Damit ich mich nicht überhebe!

Erste Seite  |  «  |  1  |  2  |  3  |  4  |  5 [ Nach unten  |  Zum letzten Beitrag  |  Thema abonnieren  |  Älteste Beiträge zuerst ]


solana

-, Weiblich

  Urgestein

Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Damit ich mich nicht überhebe!

von solana am 26.12.2015 11:40

Pal schrieb:

Du siehst es nicht als Züchtigung, um derart gepiesackt zu werden? 

Hallo Pal
Ich muss sagen, dass es mir bestimmt schwer fallen würde, das so zu sagen wie Paulus!

Aber wichtig ist doch, wie Paulus selbst es sieht - und er sieht es als das "Grösste", dessen er sich rühmen kann/will.
Nicht als Strafe, die er erdulden muss, als Strafe für etwas, das er falsch gemacht hat und die ihm "Besserung" davon bringen soll....

Insofern ist mir Paulus da ein Vorbild - auch wenn ich nicht so weit bin wie er. 
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten

Pal

65, Männlich

  Urgestein

Beiträge: 2513

Re: Damit ich mich nicht überhebe!

von Pal am 26.12.2015 11:32

Solana:
Ich verstehe nicht so ganz, wie du an dieser Stelle auf "Züchtigung" kommst.

Liebe Solana,
Du siehst es nicht als Züchtigung, um derart gepiesackt zu werden? -
Solche "Faustschläge Satans", solche Not und Schmerzen, waren doch weit mehr als "nur" die von dir beschriebene "Erfahrung der eigenen Grenzen".
Oder nicht?

Ich sehe in der ganzen Situation full power:
Heb 12:9 Und so wir haben unsre leiblichen Väter zu Züchtigern gehabt und sie gescheut, sollten wir denn nicht viel mehr untertan sein dem Vater der Geister, daß wir leben? Heb 12:10 Denn jene haben uns gezüchtigt wenig Tage nach ihrem Dünken, dieser aber zu Nutz, auf daß wir seine Heiligung erlangen. Heb 12:11 Alle Züchtigung aber, wenn sie da ist, dünkt uns nicht Freude, sondern Traurigkeit zu sein...


<<<<<<<<<<<<<
man könnte auch die Zusatzfrage stellen:

Warum war das kein "guter Engel Gottes", - sondern eben ein böser Teufel?

Antworten Zuletzt bearbeitet am 26.12.2015 11:33.

solana

-, Weiblich

  Urgestein

Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Damit ich mich nicht überhebe!

von solana am 26.12.2015 11:17

Pal schrieb:

Dies ist eine Thematik, die auch in christlichen Kreisen, immer mehr gemieden wird.
...
Allerliebst hört man heute von den Kanzeln, über eine Liebe, die nicht züchtigt, die den Sünder bedingungslos weiter liebt, keine Bedingungen stellt, die niemanden wehe tut, die allesamt nur streichelt... 

Hallo Pal
Ich verstehe nicht so ganz, wie du an dieser Stelle auf "Züchtigung" kommst.

Die von dir zitierte Stelle verstehe ich im Textzusammenhang eher so, dass es um die Erfahrung der eigenen Grenzen und der eigenen Ohnmacht geht, die uns dazu führt, auf Gott zu sehen und seiner Kraft, seinem Wirken in uns Raum zu geben. Damit er in uns und durch uns ganz gross werden kann - und unser eigenes Können und Machen in den Hintergrund tritt.

Gerade Menschen, denen (wie Paulus) viel geschenkt wurde an Erkenntnis und anderen Gaben, neigen dazu, den Blick auf das fixiert zu halten, was sie erreichen wollen.
In der besten Absicht, Gott zu dienen, so gut es geht.
Je mehr "Erfolg" sie dabei haben, um so mehr stehen sie in der Gefahr "selbst", aus eigener Kraft machen zu wollen. 
Und das "Sich Stossen an den eigenen Grenzen", die Erfahrung der eigenen Ohnmacht, richtet den Blick wieder richtig aus und macht bereit, zu empfangen und sich in der richtigen Weise, mit der richtigen Herzenseinstellung, von Gott gebrauchen und segnen zu lassen. 

So verstehe ich diesen Abschnitt.
Nicht als Züchtigung oder Strafe.

Deshalb "rühmt" sich Paulus ja auch dieser, seiner Schwachheit "am allerliebsten". Weil sie ihm die Gelegenheit gibt, Gottes Kraft zu erfahren und andere Menschen damit zu erreichen. Als Chance, "über sich hinaus zu wachsen" und den Menschen mehr zu geben, als er selbst vermag. 

Er sieht das nicht als einen "Makel", den er verstecken müsste.
Und auch die Menschen, denen er das Evangelium verkündet hat, sind nicht abgestossen worden davon:

Gal 4,14 Und obwohl meine leibliche Schwäche euch ein Anstoß war, habt ihr mich nicht verachtet oder vor mir ausgespuckt, sondern wie einen Engel Gottes nahmt ihr mich auf, ja wie Christus Jesus. 

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten

Pal

65, Männlich

  Urgestein

Beiträge: 2513

Damit ich mich nicht überhebe!

von Pal am 26.12.2015 10:47

2Ko 12:7 Und damit ich mich der außerordentlichen Offenbarungen nicht überhebe, wurde mir ein Pfahl fürs Fleisch gegeben, ein Engel Satans, daß er mich mit Fäusten schlage, damit ich mich nicht überhebe.

Dies ist eine Thematik, die auch in christlichen Kreisen, immer mehr gemieden wird.

Dann wird gefragt:
Was soll das? Warum sind diese Züchtigungen so wichtig und nötig? Geht es nicht ohne solche "Schläge"? Das ist aber keine Werbung für einen Christen, um derart behandelt zu werden. Oder? Hat Gott so wenig an Paulus vollbracht, das er dermaßen hart an die Kandarre genommen werden mußte? etc. etc.
-

Allerliebst hört man heute von den Kanzeln, über eine Liebe, die nicht züchtigt, die den Sünder bedingungslos weiter liebt, keine Bedingungen stellt, die niemanden wehe tut, die allesamt nur streichelt... Doch da beginnt für mich eine Einseitigkeit, die das "Rad" nicht mehr rund laufen läßt, sondern vielmehr zum "eiern" bringt.

Vielleicht wollt ihr euch darüber austauschen?

Antworten
Erste Seite  |  «  |  1  |  2  |  3  |  4  |  5

« zurück zum Forum