Der Schatz im Acker

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solana

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Beiträge: 4164

Re: Der Schatz im Acker

von solana am 08.02.2015 11:27

Guten Morgen Henoch
Schön, dass wie uns jetzt richtig verstehen.

Ja, genau darauf wollte ich hinaus.
Auf das, was du so beschreibst:

 

Das liegt nicht zuletzt an dem Halt, den ich im Herrn habe und daran, dass er mir hilft, die Situationen mit anderen Augen zu sehen und auch die richtigen Worte zu finden. Auch spricht er mich im Herzen an, wenn er möchte, dass ich etwas bestimmtes tue, z.B. spenden, helfen, ...
...
Meine Werke im Eigenwillen und sind sie noch so gut, werden als Stoppeln und Holz verbrennen. Ja, im Fleisch wohnt nichts Gutes, deshalb kann es auch keine Werke vollbringen, die Gott gefallen. Ich bin da völlig von seinem Wirken abhängig.

Um diese veränderte Sichtweise geht es mir, wie du sagst "die Situationen mit anderen Augen zu sehen".

Und ich wollte auf das hinaus, was durch so ein Erlebnis an bleibender Erkenntnis bewirkt wird, was du dadurch "gelernt" hast.
Solche Dinge würde ich gerne zusammentragen und darüber austauschen.

Bei dir hört sich das ein wenig "punktuell" an - also so, als ob du das, was du an veränderter Sicht in einer Situation geschenkt bekommst, dies aber nur für die eine Situation ist. Für die nächst, ähnliche Situation bringt dir das quasi nichts.

Das, was du an "bleibender Erkenntnis" daraus gewinnst, ist dein immer tieferes Erkennen deiner Abhängigkeit vom Herrn und das immer weiter wachsende Vertrauen, die Zuversicht, dass er dir in jeder Situation das Richtige schenken wird.
Und die Erkenntnis, dass alles Eigene, was du von dir heraus tun könntest "nichts" ist, jedenfalls nichts von Wert.

Das ist eine sehr wichtige und gute Grundlage, finde ich. So, wie ein Kind vertraut und offen ist, ganz an der Hand des Vaters bleibt.

Ja, das ist mir auch sehr wichtig geworden in Situationen, wo ich mir sorgen darum mache, dass ich auch ja das "Richtige" tun werde oder sagen werde - und ich mir nicht ganz klar darüber bin, was nun wirklich das Richtige ist.
Wenn ich dann dies oder jenes tue oder sage, könnte dieser oder jene etwas tun, oder es könnte etwas passieren, das mein ganzes Bemühen umsonst werden lässt oder sogar zum schaden führt statt dem beabsichtigten Nutzen.

In solchen Situationen fällt es mir schwer, nicht weiter über "Unlösbares" nachzugrübeln (was mache ich, wenn nun.... oder sogar ...oder aber doch ...).
Irgendwie kehren die Gedanken doch - unbemerkt - wieder auf das Problem zurück und ich erwische mich beim "Sorgen", beim "Eventualitäten der Zukunft absichern".
Anstatt ganz "frei" mich mit dem zu befassen, was jetzt gerade "dran" ist.

Mt 6, 34 Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat.

Und ich weiss, eigentlich dürften die Sorgen, die das "Morgen" betreffen, mein Erleben des "Heute" in keiner Weise verändern, ich müsste mich "eigentlich" so fühlen, und so in den Tag gehen, als wären sie gar nicht da und die alles wäre zum Besten geklärt.
Denn nur dann hätte ich die Sorgen wirklich so "auf IHN geworfen" (1. Petr 5, 7), dass sie auch wirklich weg sind - und sich nicht hinterrücks immer wieder "einschleichen" ...

Dann merke ich, dass es darum nicht klappt mit dem Loslassen der Sorgen, weil ich mir auf das konzentriere, was nicht geht, anstatt auf das zu sehen, was mir geschenkt ist - und was Jesus dieser Aufforderung zum "Nichtsorgen" vorausgestellt hat:

33 Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen. 34 Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat.

Und noch ein wenig weiter vorn steht der schon öfter zitierte Satz:

21 Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.

Und ich erkenne, wie sehr mein Herz an dem "Gewünschten" hängt, um das ich mir Sorgen mache. Und dass es genau diese "falsche Prioritätensetzung" ist, die mich unfrei macht, das heute ganz aus der geschenkten Fülle zu erleben. Dass ich mit dem, um was ich mich sorge, auch nicht mehr oder weniger "habe", denn das, was mein Leben ausmacht, mein Glück und meine Freude, liegen woanders - dort, wo es nicht die Motten und der Rost fressen und wo die Diebe einbrechen und stehlen. (Mt 6, 19)

Von dieser Erkenntnis her - mit dem Blick auf die Fülle -, fällt es mir viel leichter, die Sorgen wirklich loszulassen und mich ganz auf das hin zu öffnen, was mir Gott heute und jetzt schenkt.
Und je öfter ich solche Situationen durchlebe, um so mehr "lerne" ich, verfestigt sich diese Erkenntnis, um so mehr dominiert die Freude und der Friede.

Mal ein Versuch, das so schwer Beschreibbare in Worte zu fassen....
Grus
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 08.02.2015 11:29.

Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Der Schatz im Acker

von Henoch am 08.02.2015 11:40

Hallo Solana

das ist Dir sehr gut gelungen...

Zitat: Mal ein Versuch, das so schwer Beschreibbare in Worte zu fassen....

Henoch

Antworten
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