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Re: Bibelkritik - Was macht das mit dem eigenen "Gottesbild"?
von nusskeks am 02.10.2025 06:54Moin Argo,
du hast recht, dass das Gewissen eine große Rolle spielt. Die Bibel bestätigt, dass Gott dem Menschen ein inneres Empfinden von Recht und Unrecht gegeben hat. Paulus schreibt im Römerbrief, dass auch Menschen ohne das geschriebene Gesetz „das Werk des Gesetzes in ihre Herzen geschrieben haben" und dass ihr Gewissen sie entweder verklagt oder entschuldigt (Röm 2,14–15). Das heißt: ja, jeder Mensch trägt eine innere Stimme in sich, die ihn auf falsches oder richtiges Verhalten hinweist.
Das biblische Zeugnis geht jedoch weiter: Dieses Gewissen ist seit dem Sündenfall nicht mehr unverfälscht. Es wurde ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Es kann verhärtet werden (1. Tim 4,2), es kann verunreinigt sein (Tit 1,15), es kann sogar schweigen, wenn der Mensch die Wahrheit unterdrückt (Röm 1,18). Deshalb darf das Gewissen niemals die letzte Instanz sein. Der Maßstab für Wahrheit und Gerechtigkeit ist immer Gottes geoffenbartes Wort. Ein Gewissen muss vom Wort Gottes erleuchtet und durch den Heiligen Geist erneuert werden.
Du beschreibst das Gewissen als einen „Kontrolleur unseres Lebens". Das stimmt insoweit, als es uns korrigieren und warnen kann. Aber es reicht nicht, um uns zu retten. Denn der Mensch kann zwar wissen, dass er gesündigt hat, aber er kann sich nicht selbst von Schuld befreien. Darum gebraucht die Bibel ein stärkeres Bild: Das Gewissen kann „befleckt" sein, aber durch das Blut Jesu wird es „gereinigt von toten Werken, damit wir dem lebendigen Gott dienen" (Hebr 9,14). Erst wenn Christus unsere Schuld vergibt, wird das Gewissen wirklich frei und friedvoll (Hebr 10,22).
Auch deine Gedanken über die „Gesetze Gottes", die im Menschen von Anfang an vorhanden seien, berühren etwas Wahres – nämlich, dass wir ursprünglich im Bilde Gottes geschaffen sind (1. Mose 1,27). Aber die Schrift betont: Dieses Bild ist durch die Sünde verdunkelt und beschädigt. Der Mensch wird nicht mit einer reinen inneren Gesetzestafel geboren, sondern er ist „von Jugend auf böse" (1. Mose 8,21). Darum bedarf er der Wiedergeburt. Nur so können Tugenden wie Liebe, Demut, Ehrlichkeit und Reinheit wirklich von innen heraus gelebt werden.
Und was die dunklen Tendenzen betrifft – Hass, Neid, Lüge, Ungehorsam usw. –, sie sind nicht einfach Einflüsse von außen. Die Bibel sagt, sie entspringen aus dem Inneren des gefallenen Menschen: „Aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsches Zeugnis, Lästerungen" (Mt 15,19). Darum reicht es nicht, das Gewissen zu pflegen. Es braucht ein neues Herz. Genau ein solches Herz ist für den Neuen Bund prophezeit worden und entsprchend eingetroffen.
Zusammengefasst:
-> Das Gewissen ist ein wichtiges Werkzeug Gottes, das uns Schuld erkennen lässt.
-> Es ist aber durch die Sünde unzuverlässig geworden und muss durch Gottes Wort und Geist erneuert werden.
-> Wahre Freiheit, Reinheit und ein gutes Gewissen sind nur durch Jesus Christus möglich, der uns von Sünde reinigt und das ursprüngliche Gottesbild in uns wiederherstellt.
