Der Brief des Jakobus

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Der Brief des Jakobus

von Rapp am 21.04.2015 11:33

Bleiben wir noch bei den ersten Versen dieses Kapitels. Hier werden Lehrer angesprochen und solche, die Lehrer sein möchten. Es gab damals schon die Menschen, die sich in ein Amt hinein drängten. Mit solchen Menschen habe ich meine liebe Mühe. Das Amt des Lehrers wird auch missverstanden wie kaum ein anderes.

Um das zu verstehen muss ich wohl die Bedeutung des griechischen Wortes betrachten, das in unserer Sprache mit lehren wiedergegeben wird. Dieses Wort hat mal zuerst die Bedeutung von vorzeigen, vorleben wie es gemeint ist. Wenn ich das Wort leben soll, werde ich nicht darum herum kommen den Schüler bei der Hand zu nehmen, ihn an einer Wegkreuzung in die richtige Spur zu drängen. Das heißt nachdrücklich die Richtung weisen, mitgehen, stützen... und ausnahmnsweise geschieht es sogar vom Rednerpult aus...
Paulus klagt den Korinthern, dass sie wohl viele Zuchtmeister hätten. Da steht das Wort Pädagogen. Es fehlten aber Väter. Väter beten, hören zu, trösten, tragen, richten auf. Und Väter wissen um ihre Fehler und brauchen Gnade.

Ich erlebte einen „Zuchtmeister" und selbsternannten Lehrer. Seit mehreren Jahren bekam ich von ihm Briefe. Er verurteilt mich als Irrlehrer und erklärte mir sogar, dass er keinen Lehrer brauche, da Gott selbst ihn unterweise... Dann aber mischt er sich ungefragt in alle privaten Angelegenheiten ein. Leider half es auch nicht, die Annahme seiner Post zu verweigern – sie kam nur noch dicker zurück...

Ich wollte nicht Lehrer sein, wollte das nie, aber Gott stellte mir immer solche Aufgaben. Er kennt mich und weiß wo meine Stärken liegen.
Vor einiger Zeit fragte man mich nach dem Unterschied zwischen lehren und predigen. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verwehren: Wenn ich predige muss ich stehen, beim lehren darf ich sitzen... Es ist also für mich ein und dasselbe, denn wenn ich nicht lehre stecke ich in fremden Latschen. Das ist nicht nur unbequem sondern auch brandgefährlich. Ich tue wirklich besser was Gott will, als dass ich in ein fremdes Amt eingreife.

Es ist auch für den Lehrer besser Füße statt Köpfe zu waschen... zu dienen und nicht zu herrschen!

Willy

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Der Brief des Jakobus

von Rapp am 23.04.2015 08:43

Jak.3

Warum geht Jakobus so scharf ins Gericht wegen der Worte? Er nennt hier die Zunge ein kleines Übel voll tödlichen Gifts. Bedenke, sein Brief ist an die Gemeinde gerichtet. Als ich zu Jesus kam sah ich in der Gemeinde lauter Supermenschen, fertig für die Herrlichkeit. Bald merkte ich aber, dass diese Heiligen gar keine Übermenschen waren. Sie hatten Macken und Fehler, ja weit schlimmer: ihr Mundwerk hielten die wenigsten im Zaum. Damit verletzten mich einige dermaßen, dass ich beinahe der Gemeinde davon gelaufen wäre.

Warum ich das ausplaudere? Damit du nicht meine Fehler kopierst. Es dauerte nämlich gar nicht lange, nahm mich Jakob beiseite: „Hör mir mal gut zu: du kannst jederzeit auf der rechten oder der linken Seite vom Pferd fallen. Diejenigen, die dir Mühe bereiten mit dem Gift, das sie verbreiten, machen einen großen Fehler. Dein Fehler aber ist nicht weniger schlimm: du erhebst dich über sie. Du gleichst dem, der Gott dankt, dass er nicht so schlimm ist wie jener Pharisäer..." Das war schlimmer als jede Ohrfeige. Aber diese Worte richten bis heute aus, was sie ausrichten mussten. Sie sind ne Warnung, damit ich nicht so leicht wieder vom Gaul falle.

Worte können Freundschaften bestätigen oder auch zerstören. Ich bete in Worten: sie bewegen vieles in der Herrlichkeit. Und weil Gott weiß, wie leicht der Mensch mit Worten Unheil anrichtet, gibt er uns auch durch seinen Geist die neue Sprache für das Gebet. Wie oft weiß ich wirklich nicht, was ich von Gebetsanliegen, die mir zugetragen werden, halten soll. Da kommt mir der Geist Gottes mit der neuen Sprache zu Hilfe. Ich darf Vater anbeten und er lenkt den Segen dahin, wo er hingehört. Mit der neuen Sprache kann ich keine Dummheiten anstellen...

