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Re: Impulse
von nusskeks am 07.06.2025 10:52Psalm 116,15 – „Kostbar ist in den Augen des HERRN der Tod seiner Getreuen"
Manchmal trifft uns der Tod mitten ins Herz. Besonders dann, wenn ein Mensch stirbt, der Gott liebte, der anderen diente, der noch „so viel zu geben" hatte. Es bleibt ein Riss zurück, ein Verstummen. Und mitten hinein spricht dieses stille, einfache Wort:
„Kostbar ist in den Augen des HERRN der Tod seiner Getreuen."
Kostbar – das klingt fast widersprüchlich. Wie kann etwas so Schmerzhaftes, so Endgültiges, kostbar sein? Wir erleben Tod als Verlust, als Bruch. Aber Gottes Blick ist anders. Er sieht den ganzen Weg. Er sieht das Ziel. Und was für uns wie eine plötzliche Dunkelheit wirkt, ist für ihn oft ein Heimkommen in das volle Licht.
Wer in der Treue stirbt – stirbt nicht zufällig. Nicht übersehen. Nicht einfach zu früh. Sondern in den Augen Gottes kostbar, gewollt beachtet, gewürdigt. Es ist, als würde Gott persönlich anwesend sein, wenn einer seiner Getreuen heimgeht. Als wäre jeder einzelne Tod für ihn ein heiliger Moment. Nicht anonym, nicht vergessen – sondern wie der letzte Schritt eines treuen Knechtes, der seine Arbeit vollendet hat.
„Getreu" – das heißt nicht vollkommen, sondern hingegeben. Menschen wie du und ich, mit Schwächen und Fragen, aber mit einem Herzen, das an Jesus hängt. Und wenn ihr Weg zu Ende geht, dann verliert Gott sie nicht – er empfängt sie.
Das bedeutet nicht, dass unser Schmerz verschwindet. Die Tränen sind real. Aber sie bekommen ein Gegenüber. Einen Gott, der sieht. Der achtet. Der nicht nur weiß, dass jemand gestorben ist, sondern der sagt:
„Dieser Tod ist mir wertvoll. Ich habe ihn selbst durch den Tod meines Sohnes teuer erkauft."
Der Tod der Gläubigen ist für Gott nicht das Ende ihrer Geschichte – sondern ihr Übergang in die Herrlichkeit. Und ihre Treue bleibt nicht unbeachtet, auch wenn die Welt oft schweigt. Der Himmel schweigt nicht.
Wenn du also jemanden verloren hast, den du geliebt hast – und der Jesus liebte –, dann darfst du trauern. Aber du darfst wissen:
Dieser Mensch ist jetzt bei Gott. Und sein Tod war nicht vergeblich. Er war kostbar.
p.s. Dieser Text ist Eduard gewidmet. Ich kannte Dich nicht wirklich, Bruder im Herrn, aber Dein Tod geht mir nah. Weder Du noch Deine Familie wird vergessen. Wir sehen uns in der Ewigkeit.
One of Israel
Re: Nikodemus
von nusskeks am 04.06.2025 13:54Shalom und danke für deinen Beitrag.
Du sprichst wichtige Fragen an, besonders was den Begriff „Gesetz" im Neuen Testament betrifft. Es stimmt: Paulus verwendet nomos je nach Zusammenhang unterschiedlich – manchmal meint er das mosaische Gesetz, manchmal ein Prinzip wie das „Gesetz der Sünde". Eine pauschale „Freiheit vom Gesetz Gottes" lehnt auch Paulus ab (Röm 7,12.14.22).
Gleichzeitig zeigt er, dass alle Menschen – Juden wie Heiden – unter der Macht der Sünde stehen (Röm 3,9), und dass das Gesetz (auch wenn es gut ist) Verdammnis bringt, wenn es ohne Christus angewendet wird (Röm 4,15; Gal 3,10).
Die Freiheit, von der Paulus spricht, ist nicht Freiheit von Gottes Maßstab, sondern Freiheit vom Fluch, von der Verdammnis und vom alten Bund, durch die Gnade in Christus (Röm 8,1–2; Gal 4,4–7).
