Elia

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Elia

von Rapp am 24.03.2016 10:56

Was machst du hier, Elia? Ja, da kann ich gut und gerne meinen Namen einsetzen. Das ist ne Frage, die Gott mir auch schon stellte. Wenn ich sie beantworte sehe ich mich plötzlich in bester Gesellschaft: ICH habe gekämpft, gestritten, geopfert und... und vieles mehr. Aber habe ich Gott gefragt, als er mir Kraft schenkte, wie ich diese Kraft einsetzen soll? Oder bin ich gerannt wie Elia? Sein wegrennen war zwar verständlich und berechtigt. Schließlich war sein Leben in Gefahr... Doch wenn ich überlege, welchen Auftrag Gott ihm schließlich gab, frage ich schon, nach dem Sinn des großen Umwegs. Er musste erst einmal zurückgehen und bis nach Damaskus eilen um sich dort wieder der Gefahr auszusetzen, umgebracht zu werden: er soll in Syrien einen Staatsstreich anzetteln. Dann soll er in Israel Jehu zum König an Ahabs Stelle salben, ein Auftrag, der ihn nicht weniger in Gefahr brachte. Der dritte Auftrag trifft ihn selbst sehr hart: Elias muss sich überflüssig machen und seinen Nachfolger einsetzen. Wie viele Reichsgottesarbeiter haben diesen Auftrag nie verstanden. Sie vergassen schlicht einen Nachfolger aufzubauen und sich selbst zurück zu nehmen.

Und nun, Willy, was machst du jetzt und hier?? Momentan bin ich am schreiben...

Willy

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Elia - Rückblende

von Rapp am 24.03.2016 11:05

Elia wird mich wohl noch beschäftigen. Zu Beginn seines Auftrags als Prophet trat er Ahab, dem König entgegen. Er eröffnete ihm, dass es im Lande nicht mehr regnen werde "bis ich es sage!" Jakobus erinnert uns daran, dass Elia ein Mensch war wie wir: er betete und Gott handelte so...
Was aber geschah mit Elia? Der König verfolgte ihn. In Gottes Auftrag setzte er sich ins Ausland ab: er hauste vorerst einmal am Bach Krit, also in einer Schlucht östlich vom Jordan. Doch auch Elia bekam die Dürre zu spüren, auch wenn ihm Raben zu essen brachten: der Bach trockente aus. Auch wenn er die Folgen seines Gebets hautnah zu spüren begann, wurde er doch von Gott weiter geleitet nach Sarepta einer Stadt in der Nähe von Sidon, also im heutigen Libanon. Das muss für Elia sehr schwer gewesen sein: er hatte keinen Kontakt mehr zu Israel, dem Volk seines Gottes. Da aber hatte eine fremde Frau den Auftrag für ihn zu sorgen.
Wie groß ist doch Gottes Treue. Er versorgt diese Witwe mit allem Nötigen, denn sie hat Gottes Diener aufgenommen, der schon lange vor seinem König auf der Flucht war.
Da gibt es wohl auch Parallelen zu meinem Leben und unserer Zeit. Wie gehe ich z.B. mit Flüchtlingen um? Kann Gott mich brauchen? Darf er zu mir reden und handle ich nach seinem Wort? Diese Fragen muss ich selbst beantworten und dann danach tun.

Willy

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Elia - Rückblende

von Rapp am 24.03.2016 11:09

Eine Episode, die uns aus Elias Leben berichtet wird, ist mir aufgefallen. Die Witwe in Sarepta, die so treu für Elias sorgte kam in Bedrängnis: ihr Sohn erkrankte und starb. Das geschah in derselben Zeit als Elias dort war. Da sehen wir Elias mit Gott feilschen, was mir diesen Mann so sympatisch macht. Und Gott? Er macht ihm wegen seiner Menschlichkeit keinerlei Vorwurf. Nein, er greift ein und gibt der Mutter ihr Kind zurück.