Gerede vergleicht Jakobus hier mit einem Waldbrand, der außer Kontrolle gerät. Wie leicht das passiert, will ich anhand eines Ereignisses zeigen. Es ist vergeben, darum kann ich ohne Bitterkeit darüber berichten. Damals war meine Schwester sehr schwer erkrankt und ich fuhr deshalb von Schweden heim. Bald merkte ich, dass ich in der Gemeinde sehr kühl empfangen wurde. Dann drangen Gerüchte bis zu mir durch, man hätte mich aus dem Gemeindedienst entlassen und fortgeschickt. Ich war sehr traurig als ich zudem vernahm, dass auch mein Pastor diese Lüge mit verbreitete und nichts dagegen unternahm. Darauf angesprochen meinte er nur: „Das erzählte mir dein Vater." „Das trägst du so weiter? Du hast mich nie gefragt ob da was wahres dran sei!" „Warum sollte ich auch?" war die eiskalte Antwort, die in mir jedes Vertrauen niederriss. Es dauerte sehr lange bis ich darüber hinweg kam...

Wie gut, dass Gott gerade hier ansetzt, wenn er Menschen zu sich ruft: mir schenkt er immer noch Freude in seinem Bethaus!!

Willy

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Der Brief des Jakobus

von Rapp am 23.04.2015 08:52

Jakobus 3, 13-18

Neid und Rechthaberei haben in der Gemeinde nichts zu suchen. Stimmt, aber warum spricht Jakobus dieses traurige Kapitel überhaupt an? Es gibt in jeder Gemeinde genug menschlich-allzumenschliches. Dabei ist niemandem geholfen, wenn ich die Gemeinde als Idylle hochjuble, die über allem menschlichen erhaben ist. Damit würde ich grausame Lügen verbreiten.

Paulus spricht von Gemeinden in denen nicht viel edle Leute sind. Vielmehr sind es die Verachteten, die kleinen Leute, die zu Jesus fanden. Ist es da verwunderlich, dass gerade solch unangenehme Charaktere in den Gemeinden auftauchen. Dort aber haben sie bestimmt ihre Anpassungsschwierigkeiten.

Da will ich dir aber was anderes zeigen: es geht gar nicht um Anpassung. Da wären wohl die edlen, gebildeten Menschen im Vorteil. Es geht aber um viel mehr. Nicht Flickarbeit am alten Wesen ist gefragt. Rundumerneuerung wird uns von Gott angeboten. Und da kommt nun einiges zum Vorschein. Die Selbstgerechten brauchen diese Erneuerung ja nicht. Ihr Wesen ist geübt in Anpassung... Ich denke an den König, der seinem Sohn die Hochzeit ausrichtet. Unter den Gästen, meist Wegelagerer, Bettler denen der König würdige Kleider gab, hat sich doch einer in seinen eigenen Klamotten eingeschlichen. Seine Kleidung muss der geschenkten täuschend ähnlich gewesen sein. Sonst hätte er die Wachen am Eingang nie überlisten können. Nunmehr sah ihn aber der König: Freund, wie bist du hereingekommen? Anpassen reicht nie, Erneuerung ist gefragt!

Gott verspricht uns die Reinigung, eine Totalerneuerung durch die Auferstehungskraft Jesu. Will ich das? Oder begnüge ich mich mit Anpassung? Wer sich nicht erneuern lässt bekommt seinen Fehler spätestens dann zu spüren, wenn er sein letztes Wegstück auf dieser Erde antritt...

Willy

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Der Brief des Jakobus

von Rapp am 23.04.2015 14:50

Jak. 4, 1-12

 

In diesem Kapitel lesen wir Warnungen. Jakobus spricht hier die ersten Gemeinden an. Wie oft hörte ich Loblieder auf die Urgemeinde. Wenn ich aber hier lese was Jakobus hier an Missständen anspricht sehe ich ein erschreckend anderes Bild.