Darum ist das Ziel nicht, nur das Gewissen zu trainieren, sondern Christus selbst in das Zentrum unseres Lebens zu stellen. Erst nach der biblischen Wiedergeburt kann es überhaupt im Sinne Gottes trainiert werden. Im Zuge dessen wird das Gewissen klar, weil es vom Licht Gottes erleuchtet ist.
gruß
nk
Hoditai, Mensch des Weges
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Re: Nikodemus
von nusskeks am 01.10.2025 16:28Danke für Deinen letzten Beitrag @pausenclown. Das hat mich sehr angesprochen.
gruß
nk
Hoditai, Mensch des Weges
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Re: Das Gottesbild im Menschen
von nusskeks am 01.10.2025 07:40Hallo Argo,
tatsächlich sagt die Bibel, dass der Mensch „im Bilde Gottes" geschaffen wurde (1. Mose 1,26–27). Das unterscheidet uns von allen anderen Geschöpfen. Dieses „Bild" bedeutet nicht, dass wir göttlich sind, sondern dass wir als Repräsentanten Gottes geschaffen wurden: mit Vernunft, moralischem Bewusstsein und der Fähigkeit, mit Gott in Beziehung zu treten.
Die Bibel macht zugleich klar, dass dieses Gottesbild durch den Sündenfall beschädigt wurde. Paulus beschreibt in Römer 1, dass der Mensch zwar durch die Schöpfung Gott erkennen kann – „sein unsichtbares Wesen ... wird seit Erschaffung der Welt ersehen" (Röm 1,20) – doch dass die Menschen diese Erkenntnis unterdrücken. Statt Gott die Ehre zu geben, haben sie andere Dinge an seine Stelle gesetzt. Darum reicht das Gewissen allein nicht aus, um uns zu Gott zu bringen. Es kann uns zwar unsere Schuld bewusst machen (Röm 2,14–15), aber es kann uns nicht von der Sünde erlösen.
Das Entscheidende ist: Gott selbst hat durch Jesus Christus den Weg geöffnet, damit das beschädigte Bild wiederhergestellt wird. Wer Christus annimmt, wird „erneuert nach dem Bild dessen, der ihn geschaffen hat" (Kol 3,10; Eph 4,24). Das heißt: erst durch das Evangelium erkennen wir Gott wirklich und können in die Gemeinschaft mit ihm zurückkehren, für die wir geschaffen wurden.
Zwar erkennt (oder ahnt) also jeder Mensch, dass es mehr gibt als das Sichtbare – aber die Schrift geht noch weiter: nicht alle Menschen suchen wirklich den lebendigen Gott (Röm 3,11). Nur durch Gottes Offenbarung in Christus wird aus der allgemeinen Ahnung echte Gotteserkenntnis, die zur Rettung führt.
Darum ist die wichtigste Frage nicht nur: „Erkennen wir Gott in uns?" – sondern: „Erkennen wir ihn in Jesus Christus?" Denn er allein ist „das Ebenbild des unsichtbaren Gottes" (Kol 1,15).
gruß
nk
Hoditai, Mensch des Weges
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Re: Israel braucht unser Gebet. Terror , Gazarstreifen , Jerusalem
von nusskeks am 30.09.2025 15:12Jetzt gibt es erneut so etwas wie einen Friedensplan. Wie erwartet hat sich die Hamas bisher nicht dazu geäußert. Auch ein paar Minister Israels lehnen den Plan ab.
Was Medien angeht, so schaue ich mir alles an. Mich wundert die Einseitigkeit des "Mainstreams" nach wie vor. Aber auch die Alternativen geben nicht nur differenzierte Informationen weiter. Es bleibt also eine ziemliche Mühe um sich auch nur ansatzweise ausgewogen zu informieren.
Zum Glück ist Gebet zum Höchsten ganz unabhängig von allen Medien.
gruß
nk
Hoditai, Mensch des Weges
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Re: Bibelkritik - Was macht das mit dem eigenen "Gottesbild"?
von nusskeks am 26.09.2025 14:19Ok, in wie fern haben die letzten Beiträge etwas mit Bibelkritik zu tun? Ich habe die Passagen nicht finden können.
Gruss
nk
Hoditai, Mensch des Weges
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Re: Bibelkritik - Was macht das mit dem eigenen "Gottesbild"?
von nusskeks am 26.09.2025 09:48Hallo Burgen,
haben Deine Beiträge noch etwas mit Bibelkritik zu tun? Ich sehe keine Bezüge zum Thema des Threads.
gruß
nk
Hoditai, Mensch des Weges
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Re: Impulse
von nusskeks am 24.09.2025 18:48Beten, wie Kinder vor ihrem Vater
Matth. 6,5-15
Jesus spricht das Thema Gebet so an, weil es im Judentum seiner Zeit allgegenwärtig und hochreguliert war. Es gab vorgeschriebene Zeiten, feste Gebetsformeln und viel Wert auf äußere Form. Manche nutzten das Gebet, um Frömmigkeit zu zeigen, andere verließen sich auf endlose Wiederholungen. In diesem Umfeld rückt Jesus das Herzstück ins Zentrum: Gebet ist Begegnung mit dem Vater, nicht Bühne vor Menschen.
