Lukas 19, 11-27: Talente

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solana

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Re: Lukas 19, 11-27: Talente

von solana am 18.12.2014 22:33

Ja, Henoch, ziemlich schwer nach zu vollziehen, auch im Gleichnis selbst.
So handelt doch kein Knecht, der genau weiss, wie sein Herr "tickt":

21 denn ich fürchtete dich, weil du ein strenger Mann bist; du nimmst, was du nicht hingelegt, und du erntest, was du nicht gesät hast.
22 Er spricht zu ihm: Aus deinem Mund werde ich dich richten, du böser Knecht! Du wusstest, dass ich ein strenger Mann bin, der ich nehme, was ich nicht hingelegt, und ernte, was ich nicht gesät habe?

Wenn er doch genau wusste, was er zu erwarten hatte und sich trotzdem so verhielt - wie kann er das dann wirklich aus "Furcht vor der Strenge seines Herrn" so getan haben?
Das passt doch gar nicht zusammen. Da leuchtet mir Wintergruens Erklärung schon eher ein, dass das nur eine faule Ausrede war, mit der er sich bei seinem Herrn einschmeicheln wollte, vielleicht durch geheuchelte Furcht auf Mitleid hoffend? 

Wie passt das für dich oder wie erklärst du die Strafe?
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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ElCid

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Re: Lukas 19, 11-27: Talente

von ElCid am 18.12.2014 22:41

Ich sage euch: Jedem, der da hat, wird gegeben werden; von dem aber, der nicht hat, von dem wird selbst, was er hat, weggenommen werden.

Cleo, alles auf unserer Erde und in der gesamten Schöpfung wird von Gesetzen geregelt, von den Schöpfungsgesetzen Gottes. 
Auch hier wird ein weiteres Schöpfungsgesetz geschildert. Das Gesetz von der Anziehung der gleichen Art. Der Volksmund sagt: "Der Teufel sch.....immer auf den grössten Haufen"

Auch heute können wir das weltweit, auch in "old Germany", beobachten. Die Armen werden immer ärmer und die Reichen immer reicher und die Kirchen besitzen Billionen.

An anderer Stelle in der Bibel heisst es: "Wir sollen mit unseren Pfunden wuchern".  D.h. die Talente und Fähigkeiten die wir von Gott in die Wiege gelegt bekamen sollen wir ausbauen und leben.  Dieses ist wohl in dem Gleichnis gemeint.

"Die Wahrheit lieber Sohn, richtet sich nicht nach unserem Glauben. Wir müssen uns nach der Wahrheit richten".
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Re: Lukas 19, 11-27: Talente

von ElCid am 18.12.2014 22:49

...er nannte ihn ja hart und ungerecht.

Wieviel Menschen (Knechte?) nennen Gott heute noch "hart und ungerecht", wenn sie von den Greultaten hören die heute auf der Erde passieren und immer passiert sind?

"Wie kann Gott so etwas zulassen?" rufen sie und wenden sich vom Schöpfer ab. Dabei ist die Antwort so simpel, wenn wir Schöpfung verstehen!

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Henoch
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Re: Lukas 19, 11-27: Talente

von Henoch am 18.12.2014 22:52

Hallo Solana,

eine faule Ausrede zeugt m.E. auch von fehlendem Vertrauen. Deswegen stimme ich mit Dir überein, dass das Talent das Evangelium ist, das uns ja nicht nur die Versöhnung mit Gott, unsere völlige Annahme als Kind Gottes und das ewige Leben verspricht, sondern uns auch verspricht, dass wir ausgerüstet werden mit dem heiligen Geist, der uns Kraft gibt und uns auch in den von Gott für uns bereiteten Werken leitet.

Der Mensch im Gleichnis  hat das Evangelium nicht angenommen, sondern vergraben, es fehlte folglich an Kraft und an Vertrauen.