Deshalb können wir als Gläubige die Tora Gottes lieben – aber nicht als Mittel der Gerechtigkeit, sondern als Ausdruck seiner Weisheit, geschrieben auf unsere Herzen durch den Geist (Jer 31,33; Röm 8,4).
gruß
nk
One of Israel
Re: Neuer Wein in alten Schläuchen - was mag diese Aussage für Konsequenzen haben?
von nusskeks am 03.06.2025 08:21Hallo pausenclown,
bestimmt wird über das Judentum viel falsches gepredigt.
Es ist jedoch Paulus, der etwas von Furcht in Römer 8,15 schreibt. Paulus war und ist Jude. Was hat er denn Deiner Ansicht nach in Römer 8,15 gemeint? Wenn Burgen also was falsches mitgeteilt hat, was wäre eine korrekte Interpretation?
gruß
nk
One of Israel
Re: Impulse
von nusskeks am 02.06.2025 16:34Schawuot / Pfingsten: Von der Stimme zum Geist
„Und das ganze Volk sah die Stimmen ..." (2. Mose 20,18)
Was für ein seltsamer Satz. Wie kann man Stimmen sehen? Das Wort „קולות" (qolot) ist der Plural von „קול" (qol) und kann sowohl „Stimme" als auch „Donner" oder „Schall" bedeuten. Noch ungewöhnlicher ist das Verb: sehen (רָאָה – raʾah). Wie kann man Geräusche sehen?
Die Offenbarung Gottes am Sinai war keine gewöhnliche Erfahrung. Feuer, Rauch, Beben, Posaunenschall – und dann die Stimme Gottes, nicht nur hörbar, sondern sichtbar. In der jüdischen Tradition wird gesagt, dass Gottes Stimme sich in 70 Sprachen zerteilte, damit jedes Volk sie hören konnte. Schon hier, mitten in der Wüste, wird deutlich: Gott redet nicht nur zu Israel – er spricht zur ganzen Welt.
Etwa 1.500 Jahre später geschieht etwas Ähnliches. In Jerusalem, am selben Festtag – Schawuot, das Wochenfest –, erfüllt Gott, was am Sinai begonnen hatte: Der Heilige Geist kommt mit Brausen, Feuer und Sprachen. Jeder hört die Jünger in seiner eigenen Sprache reden. Nicht mehr auf einem Berg verborgen, sondern mitten in der Stadt. Nicht mehr auf Steintafeln geschrieben, sondern in menschliche Herzen.
Sinai und Pfingsten gehören zusammen. Am Sinai gab Gott sein Wort – am Pfingsttag seinen Geist. Beides ist Offenbarung, beides ist Bund, beides ist heilig.
Doch da ist ein Unterschied: Am Sinai stand das Volk in Furcht – sie baten Mose, dass Gott nicht mehr direkt zu ihnen spreche. Am Pfingsten werden Herzen geöffnet. Menschen, die vorher weggelaufen wären, werden mutig. Die Distanz wird überwunden, die Trennung aufgehoben.
Und dann ist da noch das Opfer: An Schawuot mussten zwei gesäuerte Brote als Opfer dargebracht werden – ungewöhnlich, denn Sauerteig ist in der Bibel oft ein Bild für Sünde. Warum also ausgerechnet gesäuerte Brote? Vielleicht ist es ein Hinweis: Gott wusste von Anfang an, dass das, was er an Pfingsten tun würde, mit Menschen geschieht, die nicht vollkommen sind. Menschen mit „Sauerteig" im Herzen – aber bereit, sich Ihm hinzugeben.
Pfingsten heißt: Gott offenbart sich nicht nur über uns, sondern in uns. Der Geist kommt nicht mehr nur auf Mose oder Propheten, sondern auf alle, die glauben – auf Männer und Frauen, Junge und Alte, Juden und Heiden.
Gott spricht – heute. Er will gehört und gesehen werden, durch sein Wort und durch sein Wirken in uns. Die Frage ist: Lausche ich seiner Stimme? Lasse ich zu, dass sie in mein Herz geschrieben wird?
