3. Der Heilige Geist gibt Unterscheidung.
Ob etwas seelisch oder geistlich ist – manchmal beides – erkennt man oft nicht sofort. Aber Gott schenkt seinen Kindern „Unterscheidung der Geister" (1Kor 12,10). Und er hat uns nicht einen Geist der Furcht gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit (2Tim 1,7).

Deshalb finde ich deinen Hinweis gut, frühzeitig Hilfe zu suchen. Und noch wichtiger: sich im Gebet an Jesus zu wenden, der befreien kann. Nicht jeder Weg führt über eine Psychotherapie – aber manchmal ist das eine hilfreiche Begleitung, gerade wenn keine offensichtliche Sünde oder Bindung vorliegt.

Danke, dass du dich hier so offen einbringst. Möge Gott deinem Enkel weiterhin Ruhe, Schutz und ein starkes Herz schenken!

Zum Thema könnte man aus Sicht der Bibel noch viel mehr schreiben, aber ich lasse es erstmal dabei bewenden.

gruß
nk

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nusskeks

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Re: DIE UNGERECHTIGKEIT

von nusskeks am 30.05.2025 09:10

Moin Argo,


vielen Dank für deine ausführliche Rückmeldung – und für dein ernsthaftes Ringen um das, was gut, gerecht und wahrhaftig ist. Gerade weil uns das Evangelium nicht zu Gleichgültigkeit führen darf, finde ich es wichtig, genau hinzuschauen, was die Bibel über Rechtfertigung und Gehorsam sagt – auch dort, wo es scheinbar widersprüchlich wirkt.

Du fragst, ob wir, wenn wir an Jesus glauben, „nichts mehr tun müssen" – und ob Gott nicht trotzdem etwas von uns verlangt. Und du hast völlig recht: Glaube ist nie passiv. Echter Glaube zeigt sich im Leben (Jak 2,17). Und doch: Die Bibel unterscheidet klar zwischen dem, was (oder wer) uns rettet, und dem, was aus der Rettung folgt.

🔑 1. Rechtfertigung ist Gottes Werk – nicht unseres
Du schreibst: „Gott verlangt von dir doch Rechtfertigung, weil du Sünder bist."

Hier würde ich gerne präzisieren: Gott verlangt Gerechtigkeit – ja. Aber weil niemand sie erfüllen kann, hat Jesus selbst sie für uns erfüllt. Die Bibel sagt nicht: „Du sollst dich rechtfertigen", sondern:

„So sind wir nun gerechtfertigt durch den Glauben und haben Frieden mit Gott." (Röm 5,1)
„Denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde" (Röm 3,20) – nicht Rechtfertigung.

Das ist das Wunder des Evangeliums: Rechtfertigung ist ein Gnadenakt Gottes, nicht das Ergebnis unseres Bemühens. Wenn ich mich selbst rechtfertigen müsste – vor dem heiligen Gott –, wäre ich verloren. Aber in Jesus wurde meine Schuld getragen, und ich darf vor Gott stehen „als hätte ich nie gesündigt" – obwohl ich es habe.

📜 2. Das Gesetz hat nicht die Macht, zu retten
Du zitierst Römer 3,31 – „wir schaffen das Gesetz nicht ab, sondern bestätigen es". Ja, das stimmt! Aber in welchem Sinn?

Nicht, weil wir es „halten könnten", sondern weil Jesus es vollkommen erfüllt hat. (Mt 5,17)
Durch den Glauben erkennen wir an, dass das Gesetz gut ist – aber dass nur Christus es halten konnte.
Und in ihm sind wir nun „dem Gesetz gestorben" (Röm 7,4), damit wir „Frucht für Gott bringen".

Das bedeutet: Der Gläubige lebt nicht gesetzlos – aber nicht mehr unter dem (Fluch des) Gesetz(es, Gal 3) als Verdienstweg zu Gott. Sondern unter der Gnade (Röm 6,14).