Vater erwartet nicht, dass wir übermenschlich reagieren. Nein, wir leben hier noch in unserer irdischen Haut und haben unsere irdischen Nöte die Gott selbst bestens kennt. Manchmal lässt er Prüfungen und Nöte zu: schließlich sollen wir eines Tages in seine Herrlichkeit hinein passen. Soll ich dazu reif werden wird Vater wohl noch an mir rummeißeln. Da sind immer noch mal störende Kanten und Ecken die verschwinden müssen. Oder wollen wir nicht zu seiner Ehre und Freude weiterleben?! Das möchte ich schon!

Willy

Antworten Zuletzt bearbeitet am 24.03.2016 11:33.

Rapp
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Re: Elia - Rückblende

von Rapp am 24.03.2016 11:16

Was mag wohl in Ahab vorgegangen sein als ihm Elia befahl, die Götzenpriester und das Volk auf dem Karmel zu versammeln? Er war es doch, der normaler Weise Befehle erteilte... Aber diesem Mann konnte auch Ahab nicht einfach widersprechen! Er musste sich dem Diktat fügen.

 

Der Gott, der mit Feuer antwortet ist unser Gott... Dann nimmt Elia die Götzenpriester auf den Arm und verspottet sie.

Aber dann kommt die Zeit, da man das Brandopfer herrichtet und Elia erstellt den Altar aufs neue. Steht in meinem Leben der Altar des Herrn? Wie steht es mit meiner Hingabe? Folge ich Jesus wie zu Beginn oder bin ich ein wenig bequem geworden? Alles Fragen, denen ich mich jetzt stellen muss.

Hier ist der Altar, das Holz, das Opfertier. Da lässt Elia Wasser darüber gießen. Es ist Opferzeit. Elia betet und Gott sendet das Feuer, das schließlich auch das Wasser und selbst den Altar wegbrennt. Gott erweist sich als der lebendige.

Es durfte aber nicht bei den Rufen enden "der Herr ist Gott"! Die Götzenpriester, die das Volk verführten, büßten ihr Leben ein.

Und Elia? Der betet um Regen und weist Ahab an sich schnellstens nach Hause zu begeben, wenn er einigermaßen trocken durchkommen soll...

Gott schenkt nach gut drei Jahren Dürre wieder seinen Regen...

Willy

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Rapp
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Re: Elia

von Rapp am 24.03.2016 11:21

Nun sehen wir Elia auf der Flucht, denn Isebel, Ahabs Gattin, drohte ihn ermorden zu lassen. Komisch, diesmal lese ich nichts davon, dass er Gott fragte, wie er nun handeln sollte. Hals über Kopf rennt er um sein Leben, was ich sehr wohl begreife.
Dort auf der Flucht trennt er sich von seinem Diener. War das ein Fehler? Kaum, denn es gibt im Leben Situationen, die ich ganz allein durchstehen muss.
Doch nun sehe ich einen verzweifelten Mann. Er hält mir den Spiegel vor... Ja, den kenn ich doch, er lebt hier in Thun und findet mitunter auch, dass es doch genug sei. "Vater, mir reichts. Was rede und schreibe ich noch? Bringt das noch was? Ich stehe doch allein hier..." Ich kenn auch die Antwort: "Lauf nur noch ein wenig weiter. Wenn du müde genug bist rede ich wieder mit dir!" Ja, dann lauf ich mich halb tot und Vater wartet, bis auch ich am Horeb zu Ruhe komme - und den nächsten wichtigen Auftrag erhalte. Manchen langen Weg hätte ich mir ersparen können, wenn ich eher aufgehört hätte, mich als die große Ausnahme zu sehen...

Elia meinte allein übrig zu sein, einer gegen das ganze abtrünnige Volk. "Stimmt nicht, Elia, es sind noch 7000 die ihre Knie nicht vor Baal gebeugt haben." Aber was sind 7000 in einem Millionenvolk? Zuwenig um in eigener Stärke etwas auszurichten, aber genug für einen Neustart mit Gott!!