Schawuot erinnert uns daran: Gottes Bund ist lebendig. Sein Wort ist nicht nur gegeben – es ist eingepflanzt. Sein Geist will nicht nur leiten – er will erfüllen.
„Nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist, spricht der HERR." (Sacharja 4,6)
gruß
nk
One of Israel
Re: Nikodemus
von nusskeks am 02.06.2025 14:41Danke für die ganzen Infos! Sehr interessant!
gruß
nk
p.s.: Anfangs wollte ich auch noch was schreiben. Das wurde aber dann so umfangreich, dass Deine Beiträges etwas überfrachtet wären. Das wäre aber zu schade.
One of Israel
Re: Neuer Wein in alten Schläuchen - was mag diese Aussage für Konsequenzen haben?
von nusskeks am 02.06.2025 09:56Hier ein paar Gedanken dazu:
Geistliches Gesetz – fleischlicher Mensch? Warum der Neue Bund ein neues Herz schaffen muss
Ein entscheidender Schlüssel zum Verständnis der Aussage Jesu über den neuen Wein in alten Schläuchen liegt in Römer 7,14:
„Denn wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist; ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft."
Hier wird deutlich: Das Problem lag nicht im Gesetz. Es war – wie Paulus zuvor sagt – heilig, gerecht, gut (Röm 7,12) und sogar geistlich. Das Gesetz entsprach also Gottes Wesen und Willen.
Aber der Mensch war fleischlich. Das heißt: geprägt vom Eigenwillen, der Sünde verfallen, unfähig, das geistliche Gesetz in seiner Tiefe zu erfüllen. Und genau das ist die entscheidende Erkenntnis, die Gott seinem Volk im Alten Bund – und auch heute uns – klar machen will:
Ein geistliches Gesetz kann in einem fleischlichen Herzen keine geistliche Frucht bringen.
Es braucht ein neues Herz.
Deshalb verheißt Gott durch die Propheten nicht einfach eine Reform oder Ergänzung, sondern eine Neuschöpfung:
„Ich will euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres legen" (Hes 36,26)
„Ich will mein Gesetz in ihr Inneres legen und es auf ihr Herz schreiben" (Jer 31,33)
Diese Verheißung erfüllt sich im Neuen Bund: In Jesus Christus schenkt Gott nicht nur Vergebung, sondern auch ein neues Wesen, das fähig ist, nach seinem Willen zu leben – nicht durch äußeren Zwang, sondern durch die Kraft des Heiligen Geistes (vgl. Röm 8,3–4).
Fazit:
Die Schwäche des Alten Bundes lag nicht in der Qualität des Gesetzes, sondern in der Unfähigkeit des Menschen. Der Neue Bund bringt nicht ein „neues Gesetz", sondern ein neues Herz – das durch die Erlösung in Christus erschaffen wird (vgl. 2Kor 5,17; Eph 4,24). Deshalb braucht der neue Wein neue Schläuche: Menschen, die durch den Geist wiedergeboren sind und in der Lage, geistliche Frucht zu bringen (Gal 5,22–25).
gruß
nk
One of Israel
Re: Dem Frieden sowie der Heiligung nachjagen - - -
von nusskeks am 31.05.2025 16:14Moin Cleo,
vielen Dank für Beitrag. Ich finde es sehr wertvoll, wie du die Worte „dem Frieden nachjagen" mit einer persönlichen Erfahrung aus deiner Kindheit verbindest. Die Haltung deines Vaters, den Blick nicht auf das Fehlverhalten der anderen, sondern auf das eigene Herz zu richten, ist biblisch und erinnert mich an Jesu Worte:
„Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und wirst nicht gewahr des Balkens in deinem eigenen Auge?" (Matthäus 7,3)
Du hast sehr schön herausgestellt, dass „nachjagen" eine bewusste Entscheidung und echte Anstrengung bedeutet – besonders in Momenten, in denen wir uns ungerecht behandelt fühlen. Gerade da ist es ein Akt der Hingabe, Gottes Maßstab höher zu achten als unsere natürlichen Reaktionen.