Darum stellt er zwei Kontraste auf:
-> Nicht wie die Heuchler (ὑποκριταί), die beten, um gesehen zu werden. Das „Kämmerlein" (ταμεῖον) steht für die Abgeschlossenheit des Herzens, wo nur Gott und ich anwesend sind.
-> Nicht wie die Heiden, die Gott mit leeren Formeln zu beeindrucken meinen. Das griechische Wort βατταλογέω beschreibt sinnloses Plappern. Jesus betont: „Euer Vater weiß, was ihr braucht, ehe ihr ihn bittet."
Dann gibt er ein Muster – nicht als starres Formular, sondern als Ordnung:
1. Unser Vater im Himmel – das Gebet beginnt mit Beziehung. Gott ist nicht fern, sondern Vater, doch „im Himmel" macht deutlich: Er ist zugleich erhaben.
2. Geheiligt werde dein Name – zuerst Gottes Ehre, nicht meine Anliegen.
3. Dein Reich komme, dein Wille geschehe – Bitten um das Durchsetzen von Gottes Plan auf Erden.
4. Unser tägliches Brot gib uns heute – Vertrauen auf seine Versorgung in ganz praktischen Dingen.
5. Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben – das Gebet fordert uns zur Vergebung heraus. Ein unversöhntes Herz blockiert die Gemeinschaft mit Gott.
6. Führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns vom Bösen – Bitte um Bewahrung im geistlichen Kampf.
7. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit – das Gebet endet mit Lobpreis. Wie in jüdischen Gebeten üblich, mündet alles in Gottes Herrlichkeit.
Jesus sprach diese Worte so, weil seine Hörer Gefahr liefen, Gebet entweder zur Schau zu stellen oder mechanisch herunterzuleiern. Er wollte sie zurückführen zum Kern: ein Herz, das Gott sucht, das zuerst seine Ehre im Blick hat, das für sein Reich bittet, dann für den eigenen Alltag, für Vergebung und Schutz – und schließlich im Lob endet.
Für uns heute bedeutet das: Gebet ist keine Leistung, die Eindruck machen soll – weder auf andere, noch auf Gott. Es ist auch kein Ritual, das wir „abarbeiten". Es ist das Gespräch mit unserem Vater. Wir dürfen ehrlich sein, schlicht, ohne Masken, mit kindlichem Vertrauen. Und wir lernen, unsere Perspektive zu verschieben: weg von uns, hin zu ihm.
So wird das Vaterunser zum Kompass für jedes Gebet: Beginne mit Gott, bring deine Anliegen, lass dich prüfen in der Vergebung – und ende im Lob. Dann wird unser Beten frei, echt und lebendig.
Hoditai, Mensch des Weges
One of Israel
Re: Gebet um Schutz des Blutes Christi ?
von nusskeks am 22.09.2025 08:49Eine gelebte Glaubenspraxis zu kritisieren ist immer so eine Sache. Mir ist das unangenehm und ich finde, man kann da viel Freiheit haben. Wichtig ist aus meiner Sicht, dass man genau hinschaut, sobald aus einer Praxis eine theologische Grundlage wird. Besser man macht es umgekehrt.
Man hat eine theologische Grundlage aus der Bibel erarbeitet und daraus leitet man die gelebte Praxis ab. Damit hat man als Grundlage das Wort Gottes und steht ziemlich sicher dar. So bleibt unsere Praxis lebendig und vielfältig, aber sie bleibt auch fest gegründet auf Gottes Wort.
Der wahre „Schutz durch das Blut" liegt darin, dass Jesu Opfer uns ein für alle Mal reinigt (καθαρίζει, 1Joh 1,7), uns Freimütigkeit zum Zugang zu Gott schenkt (Hebr 10,19) und den Sieg über den Ankläger begründet (Offb 12,11) – nicht in einer besonderen Formel oder Handlung, sondern in der bleibenden Kraft seines vergossenen Blutes.
gruß
nk
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Re: Gebet um Schutz des Blutes Christi ?
von nusskeks am 20.09.2025 21:08Hi!