Willy

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Rapp
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Re: Elia

von Rapp am 29.03.2016 16:07

...und einem aus diesen 7000 wirst du nächstens begegnen. Den wirst du zum Propheten an deiner Stelle einsetzen! So sehen wir Elia der dem Elisa begegnet, einem Bauern aus wohlhabendem Haus. Den holt sich Elia mitten aus seiner Feldarbeit heraus. Der junge Mann wird Elias Diener und begleitet ihn fortan.

Es war auf der Bibelschule in Deutschland. Einer der Dozenten bat uns  auf einem Zettel aufzuschreiben, aus welchem Grund wir diese Schule besuchten. Bitte, schreibt keinen Namen dazu... In der nächsten Vorlesung las er einige der Zettel vor und kommentierte sie. "Mein Pastor meinte, das sei was für mich." "Ich war schon länger ohne Arbeit und denke darum, Gott wollte mich hier haben." Das hier schrieb nur einer: "Gott öffnete mir die Tür, darum bin ich hier."

Das folgende passierte mir vor einiger Zeit: Eine Frau schrieb mir: Ich will eine Prophetenschule besuchen. Kannst du mir helfen, dass ich da angenommen werde? - Bist du in keiner Gemeinde? Die Gemeindeleitung sollte dir doch eine Empfehlung ausstellen. - Ich habe darum gebeten, sie lehnten ab. - Da kriegst du von mir auch keine Empfehlung. Klemm dich hinter deine Bibel und lerne sie kennen. Damit hast du die Grundlage um zu prüfen was richtig oder falsch ist. Gaben kann niemand lernen, die kriegt man. Aber das Wort Gottes kennenlernen, das wäre das wichtigste... - Du redest ja wie mein Gemeindeleiter!!- Damit bin ich in Ungnade gefallen...

Meine Meinung habe ich nicht revidiert. Ich bin immer noch der gleichen Überzeugung: Gott holt sich Menschen aus der Arbeit heraus, denn Arbeit in Gottes Reich ist bestimmt kein leichter Job...

Willy

Antworten Zuletzt bearbeitet am 29.03.2016 16:09.

Lila

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Re: Elia

von Lila am 29.03.2016 22:54


Meine Meinung habe ich nicht revidiert. Ich bin immer noch der gleichen Überzeugung: Gott holt sich Menschen aus der Arbeit heraus, denn Arbeit in Gottes Reich ist bestimmt kein leichter Job...



Ja, lieber Rapp!

 

Damals haben die Propheten nicht die besten Hotels ausgesucht, wenn sie auf Reisen waren. Wenn heute die Propheten solche Leben führen müssten, wie Elia, oder Jeremia, oder Hosea, gebe es nicht so viele Propheten.

 

LG

Lila

 

 

Du bist mein Schirm und mein Schild; ich harre auf dein Wort.
Psalm 119,114 

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Elia

von Rapp am 30.03.2016 10:13

Zitat Lila:
""Wenn heute die Propheten solche Leben führen müssten, wie Elia, oder Jeremia, oder Hosea, gebe es nicht so viele Propheten.

Dafür wären aber einige mehr da, die wirklich was zu sagen hätten... Das klingt wohl hart in deinen Ohren. Es ist aber so. Bedenke: wenn du mal ein Lied singst bist du noch lange kein Sänger. Oder lehrst du mal bist du noch lange kein Lehrer. Warum also will jemand, der mal ne prophetische Rede bekam schon ein Prophet sein?

Ich war 17 und die Unverschämtheit auf zwei Beinen. Seit einigen Wochen besuchte ich die Gemeinde und lebte mit Jesus. Da war ein Mann in der Gemeinde, der in jedem Gottesdienst in der Gebetszeit eine "prophetische Botschaft" sprach. Mir schnürte sich der Hals zu. Ich spürte, dass da etwas nicht stimmte. Niemand wagte es, ihn abzustellen. Da stand er einmal vor mir: "So spricht der Herr..." Frech wie ich war unterbrach ich ihn und fragte: "Welcher Herr? Etwa Herr Wahli?" (Das war sein Name): Seinen Standartsatz hörte ich nicht wieder...

