Ist Jesus Gott? Und wenn nicht, wie hätte er uns erlösen können?

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solana

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Re: Ist Jesus Gott? Und wenn nicht, wie hätte er uns erlösen können?

von solana am 08.02.2017 11:50

Wir Menschen neigen dazu, alles kompliziert zu machen.
Wir wollen erst einmal alles ganz genau verstehen, dann das Verstandene mit Hilfe unserer Logik beurteilen - und dann das aussortieren, was und "unlogisch" erscheint (und auch alles, was wir nicht ganz genau mit unserem Verstand erschliessen konnten)  ....  und das, was dann nach dieser Be"gut"achtung dann noch übrig bleibt, das "glauben" wir (im Vertrauen auf unseren Verstand und unsere Logik).

Wenn wir so vorgehen, dann werden wir immer Gefangene unserer Logk bleiben und wir verschliessen uns selbst die Tür zu der grossartigen Erkenntnis, die Gott denen schenkt, die einen Schritt weiter - über das vom Verstand "Kontrollierbare" hinaus gehen und ihm auch da vertrauen, wo die Absicherung durch unsere Logik an ihre Grenzen gerät.

Also nicht unseren Verstand an die erste Stelle setzen, sonder "die Furcht des Herrn" (Ps 111,10 Die Furcht des HERRN ist der Weisheit Anfang. / Wahrhaft klug sind alle, die danach tun. Sein Lob bleibet ewiglich.Spr 9,10 Der Weisheit Anfang ist die Furcht des Herrn, und den Heiligen erkennen, das ist Verstand.)

Das ist der erste Schritt und die Grundlage.
Setzen wir uns eine andere Grundlage (zB unsere Logik), dann verstehen wir zwar alles "Logische" verstandesmässig, aber das ist keine umfassende Erkenntnis, die das Herz erreicht und den gesamten Menschen verändern kann. Beispiel: 2Kor 3,15 Aber bis auf den heutigen Tag, wenn Mose gelesen wird, liegt die Decke auf ihrem Herzen.

Und wenn uns von Jesus gesagt ist:

Joh 12,45 Und wer mich sieht, der sieht den, der mich gesandt hat.
Joh 14,9 Jesus spricht zu ihm: So lange bin ich bei euch, und du kennst mich nicht, Philippus? Wer mich sieht, der sieht den Vater. Wie sprichst du dann: Zeige uns den Vater?

Dann sollte uns diese Aussage genug sein.
In Ihm ist der Vater ganz da, ganz direkt tritt er uns gegenüber.

Wenn wir das glauben und wissen, dann brauchen wir nicht mit Hilfe unseres Verstands und unserer Logik alle Zusammenhänge erst "aufzudröseln" und alles, was wir daran nicht begreifen, aussortieren (nach dem Motto: "Wie kann denn das sein, dass ein Sohn und ein Vater eins sind und dass ein Mensch gleichzeitig Gott ist - das ist doch "unvorstellbar", übersteigt unsere Vorstellungskraft - deshalb müssen wir es doch ablehnen.")

Ja, in solchen Dingen müssen wir uns entscheiden, was für uns die "letzte Instanz" ist - Gottes Wort oder unser kritischer Verstand?
Geben wir unserem Verstand den Vorzug, dann bleiben wir - wie oben schon gesagt - auch nur innerhalb seiner Grenzen .....

Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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solana

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Re: Ist Jesus Gott? Und wenn nicht, wie hätte er uns erlösen können?

von solana am 08.02.2017 12:13

Ja, in solchen Dingen müssen wir uns entscheiden, was für uns die "letzte Instanz" ist - Gottes Wort oder unser kritischer Verstand?


Dazu noch ein Nachtrag:

Ein schönes Beispiel für für eine richtig getroffene Entscheidung in einer solchen "Konfliktsiuation" zwischen der Begrenztheit des menschlichen Verstands und Gottes Wirken steht im Römerbrief. Und wird uns als Vorbild hingestellt, um zu erläutern, was "Glaube" im chritslichen Sinne bedeutet: "Gott die Ehre geben" - statt dem, was "augenscheinlich"  im Weg steht (als er auf seinen eigenen Leib sah, der schon erstorben war, weil er fast hundertjährig war, und auf den erstorbenen Mutterschoß der Sara):

Röm 4, 17 wie geschrieben steht (1. Mose 17,5): »Ich habe dich gesetzt zum Vater vieler Völker« – vor Gott, dem er geglaubt hat, der die Toten lebendig macht und ruft das, was nicht ist, dass es sei. 18 Wo keine Hoffnung war, hat er auf Hoffnung hin geglaubt, auf dass er der Vater vieler Völker werde, wie zu ihm gesagt ist (1. Mose 15,5): »So zahlreich sollen deine Nachkommen sein.« 19 Und er wurde nicht schwach im Glauben, als er auf seinen eigenen Leib sah, der schon erstorben war, weil er fast hundertjährig war, und auf den erstorbenen Mutterschoß der Sara. 20 Er zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern wurde stark im Glauben und gab Gott die Ehre 21 und wusste aufs Allergewisseste: Was Gott verheißt, das kann er auch tun. 22 Darum wurde es ihm auch »zur Gerechtigkeit gerechnet« (1. Mose 15,6). 23 Nicht nur um seinetwillen steht aber geschrieben: »Es wurde ihm zugerechnet«, 24 sondern auch um unsertwillen, denen es zugerechnet werden soll, die wir glauben an den, der unsern Herrn Jesus auferweckt hat von den Toten, 25 welcher ist um unsrer Sünden willen dahingegeben und um unsrer Rechtfertigung willen auferweckt.

