Die Gewissheit, das ich einen Retter brauche

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solana

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Re: Die Gewissheit, das ich einen Retter brauche

von solana am 31.01.2016 10:54

Kahate schrieb:

Liebe solana, merkst Du denn nicht, dass Du mit dem Bibelzitat von Mk 12, 28-34 meine Aussage geradezu bestätigst. Gerade wegen dieser Quintessenz hat die Kreuzigung von Jesus stattgefunden.

Hallo Kahate

Entschuldige bitte, aber da kann ich nicht anders. Wenn ich lese, dass du aus diesem Text "heraus"liest, dass Jesus gekreuzigt wurde, weil er das Liebesgebot verkündigte (das er im übrigen aus dem AT zitiert!), dann kann ich über so eine "kreative" Interpretation nur staunen und ich frage mich, wie du die Bibel liest.....
Es steht an vielen Stellen in den Evangelien, dass Jesus mit seinen Worten Empörung hervor gerufen hat und man ihn ergreifen wollte, zT sogar sofort töten. Und dass er ihnen entwich, weil seine Zeit noch nicht gekommen war.
Und nun siehst du ausgerechnet in der Stelle, wo ihm durch einen obersten religiösen Führer bestätigt wird: "Meister, du hast wahrhaftig recht geredet! " Das Motiv für die Kreuzigung?
Gerade mit diesem Liebesgebot stand Jesus völlig in einer Linie mit der gesamten Tradition. Dagegen konnte kein Jude sein ...

Aber es gab durchaus Dinge, mit denen die Juden nicht einverstanden waren und die sie als "Gotteslästerung" empfanden und die sie so empörten, dass sie Jesu Tod wollten - dazu gehört aber nicht das Liebesgebot.


Aber das ist eigentlich in diesem Thread gar nicht das Thema.
Es geht hier ja darum, ob wir Menschen von uns selbst aus in der Lage sind, vor Gott zu bestehen (zB durch Befolgung der Gebote, die im Liebesgebot ihre Quintessenz haben (Mt 22,40 In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.) - oder ob sie das nicht schaffen können und doch einen Retter brauchen.

Die Aussagen bisher waren übereinstimmend: "Nein, können sie nicht, sie brauchen trotzdem - auch wenn sie die Gebote kennen und sich alle Mühe geben diese zu befolgen - einen Retter."


Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 31.01.2016 14:51.

Merciful

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Re: Die Gewissheit, das ich einen Retter brauche

von Merciful am 31.01.2016 10:42

kahate schrieb:
Jesus Christus hat nach meiner Erkenntnis durch seinen blutigen und grausamen Tod am Kreuz nicht die Sünden aller Menschen übernommen und weggewischt.

Kahate, mir scheint, dir wird diese Aussage so ausgelegt, als ob du gegen den Herrn Jesus, gegen sein Versöhnungswerk auf Golgatha, gesprochen habest.

Vielleicht war dies aber gar nicht deine Intention? Vielleicht wolltest du lediglich auf das aufmerksam machen, was auch von dem Apostel zum Ausdruck gebracht worden ist:

EIN 1 John 5:19 Wir wissen: Wir sind aus Gott, aber die ganze Welt steht unter der Macht des Bösen.

Oder, wie es Luther übersetzte:

LUT 1 John 5:19 Wir wissen, daß wir von Gott sind, und die ganze Welt liegt im Argen.

In diesem Sinne hat Jesus durch seinen Tod auf Golgatha die Sünden der Welt nicht weggenommen. Denn es sind noch immer viele Sünden in der Welt. Die ganze Welt liegt im Argen, steht unter der Macht des Bösen.

Dennoch hat aber Gott diese Welt in Christus mit sich versöhnt, wie geschrieben steht:

EIN 2 Corinthians 5:19 Ja, Gott war es, der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat, indem er den Menschen ihre Verfehlungen nicht anrechnete und uns das Wort von der Versöhnung (zur Verkündigung) anvertraute.