Spontan fällt mir dazu folgendes ein:
Die Bibel spricht vom Blut Jesu als der Grundlage unserer Vergebung (Hebr 9,22), Reinigung (1Joh 1,7), unseres Zugangs zu Gott (Hebr 10,19–22) und unseres Sieges über den Ankläger (Offb 12,11). Eine Anweisung, dass man sich „unter das Blut stellen" oder es wie einen Schutzschild über andere aussprechen soll, gibt es jedoch nicht. Diese Formulierung stammt eher aus späteren Frömmigkeitstraditionen.
Biblisch sicher ist: Wir dürfen Gott im Gebet um Jesu willen bitten und uns auf sein vollbrachtes Opfer berufen. Das Blut Jesu ist keine magische Formel, sondern der Hinweis auf sein einmaliges, gültiges Opfer am Kreuz, das uns vor Gott gerecht macht. Wer das im Gebet bekennt, betet fest auf biblischer Grundlage.
gruß
nk
Hoditai, Mensch des Weges
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Re: Impulse
von nusskeks am 19.09.2025 09:38Im Verborgenen gesehen
Matth. 6, 1-4
Jesus spricht hier von einer sehr sensiblen Sache: dem Geben. Schon im Judentum seiner Zeit galt Almosengeben, zedakah, nicht nur als Mildtätigkeit, sondern als ein zentraler Ausdruck von Gerechtigkeit. Wer gab, erfüllte ein Gebot Gottes. Doch wie so oft, wenn eine Sache hoch angesehen ist, schlich sich eine Gefahr ein: Man konnte das Richtige aus dem falschen Motiv tun.
Darum sagt Jesus: „Habt aber acht, dass ihr eure Gerechtigkeit nicht übt vor den Leuten, um von ihnen gesehen zu werden;" (Mt 6,1). Er gebraucht das Wort „Gerechtigkeit" (dikaiosynē), das im jüdischen Denken eng mit Werken wie Almosen, Gebet und Fasten verbunden war. Diese Werke waren nicht falsch. Aber die Frage war: Für wen tue ich sie? Für Gott – oder für mein eigenes Ansehen?
Zur Zeit Jesu war es nicht unüblich, Spenden auffällig zu geben. Im Tempel gab es 13 große Sammelkästen mit trichterförmigen Öffnungen, die wie Trompeten geformt waren. Wenn jemand viel hineingoss, konnte man es weithin hören. Dazu passt Jesu Bild: „Wenn du nun Almosen gibst, sollst du es nicht vor dir ausposaunen" (V. 2). Er verurteilt nicht das Geben, sondern das Zur-Schau-Stellen. Wer so handelt, hat seinen „Lohn" schon erhalten: Menschenlob – aber keinen Lohn vom Vater.
Jesus zeigt einen anderen Weg: „Wenn du aber Almosen gibst, so lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut" (V. 3). Das ist bildhafte Sprache für eine Diskretion, die so weit geht, dass selbst der Spender nicht damit hausieren geht – nicht nach außen, nicht nach innen. So bleibt das Geben ein Akt zwischen Gott und dem Herzen.
„...dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten" (V. 4). Das ist das Zentrum: Gott sieht, auch wenn kein Mensch sieht. Er sieht die Tat, aber mehr noch das Herz. Der wahre Lohn ist nicht Applaus, sondern seine Anerkennung – und die ist ewig.
Für uns heute bedeutet das: Es geht nicht um eine äußerliche Regel, nie sichtbar zu geben. Auch im Neuen Testament werden Spenden manchmal öffentlich erwähnt (z. B. Barnabas in Apg 4,36–37). Entscheidend bleibt das Motiv: Will ich Gott ehren – oder mich selbst?
Im Kontext wird hier deutlich, wie Jesus die Praxis seiner Zeit nicht abschafft, sondern zurückführt auf den Ursprung: Die Tora fordert Almosen, die Propheten mahnen zur Barmherzigkeit – doch alles sollte aus einem Herz geschehen, das Gott kennt. Nicht äußerliche Show, sondern gelebte Gerechtigkeit.
So sind wir eingeladen, zu geben wie Kinder ihres Vaters: im Stillen, mit Freude, ohne Berechnung. Und zu vertrauen, dass Gott sieht. Denn am Ende ist nicht entscheidend, was Menschen von mir denken – sondern dass mein Vater im Himmel Freude an meinem Herzen hat.
Hoditai, Mensch des Weges
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