Da mache ich mit prophetischen Gaben eben ganz andere Erfahrungen: In meiner Predigt flechte ich ganz ungesucht einige Worte ein, die da scheinbar nicht hinpassen. Danach beim Kirchenkaffee spricht mich jemand an: "Wie konntest du wissen, dass ich genau das brauchte..." Konnte ich auch nicht wissen, aber Gott weiß es und gibt genau das Nötige!

Ich hüte mich, mich Prophet zu nennen. Wenn das andere tun, winke ich ab. Dass Gott seine Gaben so wirken lässt wie und wann sie gebraucht werden, das tut er. Es kommt darauf an, dass ich gereinigt und einsatzbereit vor Gott lebe. Dann setzt er mich ein, wie es nötig ist.

Willy, der eben nen kleinen Ausflug ins Kapitel Geistesgaben wagte.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 03.04.2016 18:22.

Lila

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Re: Elia

von Lila am 30.03.2016 10:30

Lieber Rapp!

 

Nein, es klingt nicht hart in meinen Ohren, und ich verstehe genau was Du meinst. Heutzutage gibt es unzählige Prophetien und Propheten (auch in den Medien und im Internet), die durch Ihre Berühmtheit auch viel reisen. Sie nennen sich „Propheten". Schon in den 70-er Jahren haben sie prophezeit, dass in Europa innerhalb 10 Jahre Erdbebenartige Erweckung geben wird.

Bete Gott an! Denn das Zeugnis Jesu ist der Geist der Weissagung.
Offb 19,10b

 Einen segenreichen Tag wünsch ich uns Alle!

Lila

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Elia

von Rapp am 30.03.2016 16:37

In den 1950gern kam ich in einer kleinen Gemeinde zu Jesus. Unser Pastor bediente mehr als 20 Bauernstuben in der Gegend. In diesen Hauskirchen war es normal, dass Menschen zu Jesus kamen, tropfenweise aber ständig... Nach Jakobs Heimgang stellte man vier Pastoren an, in den größeren Gemeinden je einen. Keiner machte die Hauskirchenarbeit weiter - und das Werk stagnierte. Die Erweckung suchst du heute vergeblich. Man kann ja Zahlen vorweisen... Aber ist das Gottes Weg?

Zurück zum eigentlichen Thema. Wie lange Elisa Diener des Elia war weiß ich nicht. Es mögen etliche Jahre gewesen sein. In dieser Zeit hatte Elisa Anschauungsunterricht und hielt treu an seinen Aufgaben als Diener fest. Wie schnell werden heute junge  Menschen in den Gemeindedienst gestellt... Die Bibelschule gleicht heute dem Sprungbrett, das mich mit Schwung ins Amt katapultiert. Dann schau ich mich um und entdecke nicht selten junge Menschen, die nach wenigen Jahren völlig ausgebrannt einen neuen Job suchen: verheizt, der Belastung nie gewachsen. Da meinte ein älterer Pastor: Schau, da kommt einer zu mir ins Gemeindepraktikum. Er besuchte vier Jahre lang die Bibelschule, doppelt so lang wie wir. Er weiß unheimlich viel, ihm fehlt die Praxis, das Leben. Daran zerbrechen viele... Die Zeit des Dienens unter einem anderen fehlt heute vielen jungen Brüdern. Bin eben seeehr altmodisch.

Wie oft durfte ich auch von meinen einstigen Studienkollegen hören: Du bist ja nicht im vollzeitigen Dienst, da kannst du nicht mitreden. ... Jetzt, mit 79, holt mich die Gemeinde um manchmal die Predigt zu halten.

Willy

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