Hierher gehört dann sachlich deine Argumentation, dass der Mensch Buße zu tun und die Vergebung seiner Sünden in Anspruch zu nehmen hat und seinen Nächsten in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes zu lieben ihm geboten ist.

Auch dies würde durch den Apostel bestätigt:

20 Wir sind also Gesandte an Christi Statt, und Gott ist es, der durch uns mahnt. Wir bitten an Christi Statt: Laßt euch mit Gott versöhnen! 21 Er hat den, der keine Sünde kannte, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm Gerechtigkeit Gottes würden.

Merciful

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Merciful

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Re: Die Gewissheit, das ich einen Retter brauche

von Merciful am 31.01.2016 09:28

Ich habe den Eindruck, einige hier reden aneinander vorbei.

Etwa nach folgendem Schema:

"Mein Hund ist groß."

"Nein, das siehst du falsch, Störche bringen keine Kinder."

So kommt es mir hier manchmal vor.

Einer schreibt einen Beitrag. Und schon kommt ein antwortender, widersprechender Beitrag, der mit dem, was vorher geschrieben wurde, nicht viel zu tun hat.

Übertreibe ich?

Merciful

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Die Gewissheit, das ich einen Retter brauche

von Rapp am 31.01.2016 09:06

Ja, das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren gehen uns aber ist es eine Gotteskraft...

Strafe den Spötter nicht, denn wer einen Toren straft erntet Undank...

auch diese Weisheiten stehen in meiner Bibel, Herr Kahate.

Sollte noch etwas unklar sein: vor Jahren führte der damalige König in Schweden das du als allgemeine Anredeform ein. Er tat es mit dem Slogan: Wer das Du wert ist wird nicht mehr mit Sie angesprochen... mein Herr kahate.

Willy

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kahate

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Re: Die Gewissheit, das ich einen Retter brauche

von kahate am 31.01.2016 01:49

Liebe Mitleserinnen und Mitleser, liebe solana,

ich habe geschrieben:
Und so bildet der Kreuzestod von Jesus Christus ein unübersehbares Fanal für die gesamte Menschheit, dass Menschen mit einander so nicht umzugehen haben, wie sie mit Jesus umgegangen sind. Das ist die Quintessenz aus der Leidensgeschichte von Jesus Christus für jeden Menschen:
Du sollst den Herrn deinen Gott lieben mit deiner ganzen Seele und deinen Nächsten wie dich selbst!

"solana schrieb:
Wenn es wirklich nur um diese "Quintessenz" gegangen wäre, dann hätte die Kreuzigung gar nicht stattgefunden! Denn mit dieser Quintessenz stand Jesus ganz in einer Linie mit der Tradition und hätte keinerlei Anstoss erregt. Das wurde ihm sogar von der Seite der religiösen Führer bestätigt:
Liebe solana, merkst Du denn nicht, dass Du mit dem Bibelzitat von Mk 12, 28-34 meine Aussage geradezu bestätigst. Gerade wegen dieser Quintessenz hat die Kreuzigung von Jesus stattgefunden.

Markus schreibt im Evangelium doch, dass Jesus mit dem Gebot der Gottes- und der Nächstenliebe genau richtig geantwortet hat, also die richtige Lehre vertritt. Und Jesus sagt zum Schriftgelehrten: "Du bist nicht fern vom Reich Gottes." Jesus bestätigt also dem Schriftgelehrten, dass er seine (Jesu) Lehre von der Gottes- und Nächstenliebe bereits als richtig erfasst und erkannt hat.