Ich finde es auch stark, dass du offen sagst, wie schwer das manchmal ist. Das macht Mut, weil es zeigt: Wir sind gemeinsam auf dem Weg, wir ringen alle darum. Und gerade darin wirkt der Heilige Geist in uns – dass wir nicht nur das Gute erkennen, sondern auch befähigt werden, es zu tun.
Du erwähnst, dass dir der Ausdruck „der Heiligung nachjagen" fremd ist. Vielleicht hilft dir der Zusammenhang in Hebräer 12,14: „Jagt dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird." – Das zeigt, dass Frieden und Heiligung zusammengehören: Frieden im Miteinander und Heiligung im Herzen.
Beides ist keine bloße Pflicht, sondern Ausdruck der Nähe zu Jesus. Er selbst ist unser Friede (Eph 2,14) – und er ist auch unsere Heiligung (1Kor 1,30).
Danke dir nochmals für deine ehrlichen Gedanken. Sie haben mich ermutigt, selbst wieder bewusster nach dem Frieden zu jagen – auch dort, wo es mich Überwindung kostet.
gruß
nk
One of Israel
Re: Impulse
von nusskeks am 30.05.2025 17:56„Wehret ihnen nicht!"
Markus 10,13–16
„Und sie brachten Kinder zu ihm, damit er sie anrühre. Die Jünger aber fuhren sie an. Als es aber Jesus sah, wurde er unwillig und sprach zu ihnen: Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solchen gehört das Reich Gottes. Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. Und er herzte sie und legte die Hände auf sie und segnete sie."
– Markus 10,13–16
Diese kurze Begebenheit ist viel mehr als eine rührende Kindergeschichte. Sie ist ein tiefgehender Einblick in das Herz Jesu – und eine ernste Lektion für seine Nachfolger.
Wer wurde zurechtgewiesen?
Oft überliest man es: „Die Jünger aber fuhren sie an".
Doch wer ist mit „sie" gemeint? Nicht die Kinder selbst. Der griechische Text sagt: ἐπετίμησαν αὐτοῖς – ein Dativ Plural, der sich grammatikalisch am wahrscheinlichsten auf die Erwachsenen bezieht, die die Kinder zu Jesus brachten. Also vielleicht Mütter, Väter, Verwandte.
Die Jünger stellen sich hier zwischen die Suchenden und den Retter – sei es aus falschem Eifer, einem Bedürfnis nach Ordnung oder aus einem tief sitzenden, gesellschaftlich geprägten Denken: Kinder sind unwichtig. Man stört den Meister nicht mit so etwas.
Und Jesus? – Er wird unwillig.
Das Wort im Urtext – ἠγανάκτησεν (ēganaktēsen) – ist stark. Es bedeutet: Empörung, Zorn über Unrecht oder Härte. Jesus wird nicht oft so beschrieben. Aber hier – wo Menschen den Zugang zu ihm verwehren – reagiert er mit heiliger Entrüstung.
Und dann sagt er zwei Dinge, die alles verändern:
1. „Lasset die Kinder zu mir kommen, und wehret ihnen nicht"
Das ist nicht nur eine Einladung – das ist ein Gebot. Es ist eine Mahnung an alle, die meinen, sie müssten filtern, wer zu Jesus kommen darf.
2. „Denn solchen gehört das Reich Gottes"
Das Reich Gottes gehört denen, die keine Macht, keine Position, keine Leistung vorzuweisen haben – wie Kinder. Die sich beschenken lassen. Die vertrauen. Die kommen, ohne verhandeln zu wollen.
Ein Blick zurück – Hätten die Jünger es wissen können?
Ja. Jesus hatte sie schon belehrt. In Markus 9 (nur ein Kapitel zuvor!) hatte er ein Kind in die Mitte gestellt und gesagt:
„Wer ein solches Kind aufnimmt in meinem Namen, nimmt mich auf" (Mk 9,37)
In Matthäus 18 sagte er sogar:
„Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen."