Wenn ich in einer wirklich schwierigen Lebenssituation stecke, dann hilft mir nur völliges Vertrauen in Gott und in seine völlige Annahme, und nur das trägt mich durch, so dass ich handeln kann, ohne zu verzagen. Hätte ich jetzt Angst, seine Liebe oder gar das ewige Leben zu riskieren, dann würde mich das lähmen. Viel mehr motiviert es mich, dass ich mich angenommen und geliebt weiß. Und weil ich weiß, dass ich es durch den Herrn Jesus Christus und in seiner Kraft tun werde, bin ich zuversichtlich, dass es gelingen wird. Wie gerne diene ich dem, von dem ich mich geliebt weiß.

Ich glaube auch, dass diese Strafe eine logische Konsequenz ist, wie Du schriebst. Eine logische Konsequenz von Unglauben. Er wird in die Finsternis geworfen, da wird sein Heulen und Zähneklappern. Das ist ein Bild für die Hölle. Deshalb heißt es ja in Matthäus 25,29 Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und er wird die Fülle haben; wer aber nicht hat, dem wird auch, was er hat, genommen werden. 30 Und den unnützen Knecht werft in die Finsternis hinaus; da wird sein Heulen und Zähneklappern.

Henoch

Antworten Zuletzt bearbeitet am 18.12.2014 22:59.

ElCid

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Re: Lukas 19, 11-27: Talente

von ElCid am 18.12.2014 22:56

Er spricht zu ihm: Aus deinem Mund werde ich dich richten, du böser Knecht!

Solana, dieser Satz macht deutlich, dass wir uns selbst richten, denn die Gesetze unseres vollkommenen Schöpfers arbeiten selbsttätig!

Was ich sage (Worte sind Taten) werde ich ernten!

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ElCid

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Re: Lukas 19, 11-27: Talente

von ElCid am 18.12.2014 23:05

...und bis dahin weiter die Sünde als unseren Herrn über uns herrschen lassen.

Solana, und was ist mit: "Die Gnade ist grösser als die Sünde?"

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solana

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Re: Lukas 19, 11-27: Talente

von solana am 18.12.2014 23:13

Hallo Henoch
So ganz hab ich das noch nicht verstanden was das Vergraben (bzw ins Schweisstuch einwickeln) mit fehlendem Vertrauen=Unglauben zu tun hat.
Ich sehe da eher Leichtsinn und ein "Dienstverweigern" gegenüber seinem Herrn - und damit gehört er automatisch wieder dem Herrn, aus dessen Dienst er eigentlich befreit wurde. Diese Befreiung gilt aber nur im Dienst des neuen Herrn, der stärker als der alte ist. Verweigert man sich diesem Dienst, hat man der Sünde aus eigener Kraft nicht mehr entgegen zu setzen und muss ihr wieder dienstbar werden... 

Aber im Grunde läuft es schon auf dasselbe hinaus - wir formulieren nur jeweils von einem anderen Schwerpunkt her. Das meinte ich auch in dem Streitthread.
Wir wären sicher auf eine gute Übereinstimmung gekommen, wenn wir uns mehr ausgetauscht hätten als einander zu "bekämpfen".

@ ElCid:

Dann erntet jeder Mensch den Tod - laut Gottes Gesetz, wie Paulus eindeutig und "gnadenlos" feststellt:

Röm 3, 19 Wir wissen aber: was das Gesetz sagt, das sagt es denen, die unter dem Gesetz sind, damit allen der Mund gestopft werde und alle Welt vor Gott schuldig sei,
20 weil kein Mensch durch die Werke des Gesetzes vor ihm gerecht sein kann. Denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.

Aber Gott sei Dank ist Gott gnädiger als du und hat in seiner Liebe gehandelt.
Gruss
Solana

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 18.12.2014 23:25.

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Re: Lukas 19, 11-27: Talente

von solana am 18.12.2014 23:24

ElCid schrieb:

Solana, und was ist mit: "Die Gnade ist grösser als die Sünde?" 