Was aber bedeutet Nächstenliebe denn im Klartext? Was beinhaltet denn gelebte Nächstenliebe genau?
Sie "funktioniert" doch nur dann, wenn die Menschen bewusst auf Macht, Ansehen und Reichtum verzichten,
wenn ein Mensch sich nicht über andere erheben oder sich hervortun will, wenn Menschen einander helfen und wenn ein Mensch sich "vom großen Kuchen" nicht mehr nimmt, als er selbst braucht, damit der Nächste nicht schlechter gestellt ist, als er selbst. Dazu, also zur vorbehaltlosen Nächstenliebe, hat Jesus aufgefordert und genau mit dieser absolut ernst gemeinten "Aufforderung" machte er sich viele Gegner.

Und so wurde Jesus zum unangenehmen Mahner und Gewissenswurm und der musste "beseitigt" werden.
Das ist der eigentliche Grund dafür, dass Jesus gekreuzigt wurde: Das Böse in den Menschen und ihre Abkehr von der Nächstenliebe. So sehe ich das...

Ich habe heute im Fernsehen im Ersten einen nachdenkenswerten Film gesehen "Im Zweifel".
Ein markanter Satz, gesprochen von einer evang. Pfarrerin, hat sich in mein Gedächtnis eingegraben:

Die große Tragödie im Leben besteht nicht darin, dass die Menschen sterben, sondern dass sie aufhören zu lieben.

Diese Situation bestand vor und zu Lebzeiten von Jesus und sie besteht auch noch heute. Wenn die Menschen in der Nachfolge Jesu, in Nächstenliebe leben würden, dann wäre Frieden in der Welt...

LG von kahate

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Die Gewissheit, das ich einen Retter brauche

von Burgen am 30.01.2016 21:41

Hallöchen

die Überschrift, das Thema, sagt uns, dass jeder Mensch einen Anfang mit Jesus, dem Christus hat.
Wie erlebt nun der Mensch, dass Jesus an seine Herzenstür klopft.
Und wann, in welchem Lebensumstand?

Die meisten Menschen erleben fast sofort eine grundlegende Veränderung im Herzen.
Genausogut gibt es anschließend die Situation, rein intellektuell verstehen zu wollen,
wie Jesus plötzlich immer mehr in den Mittelpunkt von Menschen rückt.

Mir selbst erging es so, dass die Sinnfrage irgendwann in den Hintergrund rückte,
indem die unerträgliche Leere in mir von Jesus ausgefüllt wurde.

Die Folge ist, ein lebenslanger Weg um Jesus immer besser kennen zu lernen und ihm vertrauen  in jedem Lebensabschnitt. Wobei das Wort Gottes, die Schrift das Gesicht mit der Sprache und den Augen Gottes ist. 

In manchen Geschichten der z.B. Wykliff-Bibelübersetzern, die jahrelang mit den Menschen leben und auf diese Weise den Menschen ihre eigene Bibel geben können, wird deutlich, dass die Dorfgemeinschaften plötzlich Jesus hautnah in ihrem täglichen Leben erfahren.

Aber Jesus spricht und erscheint Menschen, die mit ihm vorher nichts am Hut hatten. Jesus stellt sich ihnen auch heute in den Weg und macht sich bekannt. Auch in den heutigen Kriegsgebieten. 

Auf diese Weise erfahren Menschen hautnah ihren Retter, den Retter.

Gruß
Burgen 

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Poola
Gelöschter Benutzer

Re: Die Gewissheit, das ich einen Retter brauche

von Poola am 30.01.2016 16:46

Ja, wir brauchen einen retter, denn was sind wir alleine.


Allein sind wir von satan,

mit gott sind wir nicht mehr allein, und geliebte kinder gottes.

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solana

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Re: Die Gewissheit, das ich einen Retter brauche

von solana am 30.01.2016 13:51

Christ90 schrieb:

Btw: Für die ersten Christen war Jesus Retter nicht weil, sondern vielmehr obwohl er am Kreuze starb. Was ja auch einleuchtet: Hätte man Jesus nicht gewaltsam umgebracht, hätten wir dann etwa keine Erlösung?