🔄 3. Der neue Gehorsam kommt aus der Gnade, nicht zur Gnade
Du hast recht: Wer glaubt, wird sich verändern. Das Neue Testament spricht oft davon:

„Wer den Herrn liebt, hält seine Gebote" (Joh 14,15)
„Der Gerechte wird aus Glauben leben" (Hab 2,4; Röm 1,17)

Aber diese Werke sind Frucht (also Ergebnis), nicht Bedingung der Annahme. Zuerst kommt das neue Leben, dann folgt ein verändertes Herz, Gewissen und Verhalten – durch den Heiligen Geist, der in uns wohnt (vgl. Hes 36,26–27).

🙏 Fazit
Ja, wir leben in einer gefallenen Welt. Und ja, auch Christen sündigen. Aber die Hoffnung der Bibel ist nicht, dass wir uns irgendwie selbst verbessern – sondern dass Jesus uns stellvertretend gerecht gemacht hat, ein für alle Mal (Hebr 10,14). Und aus dieser Gnade wächst dann das neue Leben.

Ich danke dir für deine ehrlichen Gedanken – vielleicht haben wir nicht alles gleich verstanden, aber ich glaube, dass wir beide suchen, dem Herrn zu gefallen. Und darum lohnt es sich, über das Zentrum des Evangeliums immer wieder neu zu staunen:

„Christus ist das Ende des Gesetzes zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt." (Röm 10,4)

gruß
nk

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nusskeks

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Re: DIE UNGERECHTIGKEIT

von nusskeks am 29.05.2025 09:46

Dann also mal etwas grundsätzlicher zum Thema Rechtfertigung.


Immer wieder taucht in Gesprächen über Glaube, Nachfolge und Heiligung – manchmal ganz nebenbei – das Wort Rechtfertigung auf. Manche meinen damit, dass wir unser Leben so führen sollten, dass wir uns vor Gott "nicht schämen müssen", andere denken eher an eine „Verteidigung" unseres Gewissens oder unserer Werke. Aber was meint die Bibel, wenn sie von Rechtfertigung spricht?

Ich möchte hier versuchen, das kurz und klar zusammenzufassen – nicht aus theologischer Neugier, sondern weil es eine der zentralen Aussagen der Bibel ist, auf der unser ganzes Vertrauen zu Gott ruht.

📖 1. Was bedeutet „Rechtfertigung"?
Das griechische Wort δικαιόω (dikaióō) bedeutet: für gerecht erklären, freisprechen, als gerecht behandeln. Es kommt aus dem juristischen Bereich – also aus dem Gerichtswesen. Rechtfertigung ist ein Urteil Gottes über einen Menschen:
Nicht „du bist unschuldig", sondern: „Ich erkläre dich trotz deiner Schuld für gerecht – aufgrund eines anderen: Jesus Christus."

👉 „Denn alle haben gesündigt und erlangen nicht die Herrlichkeit Gottes, und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist." (Röm 3,23–24)

🙏 2. Wie geschieht Rechtfertigung?
Nicht durch Werke, also nicht durch unsere Frömmigkeit, unsere guten Absichten oder unser Gewissen, sondern allein durch den Glauben an Jesus Christus.

„Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus." (Röm 5,1)

Das bedeutet: Ich darf aufhören, mich selbst vor Gott „zu rechtfertigen". Ich darf bekennen, dass ich verloren bin – und genau dort begegnet mir Gottes Gnade. Er spricht mich gerecht, weil Christus für mich gestorben ist.

🪧 3. Rechtfertigung ≠ Heiligung
Die Bibel unterscheidet klar:

Rechtfertigung                               Heiligung
Einmaliger Akt                         Lebenslanger Prozess
Gottes Urteil über mich              Gottes Werk in mir
Durch den Glauben allein        In der Kraft des Geistes
Frei von Schuld                   Wachsende Christusähnlichkeit

Beide gehören zusammen – aber sie dürfen nicht vermischt werden. Sonst wird die Gnade zur Leistung oder die Heiligung zur Qual.

