Wer bist du, dass du einen fremden Knecht richtest? Er steht oder fällt seinem Herrn.

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solana

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Re: Wer bist du, dass du einen fremden Knecht richtest? Er steht oder fällt seinem Herrn.

von solana am 22.08.2016 10:31

Ja, ich verstehe "fremder Knecht" auch so, wie es in der beschriebenen Römerbrief-Situation gemeint ist: Mitglied derselben Gemeinde, der zu bestimmten Fragen der "christlichen Freiheit" eine andere Meinung hat und danach lebt.

Ich denke, die Begriffe "Knecht" und "Herr"  und auch "fremd" sind hier ganz bewusst gewählt, um das Verhältnis klar zu stellen: Wir sind nicht "Herren" über unsere Mitmenschen - auch wenn wir uns schon besser und weiter fortgeschritten im Glauben fühlen. Wir sind genauso Knecht wie der Anfänger im Glauben neben uns oder wie der "Schwache im Glauben" neben uns. 

Und als ein solcher Mitknecht sollen wir auch auftreten und den anderen, der nicht genauso denkt und handelt wie wir (uns darin "fremd" ist) in Bezug auf unseren gemeinsamen Herrn annehmen mit all seiner Fremdheit. Im Wissen darum, dass unser Herr jeden auf seinem ganz individuellen Weg führt und ihn auch bis ans Ziel halten und vor dem Fallen bewahren kann.

Es ist seine haltende Hand, die das tut - nicht unser zurechtbringendes Eingreifen, indem wir ein Urteil darüber fällen, welche Meinung ein Geschwister im Glauben haben darf und ihm diese Meinung eintrichtern.
Solange ein Geschwister sich ganz an unseren Herrn hält, sich von ihm korrigieren und führen lässt - so lange kann auch ein Irrtum oder Irrweg ihn nicht zu Fall bringen. Auch wenn uns die Irrtümer anderer meistens viel gravierender erscheinen als unsere eigenen Unzulänglichkeiten .

Und das Beste, was wir für einen (in unseren Augen) irrenden fremden Knecht tun können, ist, ihn auf unseren gemeinsamen Herrn zu verweisen und seine Beziehung zu ihm zu stärken. Das bringt ihn viel weiter vorwärts als alle "Änderungsversuche" nach unserem eigenen Vorbild.

Dennoch bleibt immer auch unsere Verantwortung  gegenüber Geschwistern, bei denen wir Fehler sehen. Wir sind ja auch aufgefordert, einander zu ermahnen....
Nur denke ich, müssen wir halt rechtzeitig die Kurve kriegen und das, was über unsere Verantwortung als Mitknecht hinausgeht wirklich auch in die Hand unseres Herrn legen. Und "fremdartige" Geschwister voll annehmen, ihnen nicht immer "unter Vorbehalt" begegnen, weil sie doch ein bisschen anders ticken als wir .....
Das ist sicher ein schmaler Grat und es gibt Punkte, in denen auch nicht einfach abgewartet werden kann, bis der andere irgendwann mal selbst erkennt - zB wenn er sich und vor allem andere gefährdet.
Daher dachte ich, vielleicht könnten wir ein wenig über praktische Beispiele aus diesem Grenzbereich sprechen und Erfahrungen zusammentragen.
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Wer bist du, dass du einen fremden Knecht richtest? Er steht oder fällt seinem Herrn.

von geli am 22.08.2016 18:50

Ich denke, die Begriffe "Knecht" und "Herr" und auch "fremd" sind hier ganz bewusst gewählt, um das Verhältnis klar zu stellen: Wir sind nicht "Herren" über unsere Mitmenschen

Genau so habe ich es auch gemeint!

Lg, geli

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