Die Jünger hätten also wissen können – und müssen –, dass Kinder kein Hindernis, sondern ein Maßstab für den Empfang des Reiches Gottes sind. Ihr Verhalten war nicht bloß ein Missverständnis, sondern Ausdruck eines Denkens, das Jesus radikal durchbrechen wollte.
Für uns heute
Manchmal sind es nicht Worte, sondern Haltungen, mit denen wir Menschen den Weg zu Jesus schwer machen. Wir denken, jemand sei „noch nicht so weit" oder „passt nicht". Aber Jesus sagt:
„Wehret ihnen nicht!"
Niemand ist zu klein. Niemand ist zu unwichtig. Und niemand braucht mehr als das:
mit leeren Händen kommen – wie ein Kind.
gruß
nk
One of Israel
Re: Erfahrung mit dämonischer Belastung/Besetzung – Austausch gesucht
von nusskeks am 30.05.2025 09:19Dieser Thread sollte anscheinend nicht ein Dikussionsthema eröffnen. Daher war ich anfangs nicht sicher, ob ich auf Argo reagieren soll. Ich machs einfach mal trotzdem:
Hallo Argo,
vielen Dank für deinen Beitrag – besonders für die Offenheit über deine eigenen Erfahrungen und die deines Enkels. Es ist wirklich wichtig, wie du sagst, zwischen psychischer Belastung und möglicher geistlicher Beeinflussung sehr sorgfältig zu unterscheiden. Nicht jede Angst oder Stimme ist automatisch dämonisch – und nicht jede dämonische Wirkung zeigt sich spektakulär. Hier ist viel Gebet, Weisheit und gegebenenfalls medizinisch-therapeutische Begleitung nötig.
Ich möchte ergänzen, was die Bibel über den Teufel und seine Macht sagt – und auch über die Hoffnung, die wir in Christus haben:
1. Der Teufel ist real, aber nicht allmächtig.
Die Bibel beschreibt Satan als „Verkläger der Brüder" (Offb 12,10), als „Vater der Lüge" (Joh 8,44) und als einen brüllenden Löwen, der sucht, wen er verschlingen kann (1Pet 5,8). Aber: Er ist ein geschaffenes Wesen, kein Gegengott. Er kann nur so weit wirken, wie Gott es zulässt (Hiob 1,12; Lk 22,31–32).
2. Jesu Sieg ist vollkommen – auch über dämonische Mächte.
„Der Sohn Gottes ist erschienen, um die Werke des Teufels zu zerstören." (1Joh 3,8)
Wer zu Jesus gehört, braucht sich nicht zu fürchten. In seinem Namen haben wir Autorität über das Böse (Lk 10,19) – nicht aus eigener Kraft, sondern durch ihn.
„Größer ist der, der in euch ist, als der, der in der Welt ist." (1Joh 4,4)
3. Der Heilige Geist gibt Unterscheidung.
Ob etwas seelisch oder geistlich ist – manchmal beides – erkennt man oft nicht sofort. Aber Gott schenkt seinen Kindern „Unterscheidung der Geister" (1Kor 12,10). Und er hat uns nicht einen Geist der Furcht gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit (2Tim 1,7).
Deshalb finde ich deinen Hinweis gut, frühzeitig Hilfe zu suchen. Und noch wichtiger: sich im Gebet an Jesus zu wenden, der befreien kann. Nicht jeder Weg führt über eine Psychotherapie – aber manchmal ist das eine hilfreiche Begleitung, gerade wenn keine offensichtliche Sünde oder Bindung vorliegt.
Danke, dass du dich hier so offen einbringst. Möge Gott deinem Enkel weiterhin Ruhe, Schutz und ein starkes Herz schenken!
Zum Thema könnte man aus Sicht der Bibel noch viel mehr schreiben, aber ich lasse es erstmal dabei bewenden.
gruß
nk
One of Israel
Re: DIE UNGERECHTIGKEIT
von nusskeks am 30.05.2025 09:10Moin Argo,
vielen Dank für deine ausführliche Rückmeldung – und für dein ernsthaftes Ringen um das, was gut, gerecht und wahrhaftig ist. Gerade weil uns das Evangelium nicht zu Gleichgültigkeit führen darf, finde ich es wichtig, genau hinzuschauen, was die Bibel über Rechtfertigung und Gehorsam sagt – auch dort, wo es scheinbar widersprüchlich wirkt.