❤️ 4. Wozu führt Rechtfertigung?
Zu Frieden mit Gott (Röm 5,1)
Zu Freude in der Hoffnung (Röm 5,2)
Zu einer neuen Identität als Kind Gottes (Röm 8,15–16)
Und letztlich zur Gewissheit: „So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind." (Röm 8,1)

🧭 Fazit
Rechtfertigung ist die gute Nachricht des Evangeliums. Sie sagt uns: Du musst dich nicht mehr beweisen. Du darfst glauben. Christus ist genug – und in ihm bist du angenommen, gerecht gesprochen und für die Ewigkeit geborgen.

Wenn ihr mögt, können wir gemeinsam über biblische Stellen sprechen, wo das noch deutlicher wird – oder über Fragen, die ihr damit verbindet.

gruß
nk

p.s. Falls es zu Thread-Fremd wird, sorry dafür.

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nusskeks

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Re: Israel braucht unser Gebet. Terror , Gazarstreifen , Jerusalem

von nusskeks am 28.05.2025 21:55

Von diesen 58 Menschen sollen 20 voraussichtlich noch am Leben sein. Ich hoffe es sind mehr.

Gruß
nk

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nusskeks

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Re: DIE UNGERECHTIGKEIT

von nusskeks am 28.05.2025 21:22

Hallo Argo,

vielen Dank, dass du deine persönlichen Erfahrungen geteilt hast. Es ist schön zu hören, dass dir die Beziehung zu deinem Nachbarn so wertvoll war – trotz Reibungen. Und es ist kostbar, wenn Versöhnung möglich wird und Menschen sich verändern.
Was du beschreibst, zeigt, wie komplex menschliches Verhalten ist – und dass wir uns selbst manchmal kaum verstehen.

Ein Gedanke von dir hat mich besonders angesprochen:

„Jesus ist in uns und hilft uns dabei, wenn wir richtig handeln.“

Aus biblischer Sicht möchte ich das gern noch ergänzen – vielleicht auch etwas korrigieren. In der Bibel ist es nicht so, dass Jesus erst „hilft, wenn wir richtig handeln“. Im Gegenteil:

„Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.“ (Röm 5,8)

Das Evangelium sagt: Jesus kam gerade deshalb, weil wir eben nicht richtig handeln konnten. Unser Herz ist von Natur aus nicht im Einklang mit Gott (Jer 17,9), und wir neigen oft dazu, Schuld von uns zu weisen – auf andere oder sogar auf „den Teufel“, wie dein Nachbar es tat.

Aber Gott ruft uns dazu, unsere eigene Verantwortung zu erkennen, Schuld nicht zu entschuldigen, sondern zu bekennen – und darin echte Veränderung zu erleben:

„Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“ (1 Joh 1,9)

Heiligung beginnt nicht damit, dass wir „Meister des Lebens“ werden, sondern damit, dass wir erkennen:
Ich brauche Jesus – ganz. Nicht nur als Helfer, sondern als meinen Herrn, Erlöser, Lehrer und Kraftquelle. Erst dann kann der Heilige Geist wirklich in uns wirken – nicht nur, um uns besser zu machen, sondern um uns neu zu machen.

Du schreibst, dein Freund habe sich über die Jahre verändert. Das ist schön zu hören. Wenn diese Veränderung aber wirklich aus dem Geist Gottes kam, dann nicht, weil er sich selbst gemeistert hat, sondern weil Gott in ihm gewirkt hat – vielleicht auch durch deine Geduld und Liebe zu ihm.

Ich wünsche dir, dass du den Unterschied zwischen eigener Anstrengung und echter Gnade noch tiefer erfährst. Denn der Weg zu einem Leben, das Gott gefällt, beginnt nicht mit Meisterschaft – sondern mit Demut.


Gruß
nk

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nusskeks

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Re: Dem Frieden sowie der Heiligung nachjagen - - -

von nusskeks am 28.05.2025 15:47

Ich finde, beim Thema Heiligung ist es hilfreich, eine biblische Unterscheidung zu beachten. In der Bibel wird Heiligung nicht nur als ein Prozess verstanden, sondern auch als ein Zustand – oder anders gesagt: Heiligung beginnt mit einer Veränderung der Zugehörigkeit, nicht mit einer Veränderung des Verhaltens.