Kampf und Streit. Jakobus sprach zuvor das Ansehen der Person an. Im 2. Timotheusbrief spricht Paulus das Machtgehabe an. „...ich gestatte keiner Frau, dass sie lehre und den Mann beherrsche." Zuvor spricht er von betenden Männern und sagt dann „desgleichen". Das sagt doch, dass das, was er zuvor den Männern sagte, auch den Frauen gilt und umgekehrt. So ist es also nicht gestattet zu lehren um Macht über andere auszuüben. Der Maulkorb gilt dem Machtausüben und nicht nur den Frauen, wie das viele Männer so gerne sehen... Wie manche Gemeindeleitung in unserer Zeit müsste wohl den Hut nehmen? Das scheint aber ein sehr altes Übel zu sein, ist nicht erst in unseren Tagen entstanden...

Jakobus spricht von Menschen, die sich von ihren Gelüsten treiben lassen, was zu Kampf und Streit innerhalb der Gemeinde führte. Ja, so kommt es, dass Gott Gebete nicht erhört, weil das Ziel des Betenden falsch liegt.

Ich denke da an zwei leibliche Schwestern. Beide beteten um eine Villa. Die jüngere lernte bald einen wohlhabenden Witwer kennen und heiratete ihn. Damit kam sie zu ihrer Villa. Die ältere wurde neidisch und bitter. Schließlich ging sie zu Alvar, ihrem Pastor, und klagte ihm, welch Unrecht ihr geschehe, dass ihre jüngere Schwester doch bereits eine Villa bekommen habe und sie habe einen verschlossenen Himmel... Alvar bat um Zeit zum antworten. Dann schrieb er ihr: „...es wäre besser du würdest darum beten in die Ruhe (schwedisch vila) des Herrn ein zu gehen, als einer irdischen Villa nachzutrauern!"

Ja, wo habe ich mein zu Hause? Bin ich einzig hier oder ist mein Ziel das himmlische Jerusalem? Jesus hat uns versprochen alles für uns bereit zu machen, auch die passende Wohnung. Da muss ich mein Herz nicht an diese enttäuschende Welt hängen: ich bin auf dem Weg nach Hause!

Gott wacht eifrig darüber, dass ich seinem Geist Raum gebe.

Wenn ich mich Gott unterstelle habe ich auch die Kraft dem Teufel zu widerstehen. Vor Menschen, die sich dem Herrn unterstellen flieht Satan. Da hat er keine Angriffsflächen.

Verleumdet einander nicht. Ist diese Mahnung nötig in einer Gemeinde? Ja, leider. Wenn ich dieses Kapitel durchlese finde ich mich sicher an irgendeiner Ecke. Da gilt auch mir das Wort: Wer unter euch ohne Sünde ist werfe den ersten Stein. Da werde ich sicher nichts zu werfen haben...

Noch eine Frage: was habe ich zu urteilen oder gar verurteilen? Das überlass ich besser meinem Vater...

Willy

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Der Brief des Jakobus

von Rapp am 24.04.2015 09:22

Jak.4, 13-17

Jakobus gefällt mir. Seine Faustregel, was Sünde ist finde ich genial: alles Gute, das ich tun könnte, aber unterlasse, ist Sünde.

Nun, schauen wir uns diesen ganz praktischen Abschnitt an: Ich will, ich handle, ich verdiene, ich, ich, ich... und Gott soll gefälligst dazu ja sagen! Soll Gott also zu meiner Marionette werden, ein Hampelmann, der nach meiner Pfeife tanzt? Darauf kann ich warten.

Nein, ich lerne immer besser darauf zu achten, was Gott zu meinen Ideen meint. Da denke ich z.B. an meine Wohnungssuche. Mit Hund ist das nicht einfach. Nach knapp zwei Jahren und vielen Absagen, griff ich zu Papier. Ich schrieb betend meine Wunschliste auf: Zwei Zimmer, keine Teppichböden, sonnig, gute Busverbindung ins Zentrum, Preis, wenn kein Aufzug vorhanden nicht höher als erste Etage. In derselben Woche durfte ich eine entsprechende Wohnung im Zentrum und ganz im Grünen anschauen ... und ich bekam meinen Traum! Jedes Detail stimmt.

Ein anderes Mal hatte ich wegen einer Arbeitsstelle den Eindruck, Gott habe weder ja noch nein gesagt. Alles lief schief, bis ich zu einem Weg bereit war, den ich von mir aus niemals gegangen wäre: gezwungener Maßen machte ich mich selbständig...

Gott sagt es sehr deutlich schon im Alten Testament: „Fragt mich um das Zukünftige!"