Hallo Christ90
Ich verstehe schon, wie du es meinst (denke ich zumindest ), aber so wie du das hier sagst, hört es sich so an, als ob der Kreuzestod von den ersten Christen als eine Art "Missgeschick/Unfall" gesehen worden wäre.

Der Meinung kann ich mich nicht anschliessen.
Denn sonst hätten sie die Taufe bestimmt nicht als Symbol für "mit ihm gestorben und begraben sein" verstanden, sich "in seinen Tod hinein" taufen lassen. 

zB:

Röm 6,4 So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln.
Kol 2,12 Mit ihm seid ihr begraben worden durch die Taufe; mit ihm seid ihr auch auferstanden durch den Glauben aus der Kraft Gottes, der ihn auferweckt hat von den Toten. 
Kol 3, 3 Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott. 

Das Ablegen des alten Menschen ist nicht unabhängig vom Tod Jesu ("mit ihm"), genauso wenig wie das neue Leben nicht unabhängig von der Kraft der Auferstehung ist. 
Gruss
Solana

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christ90

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Re: Die Gewissheit, das ich einen Retter brauche

von christ90 am 30.01.2016 12:56

Henoch: Hätte Jesus nicht alle Sünden abgewaschen, wäre ich verloren. Er hat sie abgewaschen und Gottes Anforderungen völlig erfüllt an meiner Stelle

Dazu möchte ich sagen, dass, auch wenn ich mit deinen Ausführungen durchaus konform gehe und sie nachvollziehen kann, ich solchen und dergleichen Aussagen doch mit einer gewissen Vorsicht begegne.

Nicht weil Jesus gleichsam stellvertretend meine Anforderungen (sündenloses Leben) übernimmt bin ich gerettet, sondern weil mir, vermittelst Jesus, vergeben wurde.

Oft wird das Ganze dann dahingehend gedeutet, dass Christus auch unsere Sünden stellvertretend auf sich genommen habe, auf das wir vor Gott, dem Vater, bestehen könnten.

Was dann zu Theorien führt, wonach Jesus selbst (für kurze Zeit) von Gott getrennt gewesen wäre um die Konsequenz der Sünde stellvertretend auf sich zu nehmen; was ja in jedem Fall undenkbar ist. 
 
Dabei bin ich vielmehr geneigt zu sagen: In Christus hat Gott die Welt mit sich versöhnt, auf das jeder, der diese Vergebung für sich in Anspruch nimmt ewiges Leben habe.

Christus nahm unsere Sünden nicht buchstäblich auf sich; er nimmt sie hinweg, sprich vergibt sie uns, will uns von ihnen befreien. Wenn Gott uns vergibt, dann ist die Sünde in dem Moment aus der Welt.

Btw: Für die ersten Christen war Jesus Retter nicht weil, sondern vielmehr obwohl er am Kreuze starb. Was ja auch einleuchtet: Hätte man Jesus nicht gewaltsam umgebracht, hätten wir dann etwa keine Erlösung? - Nichtsdestotrotz zeugt sein schmerzhafter Kreuzestod, von seiner Bereitschaft für uns bis in den Tod zu gehen.

Und wenn wir sündigen, wissen wir, dass wir einen Fürsprecher und Hohepriester im Himmel haben, der für uns eintritt.

Auch mit dem Gedanken eines Fürsprecher habe ich, ehrlich gesagt, meine Probleme: Inwiefern braucht der allwissende, gerechte Gott einen, der ihn in seiner Entscheidung beeinflusst? Noch dazu wo ja der Wille des Vaters mit jenem des Sohnes eins ist?

Wie würdet ihr die Rolle eines Fürsprechers verstehen? 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.01.2016 12:58.

Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Die Gewissheit, das ich einen Retter brauche

von Rapp am 30.01.2016 12:32

Gelöscht, weil sich meine Antwort erübrigt.

Willy

Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.01.2016 12:48.
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