1. Gott heiligt uns zuerst durch seine Gnade – Stellung / Identität

Heiligung beginnt damit, dass ein Mensch von Gott zu Jesus gezogen wird (vgl. Joh 6,44), Vergebung durch das Blut Jesu empfängt (Hebr 13,12) und durch den Heiligen Geist versiegelt wird (Eph 1,13).
Er gehört dann nicht mehr zur Welt, sondern ist in das Reich Christi versetzt worden (Kol 1,13). Diese erste Heiligung ist eine Aussonderung für Gott – eine neue Identität: Kind Gottes, Bürger des Himmels, Tempel des Heiligen Geistes (1 Kor 6,11; 1 Petr 2,9).


2. Dann folgt ein lebenslanger Prozess – Wandel / würdiges Leben


Weil wir nun zu Jesus gehören, beginnt der Heilige Geist unser Denken, Wollen und Verhalten zu verändern. Diese Heiligung ist ein täglicher Weg, auf dem wir lernen, „in Christus" zu leben – nicht mehr nach der alten Natur, sondern im Geist (vgl. Gal 5,16–25).
Das bedeutet: alte Gewohnheiten ablegen, neue Wege einüben (Eph 4,22–24), in der Gemeinschaft mit Jesus bleiben, das Wort Gottes wirken lassen, sich von Schuld reinigen lassen. Das Ziel: Christus ähnlicher werden (Röm 8,29).

3. Und schließlich: vollkommene Heiligung in Gottes Gegenwart – Vollendung

Die Bibel spricht auch davon, dass unsere Heiligung eines Tages vollendet wird – wenn Jesus wiederkommt. Dann werden wir ohne Sünde, ohne Makel und in Herrlichkeit bei ihm sein (1 Joh 3,2; 1 Thess 5,23). Diese Hoffnung trägt uns durch alle Kämpfe in der Gegenwart.

Zusammengefasst:
👉 Heiligung ist kein Projekt zur Selbstverbesserung, sondern ein Werk Gottes – von Anfang bis Ende.
👉 Sie beginnt mit der Erlösung, verändert unser Leben, und wird in der Ewigkeit vollendet.
👉 Unser Teil ist, darauf zu antworten, dem Heiligen Geist Raum zu geben und Tag für Tag dem nachzujagen, was Gott gefällt (Hebr 12,14).

Ich finde, das gibt dem Begriff „Heiligung" eine viel tiefere und tröstlichere Bedeutung als bloße moralische Anstrengung.

gruß
nk

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Re: Dem Frieden sowie der Heiligung nachjagen - - -

von nusskeks am 28.05.2025 15:38

Moin Burgen,


das sind gute Gedanken zu einem sehr zentralen Thema.

Was ich dazu zunächst denke ist:

Frieden und Heiligung – zwei Begriffe, die leicht überlesen werden, aber im Hebräerbrief ganz direkt mit der Begegnung mit Gott verbunden sind:

„... ohne die niemand den Herrn sehen wird." (Hebr 12,14)

Das zeigt: Es geht nicht um äußerliche Moral oder religiöses Empfinden, sondern um einen Lebensstil, der mit Jesus verbunden ist – Tag für Tag.

Frieden beginnt nicht auf Regierungsebene, sondern in unserem Umgang mit dem Nächsten – gerade auch, wenn wir Unrecht erfahren. Jesus sagt:

„Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen." (Mt 5,9)

Doch echter Frieden kommt nicht aus bloßer Einsicht oder Willenskraft – sondern aus einem neuen Herzen, das Gott durch den Heiligen Geist schenkt. Und das führt uns zur Heiligung.

Heiligung bedeutet: Absonderung vom Bösen und Hinwendung zu Gott – konkret im Alltag, im Denken, Reden und Handeln. Es ist keine „religiöse Energie", sondern ein Geleitetwerden durch das Wort Gottes und den Geist Jesu Christi.