Ja, ElCid - genau das führt Paulus in den darauf folgenden Kapiteln des Römerbriefs aus.
Er macht aber im Kap 6 auch das deutlich, was ich zum Gleichnis geschrieben habe:

Röm 6, 14 Denn die Sünde wird nicht herrschen können über euch, weil ihr ja nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade. 15 Wie nun? Sollen wir sündigen, weil wir nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade sind? Das sei ferne! 16 Wisst ihr nicht: wem ihr euch zu Knechten macht, um ihm zu gehorchen, dessen Knechte seid ihr und müsst ihm gehorsam sein, es sei der Sünde zum Tode oder dem Gehorsam zur Gerechtigkeit? 17 Gott sei aber gedankt, dass ihr Knechte der Sünde "gewesen" seid, aber nun von Herzen gehorsam geworden der Gestalt der Lehre, der ihr ergeben seid. 18 Denn indem ihr nun frei geworden seid von der Sünde, seid ihr Knechte geworden der Gerechtigkeit.

Die Gnade kann nicht unabhängig von dem Herrn, der sie gewährt, "in Anspruch genommen werden". Nur in seinem Dienst, wenn man ihm als Knecht/Sklave gehört, ist man frei von der Herrschaft der Sünde. Denn nur er "beherrscht" die Sünde, kann ihrer Herrschaft Einhalt gebieten.
Und an dieser Herrschaft gibt er uns Anteil in seinem Reich - wenn wir ihm gehören wollen:

Röm 5, 17 Denn wenn wegen der Sünde des Einen der Tod geherrscht hat durch den Einen, um wie viel mehr werden die, welche die Fülle der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit empfangen, herrschen im Leben durch den Einen, Jesus Christus.

Gruss
Solana

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 18.12.2014 23:25.

Henoch
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Re: Lukas 19, 11-27: Talente

von Henoch am 18.12.2014 23:40

Hallo Solana,

naja, vieleicht wird es klarer, wenn man bedenkt, von welchem Gericht dieses Gleichnis erzählt. Es geht um das Gericht an dem Tag, an dem Jesus Christus in Herrlichkeit wiederkommt und sein 1000 jähriges Reich auf Erden gründet. In dieses Reich werden nur Gläubige eingelassen, alle anderen werden sterben. Einige von denen, die eingelassen werden, bekommen für besondere Treue im Dienst für Gott Ämter und dürfen über Städte unter dem Herrn mitherrschen, so wie es schon von den Propheten des AT verheißen ist. Deshalb heißt es ja "ich will Dich über vieles setzen" (Gleichnis in Matth 25, 14-30 -klick) oder "Du sollst Vollmacht über fünf Städte haben" (Gleichnis in Lukas 19,11-27 klick).

Hier geht es also um ein Gericht, das lebendige Ungläubige von Gläubigen trennt und nicht um das Endgericht der Toten am großen weißen Thron. Hier werden Menschen gerichtet, die die Trübsalszeit überlebt haben! Deshalb geht es bei dem "bösen"Knecht auch nicht darum, dass er wieder "in Sünde fällt", sondern dass er als Ungläubiger erkannt wurde, weil er handelte wie ein Ungläubiger, der kein Vertrauen zum Herrn hat, sondern denkt, der König wäre hart. Und weil man ihn als Ungläubigen erkannt hat, geht er den Weg aller Ungläubigen, nämlich in die Hölle.

Henoch

Antworten Zuletzt bearbeitet am 18.12.2014 23:42.

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Re: Lukas 19, 11-27: Talente

von solana am 18.12.2014 23:50

Ok, Henoch, dann ich lass dir deine Deutung, mir leuchtet meine mehr ein .
Ich denke, das wichtigste ist es, dass wir alle unserem gemeinsamen Herrn gehören und ihm dienen.
Worin genau die "Faulheit" des "faulen Knechts" bestand, ist erst einmal zweitrangig, konzentrieren wir uns lieber auf die Vermehrung der Talente  .
Gruss
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