Willy

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Der Brief des Jakobus

von Rapp am 24.04.2015 11:23

Jak.5, 1-6

Statistisch gesehen lebe ich in Altersarmut. Aber ich bin in der Tat reich, sehr reich. Ich bin nämlich Sohn von Beruf und lebe auf Vaters kosten und dieser Vater erklärte mir: "Mein ist Silber und Gold!" Und von seiner Fülle bekomme ich genau das, was ich brauche. Das bedeutet für mich kein Leben in Saus und Braus. Es bedeutet viel mehr! Zufriedenheit, Glück, Ruhe, Gelassenheit. Manch einer ist in diesen Stücken mausarm und unglücklich bei vielen Gütern...

Ich denke an einen Chorus den wir oft sangen: Ich lebe aus Gnade, ich leb' durch die Gnad', ich leb' in der Gnade des Herrn!

Schätze dieser Erde, die ich hier ansammle kann ich ja nicht mitnehmen, wenn ich diesen Parcour verlasse. Die Bibel sagt es ganz ungeschönt: nackt bist du hier angekommen, nackt wirst du wieder gehen. Übrigens: eine kleine Wirtschaftskrise und dein ganzer Reichtum geht baden.

Meinen Reichtum klaut mir keiner. Ich bin zufrieden, brauche nicht viel. Ich habe Ruhe, denn ich lebe in der Vergebung. Ich weiß, dass Jesus den Tod besiegt hat und er hat das letzte Wort in meinem Leben. Zu Hause hat er mir den idealen Platz bereitet. Was will ich mehr?

Wenn ich aber raffe und dazu noch andere schinde, habe ich wohl eine traurige Zukunft.

Willy

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Der Brief des Jakobus

von Rapp am 27.04.2015 10:40

Jak. 5, 7-12

 

Jakobus spricht von Geduld...

Geduld auf Jesu Wiederkunft zu warten.

Geduld, die Fehler der anderen und auch die eigenen Macken zu ertragen.

Er führt hier das älteste Bibeldokument an: er spricht von Hiob und seiner Geduld. Es ist typisch für meinen himmlischen Vater: das wesentlichste im Leben eines Menschen spricht er als allererstes an: meine menschlich allzu menschliche Ungeduld. Wie oft war ich als Junge enttäuscht, wenn ich viele Dinge nicht so schnell oder gut machen konnte wie meine Schwester. Ihr gelang wohl alles und ich musste üben... Ja, ich wäre doch gern lieber gestern als erst morgen die Geduld auf zwei Beinen gewesen. Mit meiner Ungeduld habe ich mir wohl einige schwere Wege eingebrockt.

Jakobus spricht zuerst mal von Geduld, wenn es um die Wiederkunft Jesu geht. Er kommt wieder. Sollte es aber noch andauern... Wir haben es doch weit besser als die Zeitgenossen des Jakobus: wir sehen Verheißungen, die sich inzwischen bereits erfüllt haben. So sehe ich z.B. den Staat Israel, ein eigenständiger Judenstaat, wie er für die letzte Zeit verheißen ist.

Einer mag klagen, dass Jesus sich scheinbar Zeit lässt. Willst du wirklich jammern, weil Gott in seiner Gnade Geduld mit uns Menschen hat? Willst du dich beschweren, auch wenn du weißt, dass du ohne Jesu Opfer keinerlei Zutritt zu Gott und seiner Liebe hättest?

Na ja, ich brauche Geduld mit anderen und mit mir selbst. Nur so kann ich das Ziel erreichen.

Mir ging Schwester X grausam auf die Nerven. Klar, ich wusste genau, dass das nicht richtig war, aber... So brachte ich den ganzen Mist vor den Herrn und klagte ihm erst einmal, wie unmöglich sich Sr. X benahm... „Willy, musst du dich sooooo wichtig nehmen? Genügt es dir nicht mehr, dass du für mich wichtig bist, so wichtig, dass Jesus für dich starb?" Die Mütze sitzt!

Als unsere Vorbilder in Geduld führt Jakobus die Propheten an. Sie haben unsäglich gelitten. Eben schaute ich in die Klagelieder des Jeremia. Wie hat doch dieser Mann gelitten. Immer wieder staune ich, dass er wieder Worte fand um Gott zu preisen. Daran erinnert Jakobus: sollten wir es da einfacher haben?

Darf mein Ja mal zu einem nja werden? Oder mein nein zu einem jain? Das darf es nicht. Jesus hat trotz meiner Fehler zu mir ein ganz klares ja gesagt. Das soll bei mir nun auch so sein: Halbheit ist unerwünscht und total verkehrt.