Dein Hinweis auf Buße und Vergebung ist deshalb sehr treffend. Genau dort beginnt wahre Heiligung: Im Erkennen der eigenen Schuld, im Umkehren zu Gott, im Glauben an das vollkommene Werk Jesu am Kreuz. Dann darf der Heilige Geist wirklich Wohnung in uns nehmen – und unser Leben wird ein Tempel Gottes (1 Kor 6,19).

Möge Gott uns helfen, dass wir Frieden suchen – mit anderen, mit uns selbst und vor allem mit ihm. Und dass unser Leben durch den Heiligen Geist wirklich geprägt ist von Heiligung – zur Ehre unseres Herrn.

gruß
nk

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Re: DIE UNGERECHTIGKEIT

von nusskeks am 28.05.2025 08:43

Hallo Argo,

 

vielen Dank für deinen nachdenklichen Beitrag. Deine Beispiele zeigen gut, dass Gerechtigkeit oft mehr bedeutet als Gleichheit – und dass es etwas Großes ist, auf das eigene Recht zu verzichten, wie Abraham es tat. Ich finde es wichtig, dass du auf diesen Unterschied zwischen menschlicher und göttlicher Gerechtigkeit aufmerksam machst.

Ich möchte aber einen Gedanken ergänzen, der mir im Blick auf die Bibel noch wichtig ist:
Jesus hat uns nicht nur gelehrt, Recht und Unrecht zu erkennen oder fair zu handeln – er kam vor allem, um unsere Herzen zu verändern. Denn gerade in Situationen, wo wir ungerecht behandelt werden, merken wir, dass wir das Gute gar nicht so leicht lieben können, wie wir es vielleicht wollen. Da beginnt die echte Herausforderung.

Die Bibel zeigt, dass wir das Gute nicht einfach „lernen" können wie eine Gewohnheit – wir brauchen ein neues Herz, das Gott selbst in uns wirkt (Hes 36,26). Das geschieht nicht durch moralisches Training, sondern durch die Kraft des Heiligen Geistes, wenn wir unser Vertrauen auf Jesus setzen. Nur so kann wirklich etwas Neues wachsen – nicht nur in uns, sondern auch zwischen Menschen.

Deshalb bleibt unsere Hoffnung nicht auf ein „Paradies auf Erden" durch menschliche Besserung gerichtet, sondern auf das Reich Gottes, das mitten unter uns beginnt, wenn Christus in uns lebt – und das er eines Tages vollkommen sichtbar machen wird.

Danke für deine Denkanstöße – ich lese gerne weiter mit.

gruß
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Antworten Zuletzt bearbeitet am 28.05.2025 08:43.

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Re: Impulse

von nusskeks am 27.05.2025 14:51

Der Schmerz der Liebe – ein Impuls zu Hosea


Der Prophet Hosea ist eine der eindrucksvollsten Stimmen der alttestamentlichen Prophetie. Er predigt nicht nur mit Worten, sondern lebt die Botschaft Gottes am eigenen Leib. Gott befiehlt ihm, eine Ehe mit einer treulosen Frau einzugehen – ein lebendiges Gleichnis für die Beziehung zwischen Gott und seinem Volk Israel. Diese Ehe wird zum Abbild eines göttlichen Herzens, das zugleich gebrochen und unaufgebbar treu ist.

Hosea lebte im 8. Jahrhundert v. Chr., in einer Zeit äußerer Blüte und inneren Zerfalls des Nordreichs Israel. Politische Intrigen, soziale Ungerechtigkeit und religiöse Untreue gegenüber Adonaj (אֲדֹנָי), dem Bundesgott, prägten die Gesellschaft. Statt auf den lebendigen Gott zu vertrauen, wandte sich Israel Baal, dem kanaanäischen Fruchtbarkeitsgott, zu. Man suchte Segen, Sicherheit und Identität durch religiöse Mischformen und politische Bündnisse – ein geistlicher Ehebruch in Gottes Augen.

