Ist sich als Christ "ausschließlich" an die Bibel zu halten?
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geli
Gelöschter Benutzer
Re: Ist sich als Christ "ausschließlich" an die Bibel zu halten?
von geli am 19.11.2020 15:24Ja, natürlich hat Gott es schon vor-her-gesehen, also schon gewußt, was kommen würde.
Aber es ist ja ein Unterschied zwischen "vor-her-gesehen", und "vorgesehen".
Er hat es sicherlich nicht so gewollt - das meinte ich mit "vorgesehen". Aber er wußte es im voraus.
Ja, klar - Gott im AT ist ja auch derselbe wie Jesus im NT
Aber man kann natürlich darüber diskutieren, ob "Strafe" dasselbe ist wie "Konsequenzen", oder auch die "Ernte einer Saat".
Bzw. ob Gott aktiv daran beteiligt ist, oder ob diese Dinge einfach so etwas wie "Naturgesetz" sind, sie also automatisch in Gang gebracht sind.
Re: Ist sich als Christ "ausschließlich" an die Bibel zu halten?
von Jonas am 19.11.2020 16:01Hallo Geli!
Hmmm, Gott hat es, das Negative, vorhergesehen und dennoch ist es so gekommen.
Also war es genau so wie es ist, auch vorgesehen.
Es gibt keine größere Ungerechtigkeit, als wenn ein Unschuldiger bestraft wird.
Als sein geliebter Sohn, an dem keine Schuld zu finden war, gekreuzigt wurde.
Jesus sagt davor noch,"...nicht mein Wille geschehe, sondern dein Wille...".
Also war es von Gott her so gewollt.
Naja, das Selbe nicht würde ich sagen, aber die Strafe ist im Begriff der Konsequenz, also den Folgen einer Straftat, enthalten.
Ich glaube hier an keine aktive Beteiligung, das würde dem Wesen Gottes widersprechen.
Wenn aktiv, dann in der Form das Gott, das Gute, sich zurückzieht und die Finsternis, das Böse, mehr wird bzw überhand nimmt.
In der Geschichte vom Pharao ist es so veranschaulicht.
Es gibt scheinbar einen Punkt, an dem das Herz sich so verhärtet, dass es vom Bösen nicht mehr ablassen kann.
Mit besten Grüßen
geli
Gelöschter Benutzer
Re: Ist sich als Christ "ausschließlich" an die Bibel zu halten?
von geli am 19.11.2020 16:13Ja, so ähnlich sehe ich es auch - da, wo er sich zurückzieht, entsteht eine Leere, ein Vakuum, das sich mit dem Bösen füllt. Ein "passives" Handeln - so würde ich es bezeichnen. Denn indem er sich zurückzieht, handelt er - aber das, was daraufhin passiert, ist ein passives Geschehen, auf Gott bezogen.
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Ist sich als Christ "ausschließlich" an die Bibel zu halten?
von Burgen am 19.11.2020 16:39
Ja, das Jesus, dass Gott Mensch werden würde, war die einzige Möglichkeit die Menschen, und Himmel und Erde letzlich, zu retten.
Das steht schon etwas anders verpackt auf den ersten Seiten der Bibel. und daraus "entwickelt" sich Schritt für Schritt der oft
von mir zitierte "Liebesbrief" Gottes an die Menschen
und findet zunächst seinen Höhepunkt in der Kreuzigung Jesus.
So sehe ich das
Re: Ist sich als Christ "ausschließlich" an die Bibel zu halten?
von Cleopatra am 20.11.2020 07:37Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder
Re: Ist sich als Christ "ausschließlich" an die Bibel zu halten?
von Cleopatra am 20.11.2020 07:46Mir zeigt diese Situation erst Recht, woe groß Gott ist und wie sehr er uns liebt.
Und das zeigt mir, wie sehr er mich mag
Nein, manchmal nämlich nicht so schnell, wie es zB bei den Israeliten manchmal war.
Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder
Re: Ist sich als Christ "ausschließlich" an die Bibel zu halten?
von Jonas am 20.11.2020 09:13Grüß Dich Cleopatra!
Naja, ich würde sagen, größer könnte der Widerspruch gar nicht sein.
Diese Ergänzung, wie Du es nennst, widerspricht dem Vorangegangenen.
Vielleicht hilft Dir die folgende Vorstellung;
Jesus ruft die Menschen auf "liebt eure Feinde, tut denen Gutes die euch Böses wollen, betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne des Höchsten werdet, der seine Sonne über Gute und Böse scheinen läßt".
Und als Ergänzung, dreht Jesus sich im nächsten Augenblick um und erschlägt seine Bedränger mit dem Schwert.
Dann wirst Du mit Recht sagen, wenn Du vollkommen wie der Vater werden sollst, na was den nun?
Widersprüche kann man nicht verstehen, und schon gar nicht leben.
Sie können nicht existieren.