Du fragst, ob wir, wenn wir an Jesus glauben, „nichts mehr tun müssen" – und ob Gott nicht trotzdem etwas von uns verlangt. Und du hast völlig recht: Glaube ist nie passiv. Echter Glaube zeigt sich im Leben (Jak 2,17). Und doch: Die Bibel unterscheidet klar zwischen dem, was (oder wer) uns rettet, und dem, was aus der Rettung folgt.
🔑 1. Rechtfertigung ist Gottes Werk – nicht unseres
Du schreibst: „Gott verlangt von dir doch Rechtfertigung, weil du Sünder bist."
Hier würde ich gerne präzisieren: Gott verlangt Gerechtigkeit – ja. Aber weil niemand sie erfüllen kann, hat Jesus selbst sie für uns erfüllt. Die Bibel sagt nicht: „Du sollst dich rechtfertigen", sondern:
„So sind wir nun gerechtfertigt durch den Glauben und haben Frieden mit Gott." (Röm 5,1)
„Denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde" (Röm 3,20) – nicht Rechtfertigung.
Das ist das Wunder des Evangeliums: Rechtfertigung ist ein Gnadenakt Gottes, nicht das Ergebnis unseres Bemühens. Wenn ich mich selbst rechtfertigen müsste – vor dem heiligen Gott –, wäre ich verloren. Aber in Jesus wurde meine Schuld getragen, und ich darf vor Gott stehen „als hätte ich nie gesündigt" – obwohl ich es habe.
📜 2. Das Gesetz hat nicht die Macht, zu retten
Du zitierst Römer 3,31 – „wir schaffen das Gesetz nicht ab, sondern bestätigen es". Ja, das stimmt! Aber in welchem Sinn?
Nicht, weil wir es „halten könnten", sondern weil Jesus es vollkommen erfüllt hat. (Mt 5,17)
Durch den Glauben erkennen wir an, dass das Gesetz gut ist – aber dass nur Christus es halten konnte.
Und in ihm sind wir nun „dem Gesetz gestorben" (Röm 7,4), damit wir „Frucht für Gott bringen".
Das bedeutet: Der Gläubige lebt nicht gesetzlos – aber nicht mehr unter dem (Fluch des) Gesetz(es, Gal 3) als Verdienstweg zu Gott. Sondern unter der Gnade (Röm 6,14).
🔄 3. Der neue Gehorsam kommt aus der Gnade, nicht zur Gnade
Du hast recht: Wer glaubt, wird sich verändern. Das Neue Testament spricht oft davon:
„Wer den Herrn liebt, hält seine Gebote" (Joh 14,15)
„Der Gerechte wird aus Glauben leben" (Hab 2,4; Röm 1,17)
Aber diese Werke sind Frucht (also Ergebnis), nicht Bedingung der Annahme. Zuerst kommt das neue Leben, dann folgt ein verändertes Herz, Gewissen und Verhalten – durch den Heiligen Geist, der in uns wohnt (vgl. Hes 36,26–27).
🙏 Fazit
Ja, wir leben in einer gefallenen Welt. Und ja, auch Christen sündigen. Aber die Hoffnung der Bibel ist nicht, dass wir uns irgendwie selbst verbessern – sondern dass Jesus uns stellvertretend gerecht gemacht hat, ein für alle Mal (Hebr 10,14). Und aus dieser Gnade wächst dann das neue Leben.
Ich danke dir für deine ehrlichen Gedanken – vielleicht haben wir nicht alles gleich verstanden, aber ich glaube, dass wir beide suchen, dem Herrn zu gefallen. Und darum lohnt es sich, über das Zentrum des Evangeliums immer wieder neu zu staunen:
„Christus ist das Ende des Gesetzes zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt." (Röm 10,4)
gruß
nk
One of Israel