Gott selbst spricht durch Hosea wie ein verletzter, aber liebender Ehemann. Er klagt, er warnt, er richtet – und doch lässt er nicht los. In Hosea 11,8 heißt es: „Wie könnte ich dich preisgeben, Ephraim? [...] Mein Herz kehrt sich in mir um, mein Mitleid ist entbrannt." Dieser Satz gehört zu den tiefsten Offenbarungen göttlichen Erbarmens in der Bibel. Gott ist gerecht – aber er ist kein unbeteiligter Richter. Er liebt. Und diese Liebe ist leidenschaftlich, verletzlich, und sie will zurückgewinnen, nicht vernichten.

Hosea macht klar: Wahre Gotteserkenntnis ist nicht bloßes Wissen oder religiöse Übung. „Denn an Liebe habe ich Gefallen und nicht am Schlachtopfer, an Gotteserkenntnis mehr als an Brandopfern" (Hos 6,6). Jesus selbst zitiert diesen Vers zweimal (Mt 9,13; 12,7) – ein deutlicher Hinweis, wie zentral Hoseas Botschaft auch im Neuen Bund ist. Gottes Ziel war nie ein äußerlicher Kult, sondern ein verändertes Herz.

Im Neuen Testament wird Hosea besonders durch zwei Zitate hervorgehoben: „Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen" (Hos 11,1) bezieht Matthäus auf die Kindheitsgeschichte Jesu (Mt 2,15). Und Paulus bezieht Hosea 2,25 auf die Berufung der Heiden in die Gemeinde Gottes (Röm 9,25f): Die, die „nicht mein Volk" waren, sollen „mein Volk" heißen. Hosea wird damit zu einem Wegweiser auf die Weite der Gnade Gottes – über Israel hinaus zu allen, die ihn von Herzen suchen.

Hosea zeigt uns, dass Gottes Liebe nicht billig ist, sondern teuer erkauft, voller Schmerz und doch voller Hoffnung. Er ruft nicht nur Israel, sondern auch uns: Kehrt um! Kommt zurück zu dem, der euch liebt, obwohl er alles über euch weiß. In einer Zeit, in der Treue oft als Last empfunden wird, lehrt Hosea, dass es ohne Treue keine echte Liebe gibt – weder zwischen Menschen noch zu Gott.

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Re: Warum das Herz Zeichen so beliebt ist?

von nusskeks am 27.05.2025 08:05

Hallo argo,

vielen Dank, dass du das Gespräch weiterführst. Ich finde es gut, dass dir Fragen von Gerechtigkeit und Gewissen wichtig sind – sie betreffen tatsächlich das Herz jedes Menschen. Gerade Römer 1–3 zeigt uns sehr eindrücklich, dass jeder Mensch ein Gewissen hat, das ihn in moralischen Fragen mahnen kann. Aber ich möchte dich auf einen entscheidenden Punkt hinweisen, der oft übersehen wird:


Die Bibel sagt nicht, dass Gerechtigkeit dem Menschen „angeboren" ist – sondern dass alle Menschen ungerecht vor Gott dastehen:

Da ist keiner, der gerecht ist, auch nicht einer." (Römer 3,10)

Was angeboren ist, ist nicht Gerechtigkeit, sondern das Wissen um Gut und Böse (vgl. Röm 2,15) – und gerade dieses Wissen macht den Menschen schuldig, weil er es nicht tut. Deshalb brauchen wir nicht nur „mehr Gewissen", sondern Erlösung.

Die gute Nachricht der Bibel ist, dass Gottes Gerechtigkeit uns geschenkt wird – nicht durch unser eigenes Bemühen, sondern durch Glauben an Jesus Christus:

Denn alle haben gesündigt ... und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist." (Röm 3,23–24)

Wer das versteht, hört auf, sich auf seine moralische Leistung zu verlassen – und beginnt, aus Gnade zu leben. Dann wird das Gewissen nicht ausgeschaltet, sondern durch Gottes Wort erneuert und geleitet. Aber es ist nicht die Quelle der Gerechtigkeit – das ist allein Jesus.

gruß
nk

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