I Römer 5, 12 können wir nachlesen, wie die Sünde auf die Erde kam: Deshalb, wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und der Tod durch die Sünde, so ist der Tod zu allen Menschen durchgedrungen, weil sie alle gesündigt haben.
Wie der Mensch sich von der Sünde beeinträchtigen läßt, ist Teil des Sündenfalles.
Hier war das Böse aber schon in Form der Schlange anwesend.
Sünde ist eine geistige Kategorie und deswegen im Dasein nur beim Menschen offensichtlich.
Das Böse ist eine geistige Größe.
Deshalb ist es auch schon vor dem Menschen da gewesen.
Das nicht nur der Mensch sterben wird , sondern alle Dinge vergehen werden, ist ja bekannt.
Ja genau, man sagt auch zurecht, Gottes Liebe ist unendlich.
Ja, das habe ich eh auch so angesprochen.
Grundsätzlich gilt in der Welt der Kausalität in der wir leben, jeder Aktion folgt eine Reaktion.
Es ist im Positiven wie im Negativen so.
Nur, wie gesagt, wir haben keinen Einblick in alle inneren wie äußeren Zusammenhänge um eine Situation, ein Ereignis, oder Personen usw richtig einzuschätzen, zu beurteilen.
Deshalb ist ein menschliches Gericht im Grunde immer ungerecht, wie Jesus sagt.
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Ist sich als Christ "ausschließlich" an die Bibel zu halten?
von Burgen am 20.11.2020 09:37
Am Anfang war alles dunkel, eingehüllt. Erst Gott hat "das Licht" gebracht, erhellt. In diesem Akt steckt schon eine enorme Dynamik. Und selbst in Dunkel und hellem Licht jeweils ist Bewegung.
Also wenn die Erde, der runde, nicht ganz runde Erdball schon 13 Milliarden Jahre besteht, ist selbst da Gott schon vorhanden. Und auch in der Kugel selbst ist Leben, in Form von Feuer.
Für uns Menschen gibt es immer ein, es ist schon da!
Jesus, der Mensch gewordene Gott war ein Pazifist, wie oft gesagt wird.
Er hat, so denke ich, sich jeden Morgen betend die Kraft, den Schutz und das Einverständnis geholt von seinem Vater, das Leben so zu leben wie er es getan hat.
Niemals hat er Menschen umgebracht, auch niemals Menschen drangsaliert usw.
Ich würde es so formulieren, er hat seinen "inneren Menschen" mit Gott, seinem himmlischen Vater, in Einklang gebracht.
Und das können wir auch.
Jedoch neigt der Mensch meist dazu den kürzeren Weg zu gehen.
Saat und Ernte, die Gleichnisse Jesus im Markusevangelium, sind einen Glaubens- und Erkenntnisgrund im Herzen eines Menschen. Sie machen auch deutlich, wie sehr die meisten Christen auf beiden Seiten humpeln.
Das ist einerseits nicht verwunderlich, denn die Welt, das was alles geschieht, ist so sehr verzwickt und undirchsichtig, die Fäden der Spinne überfordern uns, glaube ich, fast alle.
Und das ist eben auch ein Grund, sehr leicht vom Pferd zu fallen.
geli
Gelöschter Benutzer
Re: Ist sich als Christ "ausschließlich" an die Bibel zu halten?
von geli am 20.11.2020 11:36Ja, das ist gut erklärt
Ich glaube, dass es grundsätzlich so ist - nur dauert es manchmal sehr lange, bis die "Ernte" eingebracht wird. Und manchmal - im Leben von Gottes Kindern - gibt er Gnade und wendet Dinge ab. Und manchmal kennen wir die Zusammenhänge gar nicht so genau - wir wissen nicht, wie das, was wir vielleicht gerade im Moment erleben, eine "Ernte" - positiv oder negativ - von Dingen ist, die in der Vergangenheit "gesät" wurden.
Re: Ist sich als Christ "ausschließlich" an die Bibel zu halten?
von Cleopatra am 20.11.2020 17:46Verstehst du das jetzt?
Es ist nicht schön, wenn einem jemand dann sagt "ne, tust du ja nicht." Ich sagte ja, dass ich es tue.
Fertig.
Diese Aussage wiederspricht dem.
Wenn da steht "am Tag geschah diesunddas" dann bedeutet das für mich "am Tag geschahdiesunddas" und nicht "In Wirklichkeit war es Nacht" oder "ich interpretiere jetzt so lange hin und her, bis aus dem Tag in Wirklichkeit nur um drei Uhr Nachmittags bedeutet".
Folgende Szene haben wir hier: Gott spricht durch Jesaje zum Volk. Er sagt sinngemäß (und das ist der Zusammenhang) : Ich bin der Große Schöpfer, der die Macht hat, der sooo groß ist. Und dann geht es darum, dass Gott auf diese Erde schaut und jede Ungerechtigkeit sieht und ganz genau bemerkt.
Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
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