Willy

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Der Brief des Jakobus

von Rapp am 27.04.2015 11:58

Jakobus 5, 13-18

 

Maya (Name geändert) hatte die verheerende Diagnose Brustkrebs erhalten. Nun lag sie im Krankenhaus und sollte bereits am nächsten Morgen operiert werden.

Mayas Gedanken drehten sich im Kreis. Operation oder ein Wunder? Sie war bereit zur OP. Doch wurde ihr gerade dieser Abschnitt ihrer Bibel sehr lebendig: So rief sie einen der Ältesten und bat ihn mit einem zweiten zu ihr zu kommen. Sie wollte noch einiges in ihrem Leben bereinigen...

Die Brüder fuhren hin. Einer fragte den anderen, wie das überhaupt zugehen sollte: wie macht man das, einen Kranken salben? Was, wenn danach nichts geschieht? Schließlich ermutigten sie sich gegenseitig einfach auf Gott und sein Wort zu vertrauen.

So hatten sie ein Gespräch mit Maya und beteten mit ihr.

„Bitte, ich will nochmals ein gutes Bild von dieser Brust sehen und das sofort!" Der Wunsch des Chefs wurde am Morgen sofort ausgeführt. „Das ist unmöglich. Wollt ihr mich zum Narren halten? Das ist niemals dieselbe Brust. Das ist eine andere Patientin!" tobte der Chefarzt. „Von Krebs gibt es hier keinerlei Spuren." Es ließ sich beweisen: es war die gleiche Brust die Tags zuvor geröntgt worden war: Gott hatte das ernsthafte Gebet erhört und ein Wunder getan. Bis heute ist Maya gesund.

Als meine Frau Elisabeth mit Krebs und Demenz im selben Krankenhaus lag sagte Gott zu mir: Sie erkrankte an der Krankheit an der sie sterben sollte. So konnte ich ganz ruhig beten, dass der Herr ihr Leiden erträglich mache. So waren Ärzte und Pfleger erstaunt, dass sie die Chemotherapie fast ohne Nebenwirkungen überstand und ich durfte sehen, dass Gott alles im Griff hatte.

Gott weiß warum er sie heimholte.

Es ist schon komisch, was manche Leute in die Bibel hineinlesen: Hier steht ausdrücklich, dass das Gebet des Glaubens dem Kranken helfen wird. Es steht ausdrücklich helfen, was nicht unbedingt heilen bedeutet. Maya wurde geheilt, Elisabeth wurde ihre Zeit erträglich gemacht. Welches ist wohl das größere Wunder? Gott weiß sehr wohl was er tut und was für uns Menschen richtig ist. Ihm gebe ich die Ehre.

Das Gebet des Gerechten vermag viel... Warum? Durch Jesu Tod und Auferstehung bin ich gerechtfertigt. Gott schaut mich an als hätte ich nie im Leben gesündigt, weil Jesus meine Sünde weggetragen hat. Meine Gebete können daher Gott zum Handeln bewegen. Dabei tut er nicht wie ne Marionette was ich will, sondern was das beste in der Situation ist. So darf ich viele Gebetserhörungen erleben, auch wenn Gott manchmal eingreift, wie ich es mir niemals hätte ausdenken können. Aber er greift ein, wie es das beste ist.

Den Hinweis auf Elia finde ich hier ganz genial: ein schwacher Mensch wie wir. So kann ich Gottes Arm bewegen, nicht weil ich es bin, sondern weil Gott in seiner Gnade sich bewegen lässt!

Willy

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Der Brief des Jakobus

von Rapp am 28.04.2015 09:00

Jak. 5, 19-20

 

Hier wird nochmals meine Verantwortung den Geschwistern gegenüber angesprochen. Ich bin mitverantwortlich, dass mein Bruder das Ziel, die Herrlichkeit, erreicht. Da gibt es kein ausweichen. Schon Hesekiel sagt es sehr deutlich: Wenn ein Gerechter vom Weg abweicht und du warnst ihn nicht, werde ich sein Blut von dir fordern... Anderseits, wenn jemand sich warnen lässt und zurückfindet darf ich auch wissen, dass ne Menge Sünden bedeckt, weggewischt werden. Achten wir aufeinander, wir möchten doch alle mit Jesus leben.

Über den Schluss dieses Briefes bin ich etwas irritiert: der Text reißt abrupt ab. Kein Gruß, nichts. Musste Jakobus wohl alles stehen und liegen lassen und verschwinden? Wir wissen schlicht nichts darüber. Nur das eine: Gott wacht über seinem Wort und hat es bis in unsere Zeit erhalten.

Willy

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