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Ist Jesus Gott? Und wenn nicht, wie hätte er uns erlösen können?

von geli am 17.02.2017 09:38

Heute Morgen kam in der Bibellese Joh. 14,8 - wo Philippus zu Jesus sagt: "Herr, zeige uns den Vater" - und Jesus sagt: "Solange bin ich bei euch, und du kennst mich nicht?" (Diese Stelle hat auch Solana oben erwähnt).

Jesus selbst setzt sich also mit dem Vater gleich: "Mich" - "Der Vater".

Dazu fiel mir ein, dass auch die Psalmisten oft beteten und  zu sich selbst sprachen: "Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiß nicht, was er dir Gutes getan hat!" (Ps. 103,2)

David spricht hier gleichsam zu sich selbst in der dritten Person und gibt sich selbst (seiner Seele) den Auftrag, Gott zu loben.
Gottes Geist in David gibt Davids Seele den Auftrag.

Genauso spricht auch Jesus oft von sich selbst in der dritten Person als "Der Menschensohn, der gekommen ist...".

Wir sind ja Leib, Seele und Geist - aber dennoch eine Einheit. Ich bin Angela, aber dennoch will meine Seele oft etwas anderes als mein Geist.
So muss ich meiner Seele das befehlen, was mein Geist (also Gott) mir zeigt.

Ich hoffe, ich kann hier in Worte fassen, was ich meine...

So wie ich, oder David, meiner Seele "Befehle" geben muss, damit sie sich aufmacht, das zu tun, was der Geist in mir möchte, so konnte auch Jesus/GottVater seiner Seele und seinem Leib "Befehle" geben, damit sie das tun, was er (Gott/Vater) möchte.

Deshalb konnte er auch sagen: "Ich tue immer das, was ich den Vater tun sehe".
Jesus war Gott/Vater, der in  einem menschlichen Körper lebte und eine menschliche Seele hatte und konnte deshalb von sich selbst als "dem Sohn" sprechen, dem "Sohn des Menschen".
Gott/Vater wurde in einem menschlichen Körper geboren und war daher auch der "Sohn des Menschen" - konnte von sich also sagen, er sei der "Menschensohn".

Der Unterschied zwischen uns uns Jesus ist der, dass er Gott persönlich war - deshalb konnte er auch immer den Sieg über sein "Fleisch" davontragen.

Was uns allerdings nicht immer gelingt...   - aber wir sind auch nicht Gott.

Eine weitere Stelle ist mir heute aufgefallen:

Joh. 14,13: Hier sagt Jesus, dass wir "ihn bitten sollen in seinem Namen. (...mich bitten in meinem Namen)
Ein Kapitel weiter, in Joh. 15,16, sagt er: "...damit, wenn ihr den Vater bittet in meinem Namen..."

Auch hier setzt er sich selbst mit dem Vater gleich.

Auch wenn er es nie direkt gesagt hat, so geht doch aus zahlreichen Stellen hervor, dass er selbst sich mit Gott, dem Vater, gleichgesetzt hat.

Ja, die Frage hatte ich schon mal in den Raum gestellt, sie wurde aber nicht beantwortet:

Wenn Jesus nicht Gott war, wer war er dann? Ein Mensch? Oder gibt es ein "Zwischending"?
Wenn er Mensch war - wie könnte es sein, dass er als Mensch uns erlöste?

Lg, geli



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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Ist Jesus Gott? Und wenn nicht, wie hätte er uns erlösen können?

von Burgen am 17.02.2017 11:47

Liebe geli

in deinen obigen Gedanken kann ich dir uneingeschränkt folgen.

Da braucht es gar kein 'Gehirnakrobatik' zu.

Vielen Dank

LG
Burgen 

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Ist Jesus Gott? Und wenn nicht, wie hätte er uns erlösen können?

von geli am 17.02.2017 12:15

Liebe Burgen, es freut mich, dass es verständlich ist. Denn manchmal ist es wirklich schwer, seine Gedanken in Worte zu fassen... zumindest in Worte, die für andere auch verständlich sind.

Ich glaube, das Problem, das manche Menschen haben, wenn Jesus sagt: "Ich bin der Sohn - oder der Menschensohn, oder wenn er von sich und dem Vater spricht, ist das, dass man ihn als Menschen vor Augen hat, der Jesus heißt.

Aber genau wie Jesus sind auch wir ja  nicht nur "Angela", "Burgen" oder "Hans", sondern  wir als Personen "leben" in unseren Körpern. Mein Körper ist ja nur das "Haus", in dem ich (Angela) lebe.

Genauso ist es auch bei Jesus: Das sichtbare Teil von ihm war das "Haus", in dem Gott lebte.

Paulus hat es ja auch so bestätigt, indem er sagte, dass wir der "Tempel" oder das "Haus" sind, in dem Gott Wohnung nehmen will.

Ja, und unsere "Seele" - die lebt zwischen beiden und macht uns so manches Problem...   - denn sie will nicht immer, was die "neue Kreatur" will, die Gott in uns ins Leben gerufen hat! 

Lg, geli

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